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Augenprobleme?

Begonnen von Schmuddelkind, Dezember 04, 2018, 13:55:54 NACHMITTAGS

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Schmuddelkind

Hallo liebe Mikroskopiergemeinde.
Ich bin ganz neu hier und werde mich noch ausführlicher vorstellen.
Ich habe ein Zeiss Standard 14 in recht gebrauchtem aber gepflegtem Zustand geschenkt bekommen.
Husch, gings gleich an den Froschteich im Garten um eine Wasserprobe zu nehmen... Freu!
Habe die zwei letzten Tage je einen Tropfen Erdbeermilch gefüttert und heute mit konkavem Objektträger und Deckglas mal nachgeschaut.
Wow, fettleibige Paramecien mit ADHS 😄 und vieles andere, was mit dem Neofluar 6,3 bereits gut erkennbar war. Als Okulare habe ich die beiliegenden KF 10/18 Brille benutzt. Ich bin begeistert von der Abbildungsleistung, da habe ich wohl ein gutes Gerät in die Hände bekommen.
Nun zu meinem Problem:
Irgendwie gelingt es mir nicht mit beiden Augen ins Binokular zu schauen, so dass ich ein konstantes rundes Sehfeld zur entspannten Beobachtung erhalte, geschweige denn das Sehfeld komplett überblicke ohne zu scannen. D.h. schon das zentrieren der Leuchtfeldblende bereitet mir Probleme da ich immer oben, unten, links, rechts schauen muss...
Dioprienausgleich ist auf +-0 am besten und beim Augenabstand habe ich auch schon alles am Siedentopftyp getestet.
Ist mein erstes Bino-Mikroskop aber es gelingt mir nur mit einem zugekniffenem Auge zu beobachten.
Sollte ich zum Augenarzt oder fehlt mir einfach nur die Übung?

LG, Steff

Manfred Melcher

Hallo Steff,

ich glaube nicht, dass es an Augenproblemen liegt. Das wäre dir sicher bekannt.
Ich tippe eher auf ein dejustiertes Prisma im Binokulartubus. Betrachte mal ein detailreiches Objekt, gern auch ein Stück Millimeterpapier im Auflicht und beobachte monokular ob beide Okulare exakt das gleiche Feld abbilden.

Liebe Grüße
Manfred

Klaus Herrmann

#2
Hallo Stefan,

erst Mal willkommen im Club und Gratulation zum Standard. Wenn in Ordnung ein schönes Instrument.
Also es kann natürlich an fehlender Übung liegen. Wenn du den Dioptrienabgleich korrekt gemacht hast ist eine Fehlerquelle ausgeschlossen.
Möglich wäre noch: verschobene Prismen, was wir nicht hoffen wollen.
Ich kenne allerdings wirklich Leute, die es nicht schaffen li- und re-Bild übereinander zu bringen.

Wichtig ist den richtigen Abstand zu den Okularen zu finden. Wenn es Brillenträger-Okulare sind, dann ist der etwa 20 mm über der Augenlinse.
Sonst hilft nur mal durch ein anderes Mikroskop schauen.
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


Vorstellung: hier klicken

Schmuddelkind

Hallo Manfred, hallo Klaus.
Man fühlt sich hier ja gleich willkommen... nett...
Hm, wegen der Prismen habe ich mir auch schon Gedanken gemacht. Ich bin hier noch im Status "Auspacken und Inventur", habe kein Millimeterpapier zur Hand aber grade mit einem Objektmikrometer getestet: Also wenn ich mit dem Kreuztisch jeweils an die Ränder des Sehfelds fahre ist das Okular-Bild sowohl links als auch rechts identisch.
Sind wohl doch die Augen... Ohje, muss dazu sagen dass ich mir Krankheitsbedingt Prednisolon und Methotrexat zuführen muss und seit dem Probleme mit der Fernsicht habe. Vermutlich kann ich nicht unendlich genug in die Endlich-Optik schauen.. Mist, das Instrument ist optisch und mechanisch in einem Top-Zustand, PH-Neofluare, Planapos ein weich laufender VZ-Kondensor mit Frontlinsen und intakten PH-Blenden sind, zusätzlich zu einigem Verbrauchsmaterial, auch dabei... Da juckt es natürlich gewaltig in den Fingern.
Ich mache einen Termin beim Augenarzt, ich sehe ab zwei Meter alles dreifach, und zwar pro Auge...
Da stimmt was nicht und das geht nicht über den Fokus am Gerät auszugleichen.

LG, Steff

Alfons Renz

Hallo Steff,

Man ist versucht zu raten: Lass den Korn zum Bier weg, dann siehst Du nur noch doppelt!

Aber so leicht ist dies leider nicht beim (alternden?) Auge. Wir hatten dazu schon einmal eine Diskussion: Mouches volantes, entoptische Phänomene, Doppelsichtigkeit etc..

Ich kenne, wie viele, das Problem, bei Müdigkeit Probleme mit Doppelbildern zu haben. Da muss ich dann ein Auge zukneifen. Oder einen Tubus mit 'dejustierem' Prisma verwenden, mir dem dann Andere nicht mehr zurecht kommen.

Wenn aber das zentrale Blickfeld dunkel bleibt und man seitlich ins Okular schielen muss, dann ist der Weg zum Augenarzt unumgänglich.

Ansonsten lässt die optische Ausrüstung des mikroskops keine Wünsche offen.

Viel Freude und Erfolg damit!

Alfons

Herbert Dietrich

Hallo Steff,

so wie Du Dein Sehen beschreibst, wird der Gang zum Augenarzt wohl unvermeidlich sein.
Hast Du schon mal durch ein Fernglas geschaut? Wenn ja, dann müsstest Du da auch Probleme haben.
Das Mikroskop wird nicht die Ursache Deiner Probleme sein, aber mit dem Augenarzt sollte sich das schon beheben lassen,
sonst solltest Du Dir einen Monotubus kaufen. Du siehst damit nicht mehr und nicht weniger, aber vermutlich stressfreier.

Herzliche Grüße
Herbert

Schmuddelkind

@ Alfons

Du meinst also pro Korn ein Layer?
Das werde ich gleich mal ausprobieren... ;)

Nein, also so etwas wie Gesichtsfeldausfälle habe ich Gott sei Dank nicht.
Das ist auch irgendwie seit letzem Jahr so dass ich zunächst dachte ich würde kurzsichtig, bis ich mal wirklich aktiver darauf geachtet habe; zum Beispiel sehe ich die schmale Mondsichel scharf, aber dafür drei wie abgegessene und aufeinandergestapelte Melonenscheiben. Das ist auf jedem Auge für sich so, unter zwei Metern sehe ich bestens.

Aber ich grinse schon die ganze Zeit über was ich da geschenkt bekommen habe, Zeiss ist echt was ganz feines.
Und das Instrument ist so liebevoll gepflegt...



@ Herbert

Der Tipp mit dem Fernglas ist wirklich gut, das konnte ich als Kind schon nicht.
Die Idee mit dem Monotubus finde ich gut, weil man sieht vermutlich sogar mehr wegen weniger Glas im Strahlengang.
Da ich ohnehin erstmal nur Einzeller lebend betrachten möchte, wäre für mich eine Lösung mit einer CMOS-Kamera ideal um auch Viedeos erstellen zu können. Gibt es sowas wo ich das Bino einfach durch eine Kamera ersetzen kann?
Wie wird so etwas technisch realisiert? 

Danke an Euch beide und LG,

Steff

plaenerdd

Hallo Steff,
Du benutzt Brillenokulare. Der Umgang damit ist manchmal etwas gewöhnungsbedürftig, weil man (zumindest als Nichtbrillenträger) mit den Augen relativ weit von den Okularen weg bleiben muss. Eventuell helfen da Augenmuscheln, die von vorn herein einen größeren Augenabstand garantieren. Selbstbau ist möglich siehe hier Antwort #30 .. Die Okulare in dem Beitrag sind 30mm Okulare, aber bestimmt findet sich auch ein (Renn-)Fahradschlauch, der schmal genug ist für 23,2mm-Okulare.
Beste Grüße
Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

Schmuddelkind

Hallo Gerd.

Das mit dem Fahrradschlauch ist eine gute Idee.
Die KF-Okulare haben einen leicht konischen Außendurchmesser beginnend bei 26,5 mm. Mit einem Rennradschlauch könnte das tatsächlich funktionieren. Danke für den Tipp, gehe morgen gleich in den Radlladen... .)

LG, Steff


liftboy

Hallo Steff,
auch meiner einer hat Probleme mit den Augen; nicht so sehr mit dem Mikro sondern überhaupt. Das heißt am Mikro Brille runter, zum Einstellen Brille auf, für die Bildbetrachtung am Monitor wieder eine andere Brille..... ätzend!
Also hab ich für die tägliche Arbeit einen Trino mit Kamera und die Betrachtung auf dem Monitor. Für Dich ist das einfacher: Tubus runter, Geradetubus mit Kamera drauf und Arbeit am Bildschirm mit der passenden Brille.

Grüße
Wolfgang
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=785.msg3654#msg3654
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