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Olivin-Nephelinit (?)

Begonnen von Florian D., September 23, 2018, 11:25:27 VORMITTAG

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Florian D.

Hallo Erik,

Dein Quarz sieht dem, den ich in meinem ersten Beitrag zu einem amphibolhaltigen Kiesel gepostet habe, sehr ähnlich:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=31162.msg232031#msg232031
Ich habe mich damals auch über die scheinbar gute Spaltbarkeit gewundert.
Sogar einen Plagioklas hast du da. Jetzt wissen wir ja wenigstens, woran wir die Schliffdicke bestimmen können.

Gruss,
Florian

derda

Hallo Florian, Hallo Olaf,

zunächst einmal vielen Dank für die Unterstützung bei der Bestimmung. Diese ausgeprägte Spaltbarkeit hat mich wirklich verwirrt. ,,Oft korrodiert" steht bei Quarz in vielen Lehrbüchern => da hätte ich doch den gelben Rand prima einordnen können.

Wie Florian schon erwähnte, jetzt haben wir wenigsten Quarz für die optimale Schliffdicke. So schlecht war diese gar nicht getroffen, obwohl der Kleber nicht hielt ;-)

Viele Grüße

Erik

olaf.med

Hallo Erik,

diese Pseudospaltbarkeit entwickelt sich bei Quarz nur wenn mit zu viel mechanischem Druck präpariert wird. Die in den Lehrbüchern erwähnte Korrosion bezieht sich auf Auflösungserscheinungen im magmatischen Bereich und geht nicht mit einer Gelbfärbung einher wie beim Cordierit, sondern äußert sich lediglich in einer Rundung der Kanten schlauchartigen Höhlungen.

Herzliche Grüße,

Olaf
Gerne per Du!

Vorstellung: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=4757.0

... und hier der Link zu meinen Beschreibungen historischer mineralogischer Apparaturen:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=34049.0

Florian D.

Hallo Erik und Olaf,

Das mit der Spaltbarkeit von Quarz beginnt mich jetzt zu interessieren.
Anscheinend gibt es durchaus Quarze mit besserer Spaltbarkeit. Hier ein neuerer Artikel, auf den ich leider keinen Zugriff habe:
https://www.tandfonline.com/doi/pdf/10.3200/RMIN.81.5.389-391?needAccess=true

Donald Bloss hat das sogar mit Olaf's geliebten Universaldrehtisch systematisch untersucht:
http://www.minsocam.org/ammin/AM48/AM48_821.pdf

Die "besten" Spaltflächen sind anscheinend die r- und z-Flächen. Hier wird von rhombohedraler Spaltbarkeit gesprochen:
http://www.minsocam.org/ammin/AM66/AM66_596.pdf
Das Bruchverhalten scheint hierbei ausserordentlich komplex zu sein, aber auch den rhombohedralen Flächen zu folgen: 
https://rd.springer.com/article/10.1007/BF01209461
Es wundert mich also nicht, dass diese zertrümmerten Quarze so ein "würfeliges" Aussehen haben.

Viele Grüsse,
Florian

derda

Hallo Florian,

ich bin überrascht, was du für Artikel zu diesem Thema gefunden hast. Bei den beiden Schliffen hatte ich Probleme mit der Haftfestigkeit des UV-Klebers. Wahrscheinlich wurden die Glasflächen der Objektträger von mir nicht ausreichend gereinigt. Beim Schleifen kann es deshalb auch zu Verwerfungen der Klebezone gekommen sein. Ich werde deshalb nochmal einen Schliff anfertigen und mir den Quarz dann ansehen. Bisher hatte ich nie Quarz mit einer derartig Spaltsymetrie finden können, was mich auch total in die Irre geführt hat.

Viele Grüße

Erik