HE-Färbung mit Fluoreszenz

Begonnen von Frank D., Oktober 04, 2009, 14:46:16 NACHMITTAGS

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Frank D.


Nach einigem "Geknatsche" ( nicht geknutsche !!! ) meinerseits, erklärte sich eine Bekannte bereit, mir ihre histologischen Präparate zu überlassen
und was anfänglich wie "Perlen vor die Säue geworfen" aussah, entpuppte sich für uns -also mehr für mich- als Überraschung.

Gerade mit dem Umbau eines Fluoreszenz-Auflichtkondensors von Quacksalber- auf Halogenbeleuchtung fertig,
wurden auch meine neuen Errungenschaften der 450-490nm-Anregung ausgesetzt und ich bekam, worauf die Leute von SETI bis heute vergeblich warten, von einigen Präparaten eine Antwort.

Mal davon abgesehen, dass es sich nicht um Mineraldünnschliffe sondern um menschliche Innereien  :'(  handelt,
konnte ich mich sofort mit den mit HE ( Hämatoxylin-Eosin ) gefärbten Präparaten anfreunden. Diese zeigten eine ausgeprägte Fluoreszenz und,
was besonders bei den Darmpräparaten auffiel, das haarähnliche Gewebe (Mikrovilli ??) am Rande der Schleimhaut, war wesentlich deutlicher zu erkennen als im gewöhnlichen Durchlichtverfahren.

Die Fotos wurden an einem Standard 16 und o.g. IV FL Kondensor, mit einer PS A620 über Okularprojektion (CPL W10x) geschossen.
Hier ergab sich auch, dass der benutzte 10x Lomo Planapochromat (45mm Abgleichlänge),
eine wesentlich bessere Transmission für das Erreger- und/oder das Fluoreszenzlicht zeigt, als die mir zur Verfügung stehenden S&H, CZJ und CZ Achromate bzw. Planachr..
Dieser Unterschied war u.a. so stark, dass mit dem CZJ sowie dem Spindler & Hoyer Objektiven kein brauchbares Vorschaubild am Computermonitor erzeugt werden konnte.


Die Frage die ich hier stellen möchte, bezieht sich auf die fluoreszierende Eigenschaft der Hämatoxylin-Eosin-Färbung.
Liege ich mit meiner Annahme richtig, dass diese Eigenschaft dem Hämatoxylin zuzuweisen ist, welches, laut Wikipedia, ein natürlicher Farbstoff des Blut-/Blauholzbaumes ist?

Mit freundlichen Grüßen
Frank







Fahrenheit

Lieber Frank,

das Eosin ist an der sichtbaren Fluoreszenz zumindest beteiligt. Die Anregung erfolgt bei 524 nm, die Emission bei 546 nm Wellenlänge, was Zeiss bei der Dokumentation seiner Filtersätze quasi nebenbei mitteilt.

Der zeitliche Verlauf der Eosin-Fluoreszenz kann gemäß einem Vortrag von 2006 übrigens der Identifizierung von Tumor-Zellen dienen: Fluorescence Lifetime Imaging of Haematoxylin and Eosin-stained Cervical Tissue.

Herzliche Grüße
Jörg
Hier geht's zur Vorstellung: Klick !
Und hier zur Webseite des MKB: Klick !

Arbeitsmikroskop: Leica DMLS
Zum Mitnehmen: Leitz SM
Für draussen: Leitz HM

Frank D.

Danke Jörg,

das Eosin ist es wohl!
Es wird in G.Gökes "Lichtmikroskopie" auch als Fluorochrom für den Anregungsbereich von 490-550nm aufgeführt,
welcher gerade noch mit meinem Filtersatz 09 abgedeckt wird.

Mein Glück, dass eine 75W Halogenlampe für diesen Wellenlängenbereich ausreicht,
ich kann also erst einmal auf teure UV-LED's verzichten.

Liebe Grüße
Frank






Rene

Hallo Herr Donat, where did you find that Lomo lens?? I am unaware of a 45mm planapo series by LOMO for biological purposes.

Many thanks, René

Frank D.

Hello René,

although "Raf Camera" is not my dealer for microscopical equipment, you can find interesting parts on his homepage.

http://rafcamera.com/objectives-lomo-c-31_6_7.html

With friendly regards
Frank