Fragen zur Sicherheit bei der Fluoreszenzmikroskopie (UV)

Begonnen von Peter V., August 28, 2018, 19:17:01 NACHMITTAGS

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Peter V.

Hallo,

Da man ja nicht wirklich weiss, in welchem Zustand sich gebrauchte Fluoreszenzwürfel befinden, ob Filter oder Teilerspiegel gealtert oder durch falsche (Sperr-)filter ersetzt bzw. verbastelt wurden, habe ich folgende Frage: Ist es denkbar, dass durch einen dieser Faktoren in relevantem, schädigenden Ausmaß UV-Srahlung aus einer HBO in den Okularstrahlengang gelangt?

Was müsste dazu z.B. passiert sein? Wenn überhaupt, kann doch eigentlich nur vom Objekt reflektiertes UV-Licht "nach oben" gelangen, niemals aber direkt von der Lichtquelle, oder?

Ist es sinnvoll, ein UV-Sperrfilter auf die Okulare zu legen und hat jemand eine konkreten Tipp für einen solchen Filter?

Herzliche Grüße
Peter


Dieses Posting ist frei von kultureller Aneigung, vegan und wurde CO2-frei erstellt. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Rawfoto

Hallo Peter

Eine Problemstelle ist der Kondensor mit seiner Reflexion, bei Olympus gibt es Metallschieber die in den Tisch geschoben werden wenn nur mit Auflicht gearbeitet wird ...

Du musst nur im Dunklen Raum schauen wo Du UV Lecks hast ...
Die sind nicht zu übersehen, bläuliches Licht

Liebe Grüße

Gerhard
Gerhard
http://www.naturfoto-zimmert.at

Rückmeldung sind willkommen, ich bin jederzeit an Weiterentwicklung interessiert, Vorschläge zur Verbesserungen und Varianten meiner eingestellten Bilder sind daher keinerlei Problem für mich ...

Peter V.

#2
Hallo Gerhard,

Danke schon einmal für diesen Hinweis. Zufällig gab es auch gleich bei Ebay das passende Teil.

Herzliche Grüße
Peter
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ortholux

Na hoffentlich passt das auch mechanisch!

Es gab nämlich 2 davon. Eins für die "alten" Kondensoren (600er, 402 etc) und eins für die "neuen" der 160er Ära. Das abgebildete ist das neuere.

Das hier ist das "alte":
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=27815.0


Wolfgang

Peter V.

Hallo Wolfgang,

ach, ich werde schon jemanden finden, der es "passend macht"  ;)

Herzliche Grüße
Peter
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Peter V.

Hallo in die Runde,

kann es sein, dass bei einem in Euparal eingedeckten Präparat bei UV-Anregung und einem 430 nm Sperrfilter der Hintergrund blau ist (also Euparal blau fluoresziert)?

Handyfoto durch das Okular, daher die schlechte Bildqualität.



Herzliche Grüße
Peter
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Silber_und_Licht

#6
Lieber Peter,

was heißt in Deinem Fall "Sperrfilter"? Doch höchstwahrscheinlich lediglich, dass einen Filter in den Beleuchtungsstrahlengang eingesetzt hast, der alles oberhalb 430nm durchlässt, Du also mit minimal 430nm anregen kannst. Wenn Du keinen selektiven Filter für den für Dir gewünschten Emissionswellenlängenbereich im Beobachtungsstrahlengang hast wirst Du Deine 430nm Blauviolett neben den längeren Wellenlängen natürlich auch sehen, unabhängig davon ob damit auch irgendetwas angeregt wird (was dann aber längerwellig fluoreszieren sollte (siehe Stoke´sche Regel)) Oberhalb von 400nm ist auch das normale Glas schon ganz gut durchlässig, der Sichtbarkeit steht also nicht so viel im Wege. Das Einbettmedium leuchtet nicht sehr stark, das sähe anders aus. Gleichwohl solltest Du einen passenden Strahlteiler - vielleicht bei 500-520nm - und einen Emissionsperrfilter einsetzen um die Strukturen des Schnittpräparats zu selektieren.

MfG Wolfgang

p.s.: für die 3W-Färbung reicht eigentlich die 435er Wellenlänge der HBO bestens hin. Alles unterhalb würde ich `rausschmeißen - was Du mit Deinem Anregungsfilter ja auch tust, aber das ist eben nur die halbe Miete.

p.p.s.: die o.a. gezeigte Lichtfalle lässt sich mit einem Stückchen tiefmattem Photokarton oder Tonpapier auf den leeren Kondensorträger gelegt, ganz gut improvisieren. Allerdings habe ich nur bei sehr speziellen und meist ungünstigen Filterkombinationen bemerken müssen, dass sich Reflektionen überhaupt bemerkbar machen, denn durch das Präparat hindurch fällt ja das Anregungslicht - und dies würde im Falle einer Rückreflektion vom Sperrfilter eliminiert. Ganz genauso übrigens wie das Anregungslicht welches - immer und sehr viel stärker - vom Deckglas und auch vom Präparat selber reflektiert wird. Hier bei uns wird beim Zuschalten der Fluoreszenzbeleuchtung der Kondensor für die Durchlichtbeleuchtung nicht einmal hochgefahren (inverse Mikroskope), geschweige denn abgedeckt oder gar entfernt.

Die gezeigte Lichtfalle ist sicherlich sehr zweckmäßig bei Untersuchungen im normalen Auflicht bei teiltransparenten Präparaten beispielsweise
"Du" fänd' ich ganz in Ordnung.

das Schönste: ZEISS Lumipan
das Liebste: LEITZ Panphot II, Ortholux
das Beste: ZEISS Axiomat

eine etwas umständliche Vorstellung: www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=28652.0

Peter V.

Lieber Wolfgang,

die Aufnahme entstand mit dem Leitz Filtercube A.

https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=26532.msg199184#msg199184

Meine Frage ist, ob es richtig ist, dass man dabei den vlauen Hintegrrund bekommt. Habe ich ein Verständnisproblem? Wenn ich nur mit 340 - 380 nm anrege, dürfte ich doch nur dann "blau" sehen, wenn da auch etwas blau fluoresziert. Oder?


Herzliche Grüße
Peter
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Silber_und_Licht

#8
Zitat von: Peter V. in August 30, 2018, 22:01:35 NACHMITTAGS
die Aufnahme entstand mit dem Leitz Filtercube A.

Lieber Peter,

ja, das liest sich schon anders als Deine etwas sparsame Angabe oben.

In der Tat sieht es dann so aus als wenn das Einbett-Mittel mit nahem UV etwas zum Leuchten angeregt würde, was mich allerdings nicht sehr verwundert, denn mit genügend Energie - und UV ist nunmal energiereiche Strahlung - bekommt man fast alles zu Leuchten, selbst Metalle. Allerdings würde ich das nach Deinem Bild als vergleichsweise schwächeres Signal bezeichnen. Robin Wacker hat seine Eindeckmittel aber wahrscheinlich auch nicht auf minimale Eigenfluoreszenz geprüft und dementsprechend ausgesucht. Willst Du Dir das Pflanzenpräparat genussvoll anschauen, so würde ich an Deiner Stelle einen passenderen Teilerwürfel vorziehen. Aus der Liste erschiene mir der H3 als gut geeignet.

Wenn Du Dich mit Fluoreszenzmikroskopie richtiggehend auseinandersetzen möchtest und eigene Präparate herstellen willst, so kann ich Dir nur zu den speziellen Einbettmedien von zum Beispiel DIANOVA, Fisher oder Molecular Probes raten. Vor Allem mit dem Prolong Antifade Gold und Diamond von Molecular Probes habe ich ausgezeichnete Erfahrungen machen können. Allerdings sind diese Eindeckmedien sehr teuer und verlangen nach sparsamstem Umgang damit. Aber Fluoreszieren tut da dann nix mehr. Natürlich geht es auch mit Glycerin oder Moviol (dann aber DABCO oder mindestens Vitamin C nicht vergessen), aber der Unterschied ist augenfällig. Sowohl in der Leuchtkraft der Präparate, als auch in Bezug auf deren Empfindlichkeit gegen ausbleichen durch Bestrahlung, als auch in der Haltbarkeit. Auch bei den Farbstoffen hat sich sehr viel getan und die Entwicklung ist über FITC schon länger hinweg gegangen.

Freundliche Grüße

Wolfgang
"Du" fänd' ich ganz in Ordnung.

das Schönste: ZEISS Lumipan
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das Beste: ZEISS Axiomat

eine etwas umständliche Vorstellung: www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=28652.0

peter-h

Liebe Fluoreszenzler,

hier meine alten Versuche zur Eigenfluoreszenz von Einbettmedien. Ist mit anderen Messungen auf meiner HP unter Fluoreszenz.
http://www.mikroskopie-ph.de/Fluoreszenz-Medien.jpg

Strahlende Grüße
Peter