Botanik: Indische Scheinerdbeere (Potentilla indica) - Ein freundlicher Blender*

Begonnen von Bob, Januar 15, 2019, 22:35:16 NACHMITTAGS

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Bob

Hallo zusammen,
ich habe mich seit langem mal wieder mit Pflanzenschnitten befasst. Opfer war die Indische Scheinerdbeere. Sie stammt laut Wikipedia aus Südostasien, die haben aber auch nicht immer Recht, denn diese stammt von unserer Auffahrt, rechts neben dem Auto.

Die MIKRO Hamburg macht am 19.1. Pflanzenschnitte!

Geschnitten habe ich den Blattstiel in Karotteneinbettung im Zylindermikrotom im Tischhalter. Die Schnitte habe ich mit AFE-Lösung fixiert, durch langsame Zugabe von dem. Wasser in Wasser überführt und für ca. 5 Min kalit in FCA-Lösung gefärbt. Dann in Isopropanol überführt und mit Euparal eingedeckt. Foto vom frischen Präparat mit 6,3:1 Objektiv im Schnellverfahren mit 10 Bildern pro Sekunde, dann mit Picolay gestackt. Weißabgleich und unscharf-maskierung mit GIMP. Das geht deutlich besser.
Die "Wangen" des freudlich aussehenden Schnitts haben sich im Zuge der Verarbeitung bei allen Schnitten leicht abgelöst. Allzu frisch erschien mir mein Blattstiel nicht, das kann man einem Inder bei diesen Temperaturen aber sicher nachsehen.

Viele Grüße,

Bob

Fahrenheit

Lieber Bob,

danke für Deine Beitrag, ein schöner Blattstiel! Eventuell ist der für das Einzelfoto ausgewählte Schnitt etwas dick. Der Schnitt in der Übersicht auf 6:00 Uhr schaut für mich besser aus.

Wie dem auch sei, ich habe den Beitrag gelistet.

Herzliche Grüße
Jörg
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Arbeitsmikroskop: Leica DMLS
Zum Mitnehmen: Leitz SM
Für draussen: Leitz HM

Bob

Hallo zusammen,
ich habe nochmal einen anderen Schnitt genommen, und sorgfältiger fotografiert.

Die Scheinerdbeere ist ja ein unscheinbarer Bodendecker, der gar nicht groß ins Auge fällt. Damit, dass die Stiele so hübsch und interessant geformt sind, würde man nicht rechnen.

@Jörg: Ich hatte so meine Schwierigkeiten mit dem Schneiden des winterlichen Materials, so sind überwiegend dckere Schnitte dabei herausgekommen. Gefärbt hatte ich wohl etwas kurz, so dass die Farben nicht so gut gelungen sind.

Viele Grüße,

Bob

Fahrenheit

Lieber Bob,

dickere Schnitte sollte man etwas kürzer färben, um Überfärbungen zu vermeiden. Dann muss man aber sehr vorsichtig differenzieren, um zu blasse Rottöne zu vermedien.

Es mag schon sein, dass die Pflanzengewebe beim zur Zeit aussergewöhnlichen Winterwachstum aufgrund der Kälte leichter einreissen. Ich hatte beim Einfährigen Bingelkraut (Mercurialis annua) auch kein Glück (die Probenahme erfolgte nach einem leichten Nachtfrost):


Ausschnitt aus einem Sprossquerschnitt von Mercurialis annua, Färbung W3Asim I. Das Gewebe löst sich entlang der Mittellamellen unterhalb der Epidermis im Rindenparenchym.

Herzliche Grüße
Jörg
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Bob

Lieber Jörg,
die Pflanzen müssen ja eigentlich auf plötzlich eintretenden Frost vorbereiteitet sein und wenig Wasser führen. Ich würde schon erwarten, dass die Zellen dadurch eher härter und weniger zäh sein müssten, und das könnte die Neigung zum Reißen hervorrufen. Vielleicht stehen die Zellen untereinander auch unter einer mechanischen Spannung, die sich beim Schneiden Raum verschafft. Ich werde es bestimmt nochmal mit Frühjahrs-Proben der Scheinerdbeere versuchen, und sehe ja dann, ob sich ein Unterschied ergibt.

Viele Grüße,

Bob