ENTOMOLOGIE: Ovariole eine Heuschrecke

Begonnen von Ronald Schulte, September 27, 2018, 21:01:43 NACHMITTAGS

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Ronald Schulte


Einige Holländische Histologie Kollegen haben mich einige, für mein Idee, viel zu große Heuschrecken mitgebracht aus ein Tierladen.
Ich wurde gerne mal die Hoden entfernen und später ansehen unter Fluoreszenz. Das Projekt ist schon fertig und habe ich hier auch schon zweimal gezeigt.
Ein drittes Block aber war noch nie angeschnitten und ich dachte das es auch Hoden war. Da habe ich mich geirrt und es ist ein wunderschönes Ovariole, also weibliches Fortpflanzungsorgan.

Eingebettet in Technovit 7100, geschnitten am LKB Historange Rotationsmikrotom mit Hartmetall Messer.
Schnittdicke 1,5µm und gefarbt mit Toluidin Blau 1% in Natriumtetraborat 1% in AD.
Bilder sind alle gemacht am Leitz Orthoplan mit Canon 700D Kamera.

Weil ich von Insekten nicht viel weiß und mehr Fragen habe wie Antworten möchte ich nicht all Zuviel benennen.

Grosste Frage ist eigentlich. Ich meine viele Malphighischen Gefäße zu sehen aber auch sehr viele Tracheen. Welche sind ,Luft Rohren' und welche sind ,Nieren Rohren'?



Stitch von 91 Bilder, Objektiv Leitz plan Fluotar 10x
Ein grosseres Bild (2000x719pxl und 1,4mb) ist HIER zu downloaden.

Bild1,






Bild stammt von: Entwicklungsbiologisches Praktikum SoSe 2012,  Universität Hamburg

Bild2,







Bild stammt von: Entwicklungsbiologisches Praktikum SoSe 2012,  Universität Hamburg

Bild3,






Bild stammt von: Biologie der Insekten von Björn Brembs, https://slideplayer.org/slide/13307998/

Bild4,






Objektiv Leitz plan Fluotar 25x

Bild5,







Objektiv Leitz plan Fluotar 25x

Bild6,







Objektiv Leitz plan Fluotar 25x

Bild7,







Objektiv Leitz plan Fluotar 25x

Bild8,







Objektiv Leitz plan Fluotar 25x

Bild9,







Objektiv Leitz plan apo 40x

Bild10,







Objektiv Leitz plan apo 40x

Bild11,







Objektiv Leitz plan apo 40x

Bild12,







Objektiv Leitz plan apo 63x na 1.4

Bild13,







Objektiv Leitz plan apo 63x na 1.4

Bild14,







Objektiv Leitz plan apo 63x na 1.4

Bild15,






Objektiv Leitz plan apo 63x na 1.4

Bild16,







Objektiv Leitz plan apo 63x na 1.4

Bild17,







Objektiv Leitz plan apo 63x na 1.4

Bild18,







Objektiv Leitz plan apo 63x na 1.4

Bild19,







Stammt aus: Lehrbuch der Entomologie,  ISBN-13: 978-3827411020 ,  https://books.google.nl/books?id=oyggBAAAQBAJ&pg=PA116&lpg=PA116&dq=Malpighischen+Gef%C3%A4%C3%9Fe&source=bl&ots=W8BisPOOeO&sig=Q4Wbl2Prk0Q6cxOfA2fotzkzFIg&hl=nl&sa=X&ved=2ahUKEwjwqO2tjNndAhVEJ1AKHf6-D4wQ6AEwDXoECAEQAQ#v=onepage&q=Malpighischen%20Gef%C3%A4%C3%9Fe&f=false

Bild20,







Objektiv Leitz plan apo 63x na 1.4

Bild21,







Objektiv Leitz plan apo 63x na 1.4

Bild22,







Objektiv Leitz plan apo 63x na 1.4

Bild23,








Objektiv Leitz plan apo 63x na 1.4

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Objektiv Leitz plan apo 63x na 1.4

Bild25,







Objektiv Leitz plan apo 63x na 1.4

Bild26,




Viel spaß beim Anschauen, Gruße aus Franeker, Holland,  Ronald
Mikroskope:
Leitz Orthoplan (DL, AL-Fluoreszenz und Diskussionseinrichtung).
Leica/Wild M715 Stereomikroskop.
Mikrotom:
LKB 2218 Historange Rotationsmikrotom.

Jürgen H.

Lieber Ronald,

schöne Präparation, wie immer bei Dir! Fixierung in 10%igem Formalin? Hast Du die Ovarien unter Ringer entnommen?

Malphighische Gefäße sehe ich auf keinem Deiner Bilder. Solche Gefäße haben kein Taenidium. Sie zeichnen sich durch eine zum Hämolymphraum gelegenen Basalmembran aus. Die Hauptzellen der M-Gefäße weisen lumenwärts einen recht hohen Mikrovillisaum auf. Im Inneren findet man oft kristalline Strukturen. Die Gefäße laufen häufig sehr gewunden durch das Abdomen, daher findet man selten längere Abschnitte, die längs geschnitten sind. Sie sind manchmal von gering ausgebildeter Muskulatur  begleitet: Häufig führen sie Bewegungungen im Hämolymphraum aus, ein kleines Rührwerk zur Durchmischung :-) Das erste der folgenden Bilder zeigt eine Paraffinpräparation in Malloryfärbung. Basalmembran und Mikrovill sind blau gefärbt. Das zweite Bild beruht auf einer Technovitpräparation mit bas. Fuchsin/Methylenblaufärbung. Dementsprechend sind Basalmembran und Mikrovillisaum rot. Auffällig sind auch die großen Zellkerne gegenüber den Zellkernen der Tracheen. Letztere gibt es im zweiten Bild verstreut im oberen rechten Bildviertel des zweiten Bildes zu sehen.





Schöne Grüße

Jürgen

Ronald Schulte

Jürgen,

Danke für deine Erläuterungen und das genau dachte ich mir schon aber du hast da ja viel mehr 'know how'. Dann finde ich dass das ganze Gewebe gut durchlüftet ist aber die Eizellen müssen auch gut versorgt werden. Ist ganz normal.

Ich schreibe immer das Datum, Gewebe und die Fixierung auf das Block weil das meist das wichtigste ist und hier habe ich es mit einfaches gepuffertes Formalin 4% Fixiert.
Ich stelle das selber her mit Formalin Pulver und nehme Puffer nach Lille mit NaH2PO4 . H2O und Na2HPO4. Romeis 17 Seite 86.

Gruße Ronald
Mikroskope:
Leitz Orthoplan (DL, AL-Fluoreszenz und Diskussionseinrichtung).
Leica/Wild M715 Stereomikroskop.
Mikrotom:
LKB 2218 Historange Rotationsmikrotom.

Jürgen H.

Ronald, könntest Du einmal bitte die Umgebung von Bild 13/ 14 zeigen, höchstens mit dem 20er?

Schöne Grüße

Jürgen

Ronald Schulte

Jürgen,

Ich habe mal die gefragte stellen Fotografiert mit ein 4x, 10x, 25x und 40x Objektiv.
Ich denke das die gefragte zone auch mal ein grossen Trachea sein kann.
Die Struktur stimmt mit das Bild aus den Vortrag von Björn Brembs (https://slideplayer.org/slide/13307998/.


Bild1,





Bild2, Objektiv 4x






Bild3, Objektiv 10x






Bild4, Objektiv 25x (Toluidin nach D. Stoffels)






Bild5, Objektiv 40x (Toluidin nach D. Stoffels)


Mikroskope:
Leitz Orthoplan (DL, AL-Fluoreszenz und Diskussionseinrichtung).
Leica/Wild M715 Stereomikroskop.
Mikrotom:
LKB 2218 Historange Rotationsmikrotom.

Fahrenheit

Lieber Ronald,

wieder einmal vielen Dank für Deine hervorragenden Bilder in diesem interessanten Thread!

Herzliche Grüße
Jörg
Hier geht's zur Vorstellung: Klick !
Und hier zur Webseite des MKB: Klick !

Arbeitsmikroskop: Leica DMLS
Zum Mitnehmen: Leitz SM
Für draussen: Leitz HM

Jürgen H.

Lieber Ronald, vielen Dank für die wieder hervorragenden Bilder. In die Richtung Sauerstoffversorgung ging auch meine Vermutung, als ich meine Frage nach den zusätzlichen Bildern stellte. Es dürfte sich um einen abdominalen Luftsack handeln, also einen Luftvoratsbehälter. Interessant ist seine  lumenseitige RibbelStruktur. Man hat vermutet, dass sie dazu dient, Wasserkondensation zu vermeiden. Schließlich kann sich das Innenleben der Insekten in kurzer Zeit abkühlen, so dass eine ,,Überflutung" der abgehenden Tracheen drohen könnte.

Vor allem aber müssen die Luftsäcke dehnungsfähig sein, um die Atembewegungen durch die Segmentverschiebungen des Abdomens und die hierdurch ausgelösten Volumensänderungen mitmachen zu können. 
Denn die Tracheen haben im Gegensatz zum Luftsack durch das Taenidium, das Du uns gezeigt hast wie Staubsaugerschläuche ein festes Volumen und können nichts ausgleichen.
Dein letztes Bild zeigt sehr schön die Fältelungen des Luftsacks, die dazu dienen, die Volumsänderungen mitzumachen.

Schöne Grüße

Jürgen

Ronald Schulte

Jürgen,
Danke, ich bin wieder was schlauer geworden.
Ich war ein älteren Beitrag von mir am Lesen und da hat Jan Dunst damals angeboten um mehr Drosphila Daten zu Mailen, siehe: https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=26041

ZitatGenerelle morphologische Übersichten von Drosophila: http://flybase.org/static_pages/imagebrowser/imagebrowser10.html
Eine grobe histologische Übersicht des Darms aus unserem Labor mit verschiedenen Färbungen, hier wurde jedoch kein Fokus auf Strukturen gelegt, es ging hauptsächlich um die Regionalisierung des Darms: http://flygut.epfl.ch/histology
Grobe Darstellungen der Entwicklung von Drosophila, keine histologischen Schnitte aber schematische Zeichnungen und viel Informationen: http://www.sdbonline.org/sites/fly/atlas/00atlas.htm
Detaillierte Entwicklung der Drosophila Larve, aber leider keine Bilder: http://www.sdbonline.org/sites/fly/aimorph/imagdisc.htm

Ich habe noch etwas unvollständiges Material über die Speicheldrüsen, den Darm und das Gehirn aus einem alten Buch. Wenn du mir deine Mail zukommen lassen willst, kann ich dir das gerne schicken.

Viele Grüsse,
Jan

Ich kann mich die Daten gar nicht mehr erinnern. Hast du die zufällig noch?

Gruße Ronald
Mikroskope:
Leitz Orthoplan (DL, AL-Fluoreszenz und Diskussionseinrichtung).
Leica/Wild M715 Stereomikroskop.
Mikrotom:
LKB 2218 Historange Rotationsmikrotom.

Jürgen H.

Lieber Ronald, das tut mir leid, ich habe die Daten nicht. Ich erinnere mich auch nicht, sie bekommen zu haben.

Vielleicht kannst Du Jan noch einmal anschreiben?

Schöne Grüße

Jürgen