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Fixiersand

Begonnen von vitawe, Oktober 10, 2018, 15:21:05 NACHMITTAGS

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vitawe

Hallo,

ich habe gelesen, dass man am besten Fixiersand verwendet, um, in diesem Falle, männliche Pedipalpen von Spinnen unter dem Bino richtig zu positionieren. Nun möchte ich diesen gerne käuflich erwerben. Im Netz konnte ich dazu nichts finden. Wo soll ich suchen?

Gruß Viktoria

A. Büschlen

Schwerpunkt z.Z.:
- Laub- und Lebermoose.
- Ascomyceten als Bryoparasiten.
- Nikon Optiphot I mit HF, DIC.
- Nikon Microphot mit HF, Pol.
- Zeiss Standard Universal mit HF, Ph, Pol.
- Wild M3Z mit Ergotubus.
- Nikon SMZ-U Zoom 1:10 mit ED Plan Apo 1x.

vitawe

Hallo Arnold,

"Als Fixiersand wird gut gespülter, sehr feiner Sand verwendet, wie er z. B. in Zoohandlungen als Vogelsand verkauft wird oder Glasperlen, wie sie z. B. für Sandstrahlverfahren verwendet werden." Quelle wiki.arages

Danke, wer an der richtigen Stelle lesen kann, ist klar im Vorteil.

Gruß Viktoria

JürgenG.

Servus Viktoria,

ich hab zuerst auch feine Glaskügelchen zum fixieren verwendet, in meinen Augen ergeben sich hier aber mehrere Nachteile.

-du brauchst z.B. ein Blockschälchen mit Fixiersand und Alkohol. Alkohol verflüchtigt sich sehr rasch und es sind oft Fremdstoffe mit dabei, die Probleme beim Fotografieren bereiten.
-der Palpus "versinkt" im Sand, das richtige plazieren ist oft zeitaufwendig und nervtötend.
-es bleiben nach der fixierung oft Glaskügelchen am Palpus hängen, die man mühselig mit einer feinen Pinzette wieder entfernen muss.

Ich verwende seit ca. 2 Jahren
Gleitgel ;)

Palpus auf einen Objektträger und einen winzigen Tropfen Gleitgel drauf, den Palpus in die gewünschte Lage bringen und fotografieren.
+Es sind keine Fremdstoffe im GG, glasklar!
+GG verdunstet nicht, wird nach  ca. 2-3 Stunden zäh und klebrig, kann man aber mit Alkohol wieder komplett vom Palpus entfernen.
+Die Lichtbrechung ist problemlos, es werden meiner Meinung nach die Feinheiten besser sichtbar als unter Alkohol.
+Geruchlos

Gruß
Jürgen

vitawe

Hallo Jürgen,

das hört sich gut an. Ich werde das anwenden - sobald wie möglich. Danke für den Tipp.

Eine kleine technische Frage des Handlings. Kann ich die Palpe direkt aus dem Alkohol, nachdem ich sie auf den Objektträger transferiert habe, mit Gleitgel betropfen oder sollte ich kurz warten bis der Alkohol verdunstet ist?

Gruß Viktoria

JürgenG.

Das Verdunsten des Alkohols geht sehr schnell, das dauert keine Minute, würde aber am Resultat nichts negatives bewirkten, wenn noch Reste von Alkohol vorhanden sind. Die Oberfläche des Pedipalpus ist groß, die Menge des anhaftenden Alkohols gering.
Man muss nur aufpassen, dass einem die "trockenen" Präparate nicht vom OT springen, wenn sie befeuchtet sind, passiert so etwas nicht.
Ein Palpus ist ist sehr schnell "ausgetrocknet", das geschiet schon nach wenigen Minuten. Es kann sein, dass dadurch die Strukturen verändert werde und somit das Bestimmen erschwert wird, bis unmöglich macht.


Übrigens verwende ich das Gleitgel auch bei Epigynen-Vulva-Aufnahmen.
Hier funktioniert aber auch Milchsäure recht gut, da man ja die Epigyne zur Matzerierung vorab damit behandeln sollte, vorhandene Gewebereste werden somit erfolgreich entfernt und man bekommt mehr Details zu Gesicht.

Gruß
Jürgen

JürgenG.

hier mal ein Pedipalpus von Trochosa ruricola auf OT und Gleitgel. Wenn du bei Arten, die sich in der Genitalstruktur sehr ähneln zu lange mit dem Gleitgel wartest, kannst du sie nicht mehr trennen, also eine Bestimmung bis auf Artniveau ist im ausgetrocknetem Zustand unmöglich

Die aktuellen Aufnahmen im Spinnen-Wiki zum Vergleich hier, die letzten beiden Bilder.

Gruß Jürgen