Leitz Diavert Kombitrieb / eine Matrjoschka unter den Mikroskoptrieben

Begonnen von Frank D., Oktober 13, 2018, 15:24:10 NACHMITTAGS

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Diana1982

Einen weiteren Unterschied - aber nur minimale Bauteilabweichung - gibt es im von Frank beschriebenen Druckmechanismus des Feintriebes. (Kugel läuft auf einer Rampe die eine Verschiebung der Messingschnecke (Triebmittelteil) bewirkt - ausführlich unten von Frank beschrieben :)

Beim grauen Diavert sieht er so aus:



Leitz Orthoplan
Leitz Diavert
Leica DMR
Olympus SZX12

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Diana1982

#31
Ebenfalls abweichend:

Ein gefedertes Lager für die Feintriebwelle, das hier aus 2 transparenten Schalen zusammengesetzt ist, in einem der Messing-Grobtriebwellenenden ("rechte" Seite).

Auf der anderen Seite ("links") findet man dieses nicht, hier ist eine Hülse eingebracht, die eine der Feintriebkugellagerscheiben in Position hält.
Unterhalb der Hülse befindet sich eine Ringmutter, darunter wiederum eine frei drehbare Hülse, die etwas Spiel hat.
Die "linke" Seite konnte ich nicht zerlegen. Erstgenannte Hülse und Ringmutter sitzen zu fest, sind verklebt bzw. stark gesichert.
Da ich nicht völlig ausschließen kann, dass sich doch noch irgendein Kunststoffbauteil versteckt hat, wollte ich auch keine höheren Temperaturen bzw. stärkere Lösungsmittel anwenden.

Leitz Orthoplan
Leitz Diavert
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Diana1982

#32
Der "Rest" ist aber so gut wie gleich  ;)

Identisch ist der Diaverttrieb übrigens mit dem vom weißen bzw. grauen Dialux.

Anbei vorerst abschließend noch ein Übersichtsbild (Trieb soweit zerlegt wie nötig) für das jeweils graue Modell.

Mein eben erwähntes Problem (Feintrieb, der gar nicht richtig laufen wollte) lag übrigens ganz simpel an einer nicht richtig eingerasteten Mitnehmerscheibe (die schwarze mit der "Schneckenrinne"). Sie saß leicht schief und hat mich, da ich das lange nicht bemerkt hatte, beinahe in den Wahnsinn getrieben. Jetzt passts aber und zumindest das weiße Diavert läuft wieder richtig schön  :)

Das graue wartet noch auf den Wiederzusammenbau.

LG Diana

Leitz Orthoplan
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Klaus Herrmann

Liebe Diana,

sehr schön, wie du das alles dokumentiert hat.

Trotzdem glaube ich nicht, dass dir die Arbeit ausgeht, denn dafür braucht man schon goldene Hände und Nerven wie Drahtseile.

Bleib uns bitte erhalten und verkrümel dich nicht wie Frank der Großmeister der Triebe.
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


Vorstellung: hier klicken

Diana1982

Lieber Klaus,

Zitat...und Nerven wie Drahtseile

Ich sag dazu nur:
Wenn Du denkst, der Orthoplan-Trieb sei die Hölle, dann hast Du den vom Diavert noch nicht gemacht  ::) ;)
Aber ab dem dritten wirds besser...der weicht gerade ein...

LG Diana

Leitz Orthoplan
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Frank D.

Hallo Diana,

ich freue mich, dass Deine investierten Stunden mit Erfolg belohnt werden.
Du schaffst mir endlich den verdienten Ruhestand.  :)

Herzliche Grüße und weiterhin viel Erfolg
Frank

Kuno

Hallo Feinmechaniker und Feinmechanikerinnen,

erst meine Anerkennung für die technischen und didaktischen Fähigkeiten, die aus diesen Dokumentationen sprechen. Mit großem Interesse habe ich gelesen, dass der Kombitrieb des Diavert dem des Dialux (hammerschlag) entspricht. Ein Unterschied dürfte aber die fehlende Feder am Bügel (Siehe Foto vordere Seiten!) sein, wie ich an beiden meiner Dialux-Mikroskope beobachten konnte. Mein Problem: Bei beiden Mikroskopen blockiert "zufällig" der Tischtrieb beim Herunterfahren und läßt sich dann nur noch nach oben bewegen. Bei einer Simulation im ausgebauten Zustand kann ich die Blockade dadurch lösen, dass ich die Triebeinheit etwas neige (< 90 Grad), mit einer Veränderung der Neigung in die entgegengesetzte Richtung kann ich dann sicher wieder eine Blockierung auslösen.
Meine Vermutung: Der "Bügel" wird beim Dialux nicht von der Federkraft von der Welle entfernt, sondern von der Schwerkraft. Beim Zusammenbau der beiden Untereinheiten (vier schwarze Schlitzschrauben) kann es dazu kommen, dass sich in senkrechter Stellung der Tisch-Triebeinheit der Bügel nicht leicht genug von der Welle löst und dadurch an dem kleine Messingstück auf der Welle einrastet und diese dadurch blockiert.
Ich bitte um Bewertung meiner Diagnose und um Vorschläge für die Lösung des Problems.

Danke!   Kuno

Diana1982

#37
Hallo Kuno,

Die Feder (siehe auch mein Beitrag hier: https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=38307.0) sollte auch beim Dialux dabei sein!
Ich habe bisher mehrere Diaverts und Dialuxe gewartet.
Unabhängig von Modell und ob es sich um ein graues oder weißes Stativ handelt, war die Feder (bis auf eben das eine Mal, ich verweise hier nochmal auf o.g. Beitrag) dabei.

Sollte diese Feder fehlen, ist sie vermutlich bei vorausgegangenen Wartungen / Wartungsversuchen verloren gegangen, was sehr schnell passiert, wenn man beim Ausbau des Triebes nicht darauf achtet.

Eine Lösung für Dich ist entweder der Nachbau der Feder, Ersatzteilbeschaffung oder die Entfernung des schwarzen Bügels (Notlösung, die aber auch nicht schadet).
Selbstverständlich solltest Du den Trieb bei Blockaden niemals versuchen mit Kraft oder Gewalt weiterzubewegen!
Dabei kann leichter etwas kaputtgehen als man denkt.

LG Diana
Leitz Orthoplan
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Kuno

Hallo Diana,

herzlichen Dank für die schnelle Reaktion. Das Nachrüsten der Feder hatte ich schon probiert. Der verwendete Federdraht von 1 mm Durchmesser von einer Spiralfeder aus dem Restebehälter war aber sehr widerspenstig für einen Anfänger! Aber jetzt bin ich motiviert, es weiter zu probieren.

Gruß Kuno

Kuno

Hallo Diana,

ich habe jetzt den Feder-Nachbau nochmals mit dem 1-mm-Draht versucht, war mir aber nicht sicher, wie die Feder genau gebogen ist:
a) hakenförmig oder
b) Haken mit Öse.

Die Form b) habe eingebaut und die Blockerungen sind verschwunden, also ein Erfolg. Trotzdem würde mich die Form der Original-Feder interessieren.

Gruß Kuno


Diana1982

Hallo Kuno,

Solange es funktioniert, ist es doch gut!
Aber Variante 1 wäre richtig gewesen.

Schau doch nochmal hier - da sind Bilder der Feder dabei:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=38307.0

LG
Diana
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Kuno

Hallo Diana,

vielen Dank für Deine Antwort. Die Forum-Suche "Bügel Feder" hatte micht leider nicht zu Deinem Beitrag "Federdraht" geführt. Die dortigen Informationen hätten mir eine Menge Zeit erspart.
Sollte sich die Federvariante b in der Praxis weiter bewähren, so wäre sie immerhin eine Maßnahme gegen den häufigen Verlust beim Zerlegen des Kombitriebs.

Gruß Kuno

Clemens1

#42
Die Diskussion auf dieser Website mit den sehr detaillierten Bildern hat mir sehr geholfen. Vielen Dank für diese Beiträge!
Bei meinem Dialux beträgt der Verstellbereich des Tisches etwa 30 mm.
Ich habe jetzt ein Diavert gekauft, mit dem ich auch das gleiche Problem mit dem schwer drehbaren Fokus habe.
Ich habe jetzt alles gereinigt, gefettet und wieder zusammengebaut. Alles funktioniert wieder perfekt,
. . . Aber was mir aber auffällt, ist, dass ich den Tisch des Diavert nur maximal 15 mm vertikal verschieben kann.
Stimmt es, dass das Diavert einen kleineren Einstellbereich des Tisches hat als das Dialux? Oder mache ich beim Zusammenbau etwas falsch ?