Hauptmenü

Wulfenit

Begonnen von Heiko, September 21, 2018, 23:34:58 NACHMITTAGS

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

Heiko

Liebe Mineralogen und/oder Chemiker,

,,Wulfenit ist unter anderem in Schwefelsäure und Ethanol leicht löslich und blaufärbend."
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Wulfenit

Die propagierte Ethanol-Löslichkeit fand ich erstaunlich, konnte sie aber in dem Sinne nicht nachvollziehen, als aus der ,,Lösung" kein Rekristallisat zu erhalten war.
Gibt es eine Referenz für die Wikipedia-Aussage?

Viele Grüße,
Heiko


Wulfenit, Makroaufnahme

Gunther Chmela

Guten Morgen!

Hier
https://www.mineralienatlas.de/lexikon/index.php/MineralData?mineral=Wulfenit
steht nichts von Ethanol, sondern nur von "Säuren, Alkalien" (ziemlich weit unten auf der Seite).

Beste Grüße
Gunther

Klaus Herrmann

Lieber Heiko,

ZitatGibt es eine Referenz für die Wikipedia-Aussage?
Würde mich wundern, denn Wulfenit ist sicher nicht in Ethanol löslich.
Das mit der blauen Färbung könnte der Hinweis sein, dass Molybdate mit konz. Schwefelsäure erhitzt das Molybdänblau gibt, das wohl ein Mischoxid von Mo ist.
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


Vorstellung: hier klicken

Heiko

Hallo Gunther, lieber Klaus,

danke für Euere ,,Schützenhilfe".

Gruß, Heiko

Heiko

Hallo für eine Rückmeldung,

der Hinweis hat umgehend gefruchtet und die Textstelle wurde überarbeitet: https://de.wikipedia.org/wiki/Wulfenit

Aber gleich noch eine Frage. Wulfenit kristallisiert tetragonal und erscheint damit konoskopisch einachsig. Gleichwohl wird im Wiki-Artikel 2V = 8° angegeben. Quelle hierfür: https://www.mindat.org/min-4322.html
Wie ist dies zu werten? Macht es Sinn, vielleicht nur störungsbedingte Winkelöffnungen anzugeben? Mein observiertes Kristall-Blättchen erscheint mir jedenfalls lupenrein uniaxial:



Viele Grüße,
Heiko

olaf.med

Lieber Heiko,

die Angabe von 8° ist natürlich Blödsinn - Wulfenit ist wirklich einachsig. Es handelt sich bei diesem Messwert ganz sicher um Spannungen innerhalb des Kristalls, wie Du ja schon vermutet hast, und am gleichen Kristall würde man an anderen Stellen auch völlig andere Werte erhalten. Leider fließen solche unsinnigen Angaben immer wieder kritiklos in die Literatur ein.

Heute übe ich aber einmal Kritik an Dir  ;D ;D ;D: was konoskopische Aufnahmen anbetrifft bin ich von Dir wirklich viel Besseres gewöhnt. Das Bild ist sehr unscharf. Wenn Du keine fokussierbare Bertrand-Linse hast solltest Du Deinen Kamera-Adapter soweit aus dem Tubus ziehen, bis Du ein gutes Bild erhälst.

Herzliche Grüße,

Olaf
Gerne per Du!

Vorstellung: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=4757.0

... und hier der Link zu meinen Beschreibungen historischer mineralogischer Apparaturen:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=34049.0

Florian D.

Zitat von: Heiko in September 27, 2018, 22:24:19 NACHMITTAGS
der Hinweis hat umgehend gefruchtet und die Textstelle wurde überarbeitet: https://de.wikipedia.org/wiki/Wulfenit

Warum Hinweis? Warum verbesserst Du den Quatsch nicht gleich selbst?

Gruss,
Florian

olaf.med

Lieber Florian,

Ich habe mich einmal bei einem solchen Versuch so sehr geärgert, dass ich das nicht mehr machen werde. Damals bin ich an einen arrogant-ignoranten Physik-Studenten geraten und habe mit viel Arbeit versucht, ihn von der Falschheit seiner Aussage zu überzeugen - vergeblich. Meine seitenlangen Erklärungen mit Hinweisen auf die einschlägigen Lehrbücher hat er mit dem Einwand "ich habe das mit meinen Kommilitonen in der Kaffeepause diskutiert und wir wissen das besser" abgetan und meine Korrekturen immer wieder "zurückverbessert". Schließlich wurde es mir zu blöd. Seitdem bin ich Wikipedia gegenüber sehr kritisch.

Herzliche Grüße,

Olaf
Gerne per Du!

Vorstellung: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=4757.0

... und hier der Link zu meinen Beschreibungen historischer mineralogischer Apparaturen:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=34049.0

Heiko

Lieber Olaf,

bin aus der Übung – zu viel Ablenkung durch Tuber & Co. Außerdem sind die Blättchen etwas opak, was die Streuung fördert?



Viele Grüße,
Heiko