Sony DSC-RX100 III geeignet für einfache Aufnahmen durchs Mikroskop?

Begonnen von mikromeister, November 28, 2018, 11:08:37 VORMITTAG

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

mikromeister

Ich mache regelmäßig Dokumentationsfotos durchs Okular verschiedener Mikroskope mit meiner kleinen Digiknipse. Canon S110
Die Qualität muss dabei nicht maximal sein, aber die Handhabung schnell und unkompliziert.
Die Ausrichtung gelingt mit Hilfe eines individuell hergestellten Kunsstoff-Adapterrings frei Hand ganz gut.

Nun muss eine neue Kamera her, die diese Aufgaben übernehmen soll aber auch im Familienalltag handlich ist.
Ich habe mir die Sony DSC-RX100 III ausgesucht und möchte auch in dieser Klasse unter 500 EUR und unter 300g bleiben.
Dazu nun konkret 3 Fragen:

1. Spricht irgendwas prinzipiell gegen die Verwendung dieser Kamera? Wird das genauso problemlos funktionieren wie mit der alten?
Ich könnte mir z.B. vorstellen, dass das größere Kameraobjektiv nicht so gut mit dem Okular zusammenpasst.

2. Ist die Handy App, mit der diese Kamera gesteuert werden kann für die Arbeit am Mikroskop geeignet?
Mein Leica hätte einen Trinotubus und da könnte man ja vielleicht die Kamera adaptieren und per Handy scharf stellen und knipsen.
Angeblich hat die Kamera Life View.

3. Kennt jemand eine vergleichbare Kamera für diesen Zweck, mit der er gute Erfahrungen gemacht hat.

Vielen Dank für eure Ideen
Vielen Dank und freundliche Grüße

Markus


.

reblaus

Hallo -

habe mal versuchsweise die ältere Sony RX100  vor ein Okular gehalten (Zeiss Cpl 10x Brille, an einem Zeiss Standard). Von der Vario-Optik (Vario-Sonnar 10,4-37,1) her gab es keine Schwierigkeiten, bis auf eine leichte Kissenverzeichnung. Es stört natürlich, dass die Gummilinse aus- und einfährt, was die mechanische Anpassung erschwert, und dass die einmal ermittelte passende Brennweite beim Abschalten der Kamera wieder verloren geht
Allerdings sollte man die automatische Scharfstellung irgendwie inaktivieren können, denn diese wird ausschließlich mechanisch am Mikroskoptrieb vollzogen, der Kameramechanismus ist bei stärkeren Vergrößerungen praktisch wirkungslos, schlimmstenfalls stört er nur - Scharfstellen mit einer Handyfernbedienung ist also nicht drin!

Viele Grüße

Rolf

Bob

Hallo Markus,

gut funktionieren die Pentax Q7 oder Q-S1 mit 8,5mm 1:1,9 oder die Nikon 1J5 mit 18,5mm 1:1,8. Letztere Kombi ist kaum größer, kommt aber von der Bildqualität her schon dicht an eine APS-C DSLR von vor ein paar Jahren heran. Dazu komplett erschütterungsfreie Auslösung und günstig. Zu Deiner Sony kann ich nichts sagen, nimm doch ein Mikroskop mit ins Geschäft und probiere es aus.

Viele Grüße,

Bob

mikromeister

Ich habe mich jetzt für die Lumix LX15 entschieden.
Die ist so ähnlich wie die MX100 aber hat z.B. Fokus-Stacking.
Mal sehen ob das am Mikroskop funktioniert.
Wohl eher nicht, wenn Rolf recht hat.
Vielen Dank und freundliche Grüße

Markus


.

mikromeister

Die LX15 ist als Kamera ist ok, aber am Mikroskop ist sie nicht zu gebrauchen.
Das Objektiv ist in jeder Stellung zu lang, so dass ich nur einen kleinen Ausschnitt des Okularbildes auf den Chip bekomme.
Der Chip ist einfach nicht nah genug am Bild.
Das war also ein Schuss in den Ofen.
Vielen Dank und freundliche Grüße

Markus


.

Bob

Hallo Markus,
prima, dass Du auch über den Fehlschlag berichtest, das unterbleibt sonst ja gerne, obwohl es ja auch sehr hilfreich ist. TPL-Thomas hatte auch mal von einer Kamera mit fest angebautem Objektiv berichtet, die sich gut fürs Mikroskop eignet. Fuji? Ich würde aber wieder auf meine Tipps verweisen, damit klappt es wirklich gut.

Viele Grüße,

Bob

Klaus Herrmann

Hallo Markus,

ZitatMein Leica hätte einen Trinotubus und da könnte man ja vielleicht die Kamera adaptieren und per Handy scharf stellen und knipsen.

also die Bedingungen sind ja ideal. Verrätst du noch wie dein Leica heißt? Und wie sieht der Tri-Stutzen aus? Leica deutet auf Unendlichoptik hin, was die Sache deutlich vereinfachen würde, weil man dann Direktadaption machen kann.
Nachdem du jetzt eine familientaugliche, aber nicht mikroskoptaugliche Kamera hast bist du ja bei der Wahl der Mikroskopkamera unerwartet frei in deiner Wahl. Dann rate ich auf jeden Fall zu einer Canon EOS 600 aufwärts. Auch da gilt natürlich, was Rolf schon richtig sagte, aber wenn du unbedingt willst über den Rechner kannst du auslösen.
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


Vorstellung: hier klicken

mikromeister

Heisst ja Leitz SM Lux , wenn man genau hinschaut ! ;) Sorry.
Hier habe ich das mal vorgestellt: https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=6874.msg47146#msg47146
Es hat Unendlichoptik.

Die Adaption an den Trinotubus erfordert meiner Meinung nach einen sehr großen (vollformat) Chip oder sonst eine aufwändiger Adaption.
Das ist nicht mein Ziel.
Ich muss mehr oder weniger frei Hand sowohl am Wild M3 Stereomikroskop als auch am Leitz schnell ein Dokufoto schießen können.
Da gehts um einfaches Handling mehr als um beste Qualität.

Meine Canon s110 konnte das, wohl wegen ihres kleinen Chips und des deswegen kurzen Objektivs.
Noch einfacher geht es mit dem Handy,für das aber schwierig ein Okularadapter zu bauen ist.
Ich denke aber, das wird für mich die Zukunft sein.

Die neue Lumix LX15 leistet kübrigens ohne Mikroskop sehr gute Arbeit.
Mit einer Ringleuchte und Stativ kommen recht gute Makroaufnahmen raus, weil sie Focusstacking kann und eine gute Auflösung hat aus der man Ausschnitte vergrößern kann.
Vielen Dank und freundliche Grüße

Markus


.

reblaus

Hallo Markus -

üblicherweise passt das Unendlich-Zwischenbild ziemlich gut für die Direktprojektion auf einen APS-C-Chip, währden zur Nutzung einer "Voll"format-Kamera etwa 2 x vergrößert werden muss!

Gruß

Rolf

Klaus Herrmann

ZitatHeisst ja Leitz SM Lux , wenn man genau hinschaut ! ;) Sorry.

Hallo Markus,

konnten wir das irgendwie ahnen?
Was Rolf sagt kann ich nur bekräftigen! Also wollen wir noch eine Weile so rumeiern, oder Butter bei die Fische geben?
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


Vorstellung: hier klicken

mikromeister

#10
Danke für die Einschätzungen soweit.

Die Adaption einer anderen Kamera mit Chip direkt am Zwischenbild ist sicher ideal, aber steht nicht zur Debatte.
Es gibt ja auch genügend Threads die das erschöpfend beackern.

Zum halb-freihändigen Fotografieren durchs Okular ist die Lumix LX15 nicht geeignet, das habe ich nun gelernt.
So lange die alte Kamera noch geht werde ich die benutzen und danach einen Handyadapter basteln.
Vielen Dank und freundliche Grüße

Markus


.

Lucy

Halb-freihändig geht auch die Olympus Tough TG5. Sehr guter Makromodus. Stacking kann sie auch. Gezoomt und wenige Millimeter vorm Okular platziert wird der Bildkreis ganz ausgefüllt. Mit der teste ich jedenfalls gerade. Hier ein Beispielbild von Kornblumensamen:


mikromeister

#12
Ich habe nochmal Test gemacht.
Mit der Rx100 -1 geht es, mit der neueren RX100-3 nicht, weil die bei nur 70mm Brennweite ein längeres Objektiv hat wie die alte bei 105mm

Auch interessant, mit Handy: https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?action=post;quote=243053;topic=27273.60;last_msg=243106
Vielen Dank und freundliche Grüße

Markus


.