Qualität der Ergaval-Mikroskop-Objektive?

Begonnen von PeterArmitage, Oktober 22, 2018, 11:16:26 VORMITTAG

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PeterArmitage

Mein neu erworbenes Carl Zeiss Jena Ergaval hat die folgenden Mikroskop-Objektive:

Achromat 6,3/0,16 160/- Phv
Achromat 16/0,32 160/0,17 Phv
Achromat 40/0,65 160/0,17 Phv
Achromat Hl 100/1,25 160/0,17 Phv

Wenn einer von Ihnen Erfahrung mit diesen Zielen hat, was ist Ihrer Meinung nach die Qualität?

Der amerikanische Mikroskop-Guru Mark Moore sagt dies über Achromat-Ziele unter der Überschrift "Objektive - Qualitätsstufen Achromat (billig)".

"Ein Objektiv, das nur mit den mittleren 50% des Bildfeldes hergestellt wurde, ist im Fokus. Diese Objektive sind schwierig zu handhaben, da Sie jede Probe in die Mitte des Feldes bringen müssen, um ein hochwertiges Bild zu sehen. Kann für eine Blutbank oder Urinanalyse geeignet sein, bei der wenig oder kein Screening des Objektträgers stattfindet. Der Hersteller bezeichnet diese Ziele in der Regel nicht als "Achromaten", er wirbt nicht gerne für ein niedrigeres Qualitätsziel."
https://docs.wixstatic.com/ugd/baea13_ce73bcc3b0a34fc5aefb5807751a59b8.pdf

Gilt die Beschreibung der Achromat-Kondensatoren durch Moore gleichermaßen für die Ergaval-Kondensatoren?

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Bob

Hallo Peter,

die einfachen achromatisch korrigierten Objektive würde ich nicht so negativ darstellen. Es ist sicherlich kaum eine Entdeckung gemacht worden, die mit so einem Objektiv nicht auch hätte gemacht werden können! Apos oder Fluorite bieten ein etwas schärferes Bild. Häufig haben sei eine höhere n.A. was etwas mehr Auflösung, aber auch weniger Schärfentiefe bringt. Plan korrigierte Objektive bilden ebene Objekte bis zum Rand scharf ab, das ist besonders für die Fotografie ein großer Vorteil. Wenn das Objekt aber gar nicht eben ist, hilft die plan-Korrektur nichts.
Die Darstellung in dem von Dir verlinkten Dokument ist irreführend: Das Bild wird zum Rand hin langsam unschärfer, man kann gut damit arbeiten. Ich würde die vorhandenen Objektive gut putzen und überprüfen, und dann einfach damit arbeiten. Entweder bist Du damit voll zufrieden, oder Du siehst Dich irgendwann nach aufwändigeren Objektiven um.

Viele Grüße,

Bob

Lupus

Hallo,

wie Bob es schon beschrieben hat, ich würde die Ojektive erst einmal verwenden. Einfache Achromate sind für die meisten Anwendungen ausreichend. Es gab von Zeiss Jena damals auch Planachromate für Phasenkontrast, siehe Seite 6 des Prospektes:
http://www.mikroskop-online.de/Mikroskop%20BDA/30-047b-1%20%20ERGAVAL.pdf 
Für Planachromate wurden auch hochwertigere Okulare konstruiert, die verschiedenen Optiken sind auf Seite 10 und 11 des Prospektes beschrieben.

Hubert

plaenerdd

Hallo Peter,
die aktuelle Qualität Deiner Objektive solltest Du durch Beobachtung selber testen. Wenn sie gut erhalten sind, kann man sie für die allermeisten Anwendungen benutzen. Gute Testobjekte sind Kieselalgen (Diatomeen).
Beste Grüße
Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

MikroTux

Hallo Peter,

man läßt sich von dem "Qualitätslevel billig" irritieren. Die Objektive sind bewährte Standartqualität, weil für meiste Anwendungen ausreicht.  Letztlich sieht man mit den nächsten Qualitätssrufen auch nicht mehr.  Ich habe das bei meinem Mikroskop (Olympus), welches auch mit Standard Bestückung EA-Achromat daherkam festgestellt, weil ich dachte, ich bräuchte Plan-Objektive...

Die Schärfe und was man erkennt ist praktisch gleich, hab da am Anfang viel hin und her geschaut. Ist auch logisch da dies vorallem von der numerischen Apertur abhängt, die meist gleich ist.  Das Planobjektiv ist dann komfortabler, wenn man ebene Objekte über das ganze Bildfeld ansehen will (was bei mir schon mal vorkommt).
Wobei auch die "billigen Objektive" ihre Stärken ausspielen, einfacherer optischer Aufbau, weniger Linsen, weniger Streulicht (Habe ja keine Köhler-Beleuchtung). Habe ich auf dasselbe Objekt scharfgestellt scheint mir das Bild im einfachen Achromat etwas kontrastreicher als beim Planobjektiv (auch Achromat).

Objektive die wirklich eine bessere Auflösung bieten, sind dann viel teurer, haben deutlich höhere Apertur, und das macht sie  dann empfindlicher auf Dickenabweichungen im Präparat. Um einfach draufloszumikroskopieren sind die "einfachen" Achromate durchaus die richtige Wahl, deshalb auch soweit verbreitet.

Lungu

Hallo Peters,

die Objektive sollten zur Aufgabe passen. Und bei Bienen sind die Anforderungen nicht zu hoch. Schau erst einmal wie Du mit den jetzigen Objektiven zurecht kommst

Grüße Lungu
Grüße Lungu