Pollengewinnung: Blüten einfrieren?

Begonnen von Günther Langer, Oktober 01, 2009, 21:56:32 NACHMITTAGS

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Günther Langer

Hallo,

ich habe Blüten eingefroren, um später Pollenpräparate anzufertigen. Das bietet sich an, weil Pflanzen häufig nur kurze Zeit blühen oder nicht gerade vor der Haustür vokommen.
Falls jemand damit Erfahrungen gemacht hat, würden mich das sehr interessieren.

Viele Grüße

Günther Langer
Zeiss Standard WL, 14 und Phomi II
Zeiss DRC und SV 8
Leitz Laborlux 12
Makro-Setup: Leitz Aristophot mit Balgen u. StackShot
Nikon D90, D700, Canon EOS 600D, EOS 5D Mark III
Suche: Leitz Photar 12,5 mm

Druse

Und warum Blüten bzw. deren Pollen einfrieren  ???

Die halten sich doch auch so? Bisher habe ich Pollen einfach von getrockneten Blüten mikroskopiert, Drogenkunde halt.


Günther Langer

Hallo Mila,

mit getrockneten Blüten habe ich es auch schon gemacht. Ich finde es aber nicht sehr praktisch: Krümelei und Staub. Also, was spricht gegen Einfrieren?

Viele Grüße

Günther L.
Zeiss Standard WL, 14 und Phomi II
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Druse

Nun: dann werde ich mal Blüten einfrieren und vergleichen und dann berichten  :)

A. Büschlen

Guten Tag Herr Langer,

Pollen können sehr gut trocken gelagert werden. Ich sammle Pollen in kleinen Papiertüten. Diese können gut beschriftet werden und geben die Feuchtigkeit ab. Wenn irgendwie möglich nehme ich auch ganze Blütenteile. Denn Pollen sind oft sehr sehr gut in der Blüte verborgen und können im Feld kaum aus der Blüte heraus geholt werden.
Ich habe auch schon an den Brutstellen von Wildbienen (z.B. Baumstümpfe) den anfliegenden, pollentragenden Wildbienen gewartet, um ihnen mit einem Grashalm die Pollen die sie an ihrem Körper eintragen, in ein Gefäss ab zu streifen.

Freundliche Grüsse

Arnold Büschlen
Schwerpunkt z.Z.:
- Laub- und Lebermoose.
- Ascomyceten als Bryoparasiten.
- Nikon Optiphot I mit HF, DIC.
- Nikon Microphot mit HF, Pol.
- Zeiss Standard Universal mit HF, Ph, Pol.
- Wild M3Z mit Ergotubus.
- Nikon SMZ-U Zoom 1:10 mit ED Plan Apo 1x.

liftboy

Hallo in die Runde,
ich habe für meinen Teil hervorragende Erfahrungen mit Mikroröhrchen mit Schraubverschluss gemacht. Stecken zu je 25 im Plastkasten. Da kann man quasi alles Trockenmaterial aufheben, Quelle bitte anfragen.
Gruß
Wolfgang
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=785.msg3654#msg3654
LOMO-Service
Das Erstaunen bleibt unverändert- nur unser Mut wächst, das Erstaunliche zu verstehen.
Niels Bohr

Günther Langer

Hallo Miteinander,

danke für die Antworten. Mir ging es in erster Linie darum, ob Pollen durch Einfrieren Schaden nehmen können. Trocknen werde ich nicht, weil zu viel Krümelkram eine saubere Trennung nervig macht. Ich hätte meine Frage anders formulieren sollen.

@ Wolfgang

Kunststoff- oder Glasröhrchen sind nicht geeignet, weil der Inhalt schimmelt, wenn er nicht absolut trocken ist.

@ Herr Büschlen, so etwas ist mir noch nie gelungen :(. Ich fange Wildbienen mit einem Exhaustor, betäube sie mit CO2, streife die Pollenladung ab und lasse sie wieder frei. Das geht sehr schnell, macht aber 1. nur Sinn im Feld am Fangort und 2. nur bei Wildbienen, die ich im Feld eindeutig bestimmen kann. Die Pollen kommen dann in eine Minipapiertüte. Versuche mit Tesafilm stehen noch aus ;D
__
Ich werde es jedenfalls mit Einfrieren versuchen. Der Vorteil: Unabhängigkeit von Blütezeit und Standort und man kann z.B. im Winter bequem Präparate mit "frischem" Material anfertigen.

Viele Grüße und ein schönes Wochenende

Günther L.
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liftboy

Hallo Günter,
speziell zum einfrieren kommt mir der Gedanke, das ja nun auch im archäologischen Bereich Pollenproben z.. aus Permafrostboden unbeschädigt entnommen werden können.
Einzigste Bedenken hätte ich durch Austrocknung beim Einfrieren (Gefriertrocknung).
Bzgl. Schimmel: Ich habe im Anfang immer erstmal Wattestopfen anstelle des Deckels, klappt ganz gut.
Gruß
Wolfgang
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Niels Bohr

Druse

Guten Morgen,

was man bei Pollen betrachtet, sind ja die Exine (z.B. stachelig, warzig...) und die Keimporen bzw. -spalten.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich da etwas durch Einfrieren verändert.

Gruß, Mila

Ragin

Hallo
Nun ich denke auch dass beim Einfrieren nicht all zu viel kaputt gehen dürfte. Nur frage ich mich halt ob sich das bei den zur Untersuchung nötigen Winzmengen denn tatsächlich lohnt. Ich habe hier kleine Apothekertütchen aus Papier. Sind so 4X5 cm groß und sehr praktisch. Ich bewahre darin verschiedenes Saatgut auf. Auch Salze und Pflanzenaschen etc. kann man darin prima aufbewahren. Als Probem braucht man ja nur ein paar Staubgefäße einzutüten. Gleich beschriften, oben einmal umfalten und mit einer Büroklammer zu machen. Das lässt sich in einem kleinen Kästchen wie Karteikarten super aufbewahren, braucht wenig Platz.  Bei den geringen Feuchtigkeitsmengen schimmelt da bestimmt nix. Ist ja schnell ausprobiert. Diverse Blütenpollen werden sich in jedem Blumenladen finden, auch im Winter. Zum Einfrieren stelle ich mir die Verpackung viel schwieriger vor und dann ist alles voller Eiskristallen und dauernd in der Friere rumkramen um mal ne Probe rauszusuchen. Einfrieren hat schon auch was kultiges besonders mit flüssigem dampfenden Stickstoff schockgefrieren das ist schon toll, aber ich täte es anders versuchen. Es finden sich auch uralte Pollen in ungefrohrenen Böden oder ganz trockenen Orten
Gruß
Rainer
Ich pflege das bayrische Du, von Mensch zu Mensch