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Messing putzen

Begonnen von Vorticella, September 16, 2018, 09:13:21 VORMITTAG

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Vorticella

Hallo an die Runde,
ich habe mir ein wunderschönes Messing – Spektrometer zugelegt. Nun würde ich die Messingteile gerne putzen. Weiß jemand, womit man dies am besten macht? Wie konserviert man das Messing nach dem Putzen, ohne dass es wieder anläuft? Klarlack würde helfen – ist aber vermutlich dilettantisch, oder?

Beste Grüße und einen schönen Sonntag

Jan

unkenheini

Moin ,
Es gibt eine Polierwatte heißt "Never Dull"war immer eine schwarze Blechdose.Die Watte ist getränkt,dadurch laufen die polierten Metallteilen nicht mehr ganz so schnell an.Klappt super bei Messing und Aluminium.
Mit Klarlack auf polierten Oberflächen habe ich keine guten Erfahrungen gemacht(blättert ab).Ich habe dann Schutzwachs ganz dünn aufgerieben.
Viele Grüße Jörg
Mit freundlichen Grüßen
Jörg G.

p.s. Mir ist es lieber mit Du angesprochen zu werden als mit Sie.Danke.

olaf.med

Hallo Jan,

sobald Du die Original-Lackschicht - mit welchem Poliermittel oder Lösungsmittel auch immer - entfernt hast, ist Dein Gerät höchstens noch die Hälfte wert! Die Messingteile sind aufwendig gebeizt und mit einem speziellen Spitituslack lackiert, damit sie ihren schönen Goldglannz erhalten. Diesen können nur Fachleute mit Erfahrung wiederherstellen.

Mein Rat: Finger weg wenn noch Original-Lack erhalten ist und mit den Altersflecken leben. Das müssen wir im Alter auch  ;D.

Herzliche Grüße,

Olaf
Gerne per Du!

Vorstellung: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=4757.0

... und hier der Link zu meinen Beschreibungen historischer mineralogischer Apparaturen:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=34049.0

Wutsdorff Peter

Ich kann Olaf nur zustimmen.
Bein Restaurieren alter Geräte sollte man tunlichst nur so restaurieren, daß der alte Charakter erhalten bleibt.
Hierzu ein Beispiel aus meiner Praxis: Ein Sextant (ca. vor 1914) wurde von einer/m gut meinenden/
Hausfrau/mann stets sicher liebevoll verm. mit Sidol (bekanntes Silberputzmittel) blank geputzt.
Im Ergebnis war die Winkelgravur in der Silbereinlage nicht mehr zu erkennen. Dadurch war der Sextant völlig
wertlos geworden.
gruß Peter

Peter V.

#4
Hallo,

hör auf Olaf!!! Er ist DER Experte für solche Dinge. Es gibt nur zwei Möglichkeiten: Entweder aufwändige Komplettrestaurierung mit kompletter Neulackierung (das können nur wenige Fachleute wie z.B. Olaf), die aber in den meisten Fällen den Wert des Instrumentes deutlich übersteigt oder es so belassen, wie es ist. Gebrauchsspuren gehören zur Geschichte eines Gerätes. Wenn man es poliert und die Schutzschicht wrst einmal ab ist, ist es nur noch Kirmesnippes. Das glänzt am Anfang, läuft aber schnell wieder an. Und man wird immer Polierspuren sehen.

Was ich auch nicht wusste, bevor ich mit Kennern dieser Materie Kontakt hatte: An Mesiggeräten sieht man gar nicht das Messing selbst, sondern des messingfarbenen Messiglack!

Jedwedes "Polieren" (egal, womit!!!) zerstört das Gerät und macht es (zumindest für Kenner) komplett wertlos. Allesfalls kann man es ja vorsichtig mit etwas Seifenwasser (ohne Zusatz von jedwedem "abrasiven" Mittel) abwaschen. Aber keinesfalls polieren oder mit Mitteln behandeln, die vielleicht als "Messigreiniger" etc. angeboten werden. Zu Recht berüchtigt ist das z.B. "Brasso".

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Vorticella

Vielen Dank!
Dann belasse ich das gute Stück so, wie ich es bekommen habe. Schade - mit Messingglanz wäre das Gerät optisch ansprechender.

Schönes Restwochenende
Jan

Peter V.

#6
Hallo Jan,

zeig uns doch mal Dein schönes Spektrometer! Erstens, damit wir sehen können, ob es wirklich so "schlimm" ist und zweitens ist es ja auch generell interessant.

Mit dem
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Klaus Herrmann

Zitatzeig uns doch mal Dein schönes Spektrometer! Erstens, damit wir sehen können, ob es wirklich so "schlimm" ist und zweitens ist es ja auch generell interessant.

Das möchte ich heftig unterstützen!
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


Vorstellung: hier klicken

Vorticella

Hallo an die Runde,
hier die Bilder.
Dann muss ich allerdings zugeben, dass ich schon etwas geputzt habe. Naja, ich hätte vorher im Forum fragen sollen. Jetzt ärgere ich mich.





Wutsdorff Peter

Hallo Jan,
leider sind einige Fotos  unscharf.
Aber so schlimm ist es wohl noch nicht.
Gruß Peter

beamish

Hallo Jan,

Die Firma Leybold gibt es immer noch und beliefert Schulen mit naturwissenschaftlichen Instrumenten:
https://www.leybold-shop.de/
Auch ein Spektroskop ist noch im Programm:
https://www.leybold-shop.de/physik/physik-geraete/optik/spektrometrie/spektroskope-und-spektrometer/uebungs-spektroskop-467112.html
Für die antiken Geräte meldet sich sicher noch jemand. So ganz versaut scheint mir deines noch nicht zu sein.

Herzlich
Martin

Zeiss RA mit Trinotubus 0/100
No-Name China-Stereomikroskop mit Trinotubus
beide mit Canon EOS 500D

beamish

Hier ist ein Katalog der Firma Leybold von 1921. Auf S. 461 ist dein Gerät abgebildet (Nr. 4354 A&B). Die Beschreibung steht eine Seite davor.

http://echo.mpiwg-berlin.mpg.de/ECHOdocuView?url=/permanent/einstein_exhibition/sources/FVXKSKVT/index.meta&start=481&viewMode=image&pn=481

Grüße
Martin
Zeiss RA mit Trinotubus 0/100
No-Name China-Stereomikroskop mit Trinotubus
beide mit Canon EOS 500D

Vorticella

Hallo Martin,
vielen Dank für den Katalog! Das hat mich sehr gefreut. 1921 - also fast 100 Jahre - super!!!
Beste Grüße
Jan