Mikroskop-Werkzeuge im 3D-Druck

Begonnen von Bob, September 22, 2018, 20:07:45 NACHMITTAGS

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the_playstation

Klar

In Israel wird sogar schon künstliches Gewebe gedruckt.

Aber für den Normalsterblichen ist Drucken von Metall, Häusern, .... im Moment noch recht unrealistisch.

Zum Alleine lassen:
Als mein Drucker noch sehr laut war, habe ich ihn immer alleine gelassen. Ist nie etwas passiert. Ich checke in der Regel die ersten 1-2x Schichten. Wenn die stimmen, funktioniert auch der Rest.

Fehlschläge:
Am Anfang schlechte Haftung auf der Basis, da ich dummerweise die Basis mit Spiritus Fensterreiniger gereinigt hatte wo ein Abperlzusatz mit drin war. Böser Fehler.

Dann bei sehr hohen dünnen schiefen Objekten fiel mal ein Objekt um oder bei quasi überspannten Brücken ging etwas schief.
Oder es paßte nicht ganz und war um ca. 1-2/10mm zu klein, ....

Waren aber nur max. 6-7 Fehlversuche. Mittlerweile halte ich mich an ein paar einfache Regeln. Dadurch kann man 90% der Fehler vermeiden oder die Folgen sind minimal.

Ich bin immer wieder erstaunt, was für doch komplexe Formen man drucken kann, die ansich problematisch für den Druck sind.
Mit 250,- war mein Drucker auch recht günstig. Habe dann noch 25,- in Lautstärkereduktion investiert.

LG Jorrit
Die Realität wird bestimmt durch den Betrachter.

floramobil

Hallo zusammen
Ich selber finde den 3-D Druck zum Bau von Ersatzteilen spannender. Diese kann man für ältere Mikroskope nicht mehr beschaffen. Man könnte zum Beispiel den Heimdrucker nutzen, um die Form zu überprüfen, bevor man dann ein Metallteil bei einem Dienstleister machen lässt.
Bei i.materialise habe ich bisher nur Plasticteile für den Nikon Diascanner bestellt. Wie gut die Metallteile sind, weiss ich nicht. Ich bin mit dem Service sehr zu frieden
https://i.materialise.com/de

Additive Fertigung aus stark beanspruchbaren Metallegierung bekommt man beim folgenden Dienstleister. Mit 3-D Activation habe ich keine Erfahrung. Sie machen Werbung, dass sie stark beanspruchbare Prototypen herstellen für die Flugzeugindustrie. Ich gehe davon aus, dass man für deren Dienste dann das Sparkonto plündern muss.
https://www.3d-activation.ch/material/metall/

zum Spannwerkzeug, das Bob am Anfang gezeigt hat, gibt es professionelles Werkzeug. Der Nachteil von selbstgebasteltem Werkzeug ist, dass man die Bauteile am Mikroskop beschädigt, wenn es nicht sauber funktioniert. Für verharzte Teile an alten Mikroskopen passt der folgende am besten, weil die Spitzen solide sind und man einen grossen Hebel hat. Der Nachteil ist einzig, dass der minimale Abstand der Löcher mehr als 12mm sein muss.
https://www.micro-tools.de/Spannschluessel/Spanner-Wrench-Lens-Ring-Tool.html

Leider habe ich nie gelernt, selber 3-D Modelle zu zeichnen. Ich kann darum die Ersatzteile, die ich benötige nicht herstellen lassen und ein professioneller Zeichner ist mir dann doch zu teuer.
Herzliche Grüsse
Jürg Brechbühl

Bob

Hallo Jürg,

das von Dir verlinkte Werkzeug hätte hier nicht funktioniert, da der Tatort tief drinnen im Okulartubus lag. Bei derart großer Ausladung und dem nötigen Drehmoment würden auch andere Universalwerkzeuge Schwierigkeiten bereiten. Die gute Führung durch das exakt passende zylindrische Werkzeug ist ein großer Vorteil.

Das 3D-Modellieren ist wirklich der Schlüssel zu einer sinnvollen 3D-Drucker-Nutzung. Manche Sachen sind recht einfach, andere sind auch für den Fachann nur aufwändig zu modellieren, so dass sich die Sache manchmal einfach wegen des Modellieraufwands nicht lohnt.

Viele Grüße,

Bob

floramobil

Hallo Bob

Ich sehe, was Du meinst. Es gibt Spannschlüssel, die in so enge Hohlräume hineingehen, aber die sind nicht geführt wie Deiner.

Oft hat der Hersteller in der Fabrik ein Spezialwerkzeug, dass ganze genau für diesen einen Zweck gemacht wurde und hinter weiss niemand, wie man das machen soll. Da ist en 3-D gedrucktes Werkzeug perfekt.

Falls Du einmal etwas stärkeres benötigst als einfach die Nägel, so gibt es im Handel für die Uhrmacher spezielle Schraubenzieherklingen. Diese Klingen werden separat verkauft und in einen Griff eingesetzt. Für Uhrmacher ist es normal, dass die Spitzen ab und zu abbrechen. Aber es wäre schon viel zäher als Deine Nägel.

https://www.bergeon.swiss/tournevis-inox-o-1-50-mm-avec-tube-de-2-meches.html

Herzlichen Gruss von
Jürg Brechbühl

Bob

Hallo Jürg,
ich verwende normalerweise Schäfte von HSS-Bohrern. Die sind zäh-hart und eignen sich damit gut.
Die Nägel stellten hier den Schwachpunkt dar, zumal der Kunststoff sie nicht bündig unterstützt.

Viele Grüße,

Bob

floramobil

Zitat von: Bob in April 15, 2019, 12:02:40 NACHMITTAGS
der Kunststoff sie nicht bündig unterstützt.

Was genau bedeutet "nicht bündig unterstützt"? Sind sie Nägel locker im Kunststoff?

Bob

Die Nägel müssen schon stramm in den Bohrungen sitzen. Die Lochleibung des Kunststoffteils ist aber wenig fest, daher wird der Nagel nicht auf Abscheren, sondern eher auf Biegung belastet. Der selbe Nagel würde in Stahl oder Messing eingesetzt deutlich mehr vertragen. Ausgereicht hat es gerade so eben, HSS-Schäfte hätten locker gereicht.

Lumi

Hallo,
angeregt durch diesen Thread https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=37358.15
bei dem man zwei Deckgläser aneinander presst, und mehrere Tage ins Teichwasser hängt,
habe ich eine Box gezeichnet und ausgedruckt. Alles passt gut, nur die Schräge vom Schiebedeckel
habe ich etwas abschaben müssen mit der scharfen Klinge (zu genau gezeichnet).
Die Objektträgerhalter kann man hochkant oder liegend einlegen, und beim Entnehmen in einem
Schraubglas voll Teichwasser transportiert werden.
An der Öse am Gehäuse kann man eine Schnur anbringen.
Im Thread wird beschrieben dass ruhiges Wasser besser ist, deshalb habe ich nur 2mm Löcher
gezeichnet, vielleicht auch um größeres Schneckengetier fern zu halten, keine Ahnung.

Nur mal ein Versuch,
und vielleicht eine Anregung

Grüße
Franz