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PZO Biolar Hilfe

Begonnen von StefanS, Januar 10, 2019, 22:05:45 NACHMITTAGS

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JoachimHLD

Hallo Zusamen,
ich habe ein Biolar mit DIC, Zeiss Jena variablen Phasenkontrast und einem Will variablen DF-Kondensor.
Mein PZO Trino wurde von Jürgen Stahlschmidt mit einem hervorragendem Photoausgang versorgt da der PZO Ausgang mit den negativen Projektiven nur mit den Objektiven des Pluto-DIC gute Bilder liefert. Ich verwende Zeiss West  Plan und Planapos mit dem DIC und KPL-Okularen S-KPL zum Photo, beim PhV Zeiss Jena PK Okulare. Der Pluta-DIC  funktioniert mit den meisten meiner Zeiss West Objektive gut.
Mein Zeiss West Trino hat nicht gut im Durchmesser gepasst. Den Spaltblendenkondensor verwende ich nicht, den Revolverkondensor ab 40x mit Wasserimmersion bei 60x Planapo und 100x Plan mit oil.
Viele Grüße
Joachim

StefanS

Guten Abend alle zusammen,
da sind wir schon beim nächsten Thema. Ich würde natürlich gern meine DSLR ans PZO anschließen. Und dazu habe mich bei Ebay immer nach Zeiss Trinos umgesehen. Nachdem was ich hier gelesen habe, kann ich mir das Geld also sparen. Die Originalen von PZO scheinen aber ziemlich selten bei Ebay zu finden sein, und so auch die Fototuben, die im Handbuch zu sehen sind.

Bisher habe ich einfach durch die Okulare fotografiert. Damit erhalte ich recht passable Fotos. 

Zitat von: Peter V. in Januar 18, 2019, 18:53:17 NACHMITTAGS
Was die Tuben betrifft: Olympus BH-Tuben sind gut am Biolar verwendbar, allerdings sitzen sie wegen der kleineren Ringschwalbe nicht ganz zentrisch. Das lässt sich aber mit einem kleinen Pappstreifen etc. als Abstandshalter befriedigend lösen. Originale Biolar-Trinos sind sehr selten und meines Wissens auch nicht mit einem Strahlenteiler ausgetattet. Wer also ein Biolar mit einem Fototubus versehen will, sollte nach einem Olympus-BH-Trino Ausschau halten.

Ist denn die Tubuslänge zwischen Olympus und PZO identisch?

Peter V.

Hallo,

ja, es sind beides 160mm-Systeme. Das heißt aber trotzdem nicht, dass es 100prozentig optisch passt. Die Tubuslänge ist der gesamte Abstad zwischen Objektiv-Anlagefläche und Okulartubusrand. Diese "Länge" setzt sich also zusammen aus Teilen des Stativs und des Bino/Trinotubus. Da die Stative unterschiedlich konstruiert sind, kann es sein, dass die Verteilung der einzelen "Längen" auf Stativ und Tubus unterscheidlich ist.
Aber Hand aufs Herz: In der Praxis macht das gar nichts! Ich bin nicht Purist, sondern Pragmatiker. Minimale Abweichungen spielen überhaupt keine Rolle. Ich würde mich also nach dem Olympus-BH-Tubus umschauen, der an sich auch deutlich hochwertiger ist als der originale PZO-Tubus. Der PZO-Tubus hat einen einfache 100/100-Umschaltung, der BH-Tubus ist mit einem Strahlenteiler ausgestattet und liefert nach meiner Erinnerung auch eine klareres und helleres Bild. Zudem wirkt er wegen der ähnlichen Gehäuselackierung auch nicht als Fremdkörper.

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

JoachimHLD

Hallo Peter,
der eigentlich für das Biolar vorgesehene Trino Vario-Phototubus B4 hat eine Umschaltung 100% / 30% - 70% / 100%, Du meinst vermutlich den
rundlichen hellen Trino für das ML30.
Viele Grüße
Joachim

JB

Zitat von: StefanS in Januar 19, 2019, 22:02:58 NACHMITTAGS
Ist denn die Tubuslänge zwischen Olympus und PZO identisch?

Hallo Stephan,

Beide haben 160 mm Tubuslaenge. Beim PZO Biolar ist die Teilung 113 mm/47 mm; bei Olympus ist die Teilung 120/40. Bei Zeiss ist die Teilung uebrigens auch 120/40. https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=25022.0

Setzt man einen Trinotubus von Zeiss oder Olympus auf das Biolar, so ist die Abweichung von der korrekten Tubuslaenge +7 mm (120 + 47 = 167). Das ist schon grenzwertig, geht aber noch.


Trinotuben

1) Olympus:

Man kann zwar mit den Okularstutzen ausgleichen http://www.photomacrography.net/forum/viewtopic.php?t=15763&postdays=0&postorder=asc&start=17, aber dann stimmt der Photoausgang nicht mehr. Zum empfehlen ist nur der einfache Trinotubus vom CH2 http://bargainmicroscopes.com/wp-content/uploads/2013/07/DSC_0008.jpg , denn in das Trino vom BH2 passen nur Projektive von Olympus, keine normalen Okulare.

2) Zeiss:

Man kann mit einstellbaren Zeiss-Okularen etwas ausgleichen und den einstellbaren Kameraausgang entsprechend anpassen https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=13383.0


Ringschwalben

1) Olympus

Ringschwalbe abbauen und durch selbst gedrehte ersetzen.

2) Zeiss

Ringschwalbe abbauen und durch selbst gedrehte ersetzen, oder mit der leichten Dezentrierung leben.


Leitz

Ich glaube die Loesung fuer das Problem war Leitz. Die alten Periplanokulare (Periplan GF 10x Brille) https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=28201.0 haben eine Abgleichlaenge von 18 mm (gegenueber Zeiss West: 10 mm).

Nun braucht man:
- einen selbstgebauten Schwalbenschwanzadapter, PZO Ringschwalbe unten, Aufnahme fuer Leitz Trino 160 mm oben. Der Adapter baut etwa 9 mm auf.
- Periplan GF 10x Brille als Okulare der 170 mm-Baureihe wird verwendet am 160 mm Trino (trotz der grossen Einstecktiefe der Okulare passt das gerade noch)
- Objektive von Leitz (PZO Phasenkontrast usw. passt dann nicht mehr)


Microthek

Von Microthek Hamburg http://www.microthek.de/ gab es mal einen Zwischentubus fuer das Biolar. Unten PZO Ringschwalbe, oben Aufnahme fuer 41 mm Ringschwalbe, da passen auch Leitz und Zeiss dran. Dieser Zwischentubus war dafuer gedacht, die letzte Trino-Generation von PZO (Ringschwalbe 41 mm) an alte Biolars anzupassen. Der Zwischentubus enthaellt eine Ausgleichslinse um die Tubusverlaengerung auszugleichen.

Das Problem: Niemand weiss fuer welche Trino-Tubuslaenge dieser Zwischentubus gebaut wurde. 113 mm? 120 mm? Ich habe so einen in Kombination mit einem Leitz 160 mm Trino verwendet. Das war nie 100 % parfokal, aber die Leitz Trinos sind vergleichsweise preiswert, also habe ich mich damit arrangiert.


Soviel zu den halbgaren Loesungsansaetzen  :D

Beste Gruesse,

Jon

junio

Liebe Foristen,
Peter V. brachte meinen Namen in diesem Thread ins Gespräch, deshalb melde ich mich auch einmal zu diesem Thema. Eigentlich ist schon beinahe alles gesagt. Ich greife das Problem allerdings noch aus meiner Warte auf.
Ich habe ein Zeiss-Standard WL mit einer Adaption des Pluta-Dik von PZO und betreibe die Einrichtung mit Zeiss West Optik.
Die Objektivaufnahme am Standardstativ ist 40mm hoch, bei PZO 47mm. Mit einem 7mm hohen Ring lässt sich damit am Zeiss Stativ der PZO-Trinotubus zu 100% verwenden. Dieser Ring wird sofort so ausgeführt, dass eine Zentrierungskorrektur von der Zeiss Ringschwalbenaufnahme  auf PZO-Tubusschwalbe erfolgen kann.  Macht man diese Höhenanpassung am Stativ nicht, muss man die Okularstutzen verlängern.
Für alle von PZO hergestellten Durchlichtverfahren ist damit eine Lösung geschaffen, nur nicht für den Interferenzkontast mit seinem Zwischentubus. Wir die vorgesehene Distanz dieses Zwischentubus zum Objektiv verändert (47mm auf 40mm) ändert sich nicht nur die Vergrößerung sondern auch der Arbeitsabstand der Objektive und ein geänderter Arbeitsabstand erzeugt mehr oder weniger Abbildungs- und Parfokalitätsfehler. Also ist man auf den oben genannten Zwischenring angewiesen.
Fehlt einem nun der PZO-Trino-Tubus an der sonstiges PZO-Ausrüstung, gäbe es die Möglichkeit der Zeiss-Tubuskürzung von 120auf 113 mm. Oder man gibt sich mit dem möglichen Fehler, den Jon beschreibt, zufrieden.
Mir (und auch Peter V.) war aufgefallen, das bei der Interferenzeinrichtung der PZO-Tubus auch für die Okulare SFZ 20 vignettierungsfrei arbeitet, während der Zeiss-Tubus auch bei Okularen mit SFZ 18 leicht vignettiert. Es scheinen aber nicht die im Tubus verbauten Prismen die Übeltäter zu sein. Das Problem liegt wohl im optischen Aufbau des Zwischentubus. Für mich ist diese kleine Einschränkung ziemlich unerheblich und ich würde mein PZO-Stativ mit einem Zeiss-Tubus ausrüsten, wenn ein PZO-Tubus nicht zu bekommen wäre.
Beste Grüße von Jürgen aus Hagen

Urs 123

Hallo Jon, hallo Jürgen,
ganz herzlichen Dank für Eure spannenden Ausführungen! Wenn ich richtig verstehe, gehst Du, Jürgen, von einer Okularabgleichlänge von 10mm aus (was der Zeiss-Norm entspricht); Du, Jon, hast hingegen einmal erwähnt, dass die PZO-Okulare zum Biolar (und zum MB15) 16 mm Abgleichlänge hätten (vgl. https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=24204.msg180205#msg180205). Von welcher Angabe kann man ausgehen? Oder hat PZO zu verschiedenen Zeiten verschiedene Abgleichleichlängen verwendet?
Viele Grüsse
Urs

junio

Lieber Urs,

gerade mal eben getestet. Die Okularabgleichlänge bei PZO beträgt 10mm.
Ob es alte Versionen mit kürzerem Objektivabgleich und längerem Okularabgleich gab, weiß ich zur Zeit nicht.

Beste Grüße von Jürgen

JB

Zitat von: Urs 123 in Januar 21, 2019, 21:23:56 NACHMITTAGS
Von welcher Angabe kann man ausgehen? Oder hat PZO zu verschiedenen Zeiten verschiedene Abgleichleichlängen verwendet?

Hallo Urs,

Die Angabe stammt aus Pluta (1988): Advanced light microscopy. Band 1, Seite 192. Man sollte hoffen, dass Pluta die richtige Angabe gekannt hatte. Aber im Gegensatz zu Jürgen habe ich es nicht selbst ausgemessen.

Beste Gruesse,

Jon

Urs 123

Hallo Jürgen, hallo Jon,
herzlichen Dank fürs Messen und Nachschauen. Ich halte mich mal an den Messwert, was die Sache ja auch einfacher macht. Was Pluta gemeint haben mag, weiss ich nicht; vielleicht hat PZO tatsächlich zu unterschiedlichen Zeiten unterschiedliche Abgleichlängen verwendet (sie wären in dieser Beziehung ja nicht die einzigen...).
Was meine Adaptation des Pluta-DIK ans Wild M20 betrifft, habe ich dort eine Abweichung vom Soll drin, die in die entgegengesetzte Richtung geht, als jene bei Zeiss ohne Jürgens Korrekturring: Die Aufteilung des Tubus beträgt bei Wild 50 mm / 110 mm. Der Zwischentubus liegt also 3 mm zu hoch (was kaum zu ändern ist). Wenn ich oberhalb des Zwischentubus das "PZO-Mass" von 113 mm erreichen will, muss ich den Wild-Bino um 3 mm anheben, was zwanglos machbar ist, da die Schwalbe so hoch gebaut ist, dass der Bino-Tubus um exakt diese 3 mm über der Tubusaufnahme zu liegen kommt, weil die Schwalbe innen aufliegt. Trotz des Fehlers habe ich mit der Parfokalität keine Probleme (ich habe Wild-Optiken dran).
Was mich an der ganzen Einrichtung stört, ist die Vignettierung, die sich einstellt. Das Problem wird akut, wenn man fotografieren möchte: Ich bin mir nicht sicher, ob Wild jemals Trinotuben gebaut oder ausschliesslich auf Zwischentuben gesetzt hat, mit denen das Bild für die Kamera ausgespiegelt wird. Ich kenne nur letzteres. Wenn man nun beginnt, die Zwischentuben zu stapeln, kommt man auch mit den alten Wild-Okularen mit kleiner Sehfeldzahl an ein Ende.
Viele Grüsse
Urs

junio

Aus der von Jon angegeben Literaturstelle geht hervor, dass Objektive mit 170mm mech.Tubuslänge, 35mm Objektivabgleichlänge und 16mm Okularabgleichlänge hergestellt wurden. Es lassen sich aber keine weiteren Rückschlüsse ziehen, ab wann die Produktion umgestellt wurde. Andere Literaturstellen habe ich nicht gefunden.

Meine schnell durchgeführte Messung ging wie folgt:

Einstellen eines Bildes mit Zeiss Objektiv und Zeiss Okular.
Auswechseln das Okulars gegen verschiedene PZO-Okulare aus der Kramschublade.
Das Bild verlor nicht an Schärfe.
Ein leichtes Verändern der Okularhöhe, ohne den Arbeitsabstand des Objektivs zu verändern, führte sofort zu einem unscharfen Bild. Der Test hatte also die notwendige Aussagesicherheit.

Beste Grüße von Jürgen

Urs 123

Hallo Jürgen,
herzlichen Dank für die Angaben!
Viele Grüsse
Urs

StefanS

Vielen Dank noch mal an alle für die ausführliche Hilfestellung! Ich habe die Diskussion hier aufmerksam verfolgt und werde jetzt mal sehen, welche Teile sich auf dem Gebrauchtmarkt so finden lassen.

Peter V.

#28
Hallo,

ich habe gerade einmal mein Biolar hevorgeholt. Da ich eher der Pragmatiker als der optische Theoretiker bin, habe ich dieses Mikroskop in Ermangelung eines originalen Trinos mit einem Olympus-BH-Trino ausgestattet. Ein Stückchen zusammengefaltetes Papier bewirkt, dass die nicht wirklich zueinander passenden Maße der Ringschwalben angeglichen werden, damit sitzt der Oly-Trino fest und ausreichend zentriert auf dem Pluta-Zwischentubus. Das kann man natürlich durch eine passend gedrehte Ringschwalbe oder einen Adapter (was für einen unserer Mechanici kein Hexenwerk wäre) auch mechnisch einwandfrei lösen. Als Okular vernwede ich Leitz 10x/18 Brille-Periplane, seitens der Objektive ist das Mikroskop derzeit mit drei originalen PZO-Achromaten (10, 20, 40) ausgestattet. Da wurde nichts berechnet, nichts angehoben, nichts gemessen... ;) Für mich ist das (DIK-)Bild einwandfrei und es ist auch kein für meine Begriffe "unzumutbares"  Nachstellen des Feintriebes beim Wechsel vom 20er zum 40er-Objektiv erforderlich. Puristen mögen über diese optisch undurchdachte Konstruktion die Nase rümpfen - für mich ist immer entscheidend, "was hinten rauskommt"  ;).
Ich finde übrigens, dass sich der Oly-Tubus auch vom ästhetischen Aspekt sehr gut auf dem PZO-Biolar macht, die Lackierungen sind kaum zu unterscheiden. Wenn man die Teile nicht kennt, würde man vom Aspekt her meinen, dass das schon zusammengehört.
Natürlich habe ich auch diesem Mikroskop eine LED-Lösung von Stephan Hiller spendiert.

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Urs 123

Hallo Peter,
wird bei Deinem Zwischentubus nicht die Höhenverstellung der Prismen durch den Trinotubus blockiert? Bei meinem Teil wird, wenn ich die Prismen anhebe oder absenke, der ganze Hebel zum Einschwenken der Prismen ebenfalls angehoben bzw. abgesenkt (vgl. 2. und 3.Bild). Ist das vielleicht nur bei meinem, etwas älteren Modell der Fall?
Herzliche Grüsse
Urs