Navitar - welche Möglichkeiten für Kameraadaption?

Begonnen von Alex H., Januar 19, 2019, 11:21:45 VORMITTAG

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Alex H.

Hallo miteinander,

ich habe ein Navitar aus alten Firmenbeständen in Aussicht. Das Gerät ist bis auf den Netzstecker komplett, die Kamera ist aber wahrscheinlich defekt. Der Rest in brauchbarem Zustand.
Ich würde das Gerät hauptsächlich für die Begutachtung von Herbarbelegen verwenden.

Welche Möglichkeiten gibt es die defekte Kamera zu ersetzen? In der Kamera befindet sich ja ein Sensor der das auftreffende Licht für das Bild aufnimmt. Muss dieser Sensor in der neue Kamera an der selben Position sein wie bei der originalen, oder kann man das über die Fokusierung ausgleichen? Gibt es weitere Möglichkeiten einer Kameraadaption, vielleicht einer Canon EOS?

Ich freue mich über jede Info!


Grüße
Alex



Botanik, vorrangig heimische Wildpflanzen, die Morphologie der Sporen, Pollen, Blüten, Früchte und Samen, Blütenökologie, Kryptogamen im Allgemeinen;
Stereolupe: optimiertes LZOS MBS-10; Mikroskop: gut ausgestattetes LOMO Biolam;

Mikroman

Hallo Alex,

was Du da siehst, ist ein Makrostativ und eine Kamera. Ich habe so etwas auch. Mittels einer Stativschraube könntest Du eine EOS mit Balgengerät und Balgenkopf (Vergrößerungsobjektiv, Mikroskopobjektiv) befestigen und dann mittels Live View dokumentieren.

Gruß
Peter
Zu sehr auf sich selbst zu beharren,
ist ein unvernünftiges Vergeuden der Weltsubstanz (Juarroz, 9. Vertikale Poesie,1)

Alex H.

Hallo Peter,

du würdest die Linse (den Tubus) also weg lassen? Lässt sich da keine Canon oder eine Okularkamera adaptieren?

Grüße
Alex
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Lungu

Hallo Alex,

ich kenne weder das Objektiv, noch den Tubus. Bekommst Du ein Bild wenn Du oben auf den Tubus eine Mattscheibe legst?


Grüße Lungu
Grüße Lungu

Kay Hoerster

Zitat von: Lungu in Januar 19, 2019, 12:57:14 NACHMITTAGS
....
ich kenne weder das Objektiv, noch den Tubus. Bekommst Du ein Bild wenn Du oben auf den Tubus eine Mattscheibe legst?
...

Oder etwas oberhalb des Tubus, es sieht so aus, als wäre der Tubus ein C-Mount-Anschluss.

Einfach mal etwas rumprobieren und messen, auch den Bilddurchmesser, dann kann man besser abschätzen, was da geht.

Viele grüße Kay
Mit freundlichen Grüßen
Kay

Alex H.

Hallo Lungu, hallo Kay,

das habe ich noch nicht ausprobiert. Ich kann mir das Gerät in den nächsten Tagen nach Hause schaffen, dann werd' ich es mal ausprobieren. Alleine das Stativ find' ich schon sehr interessant, lohnt sich also auf jeden Fall. Auch für die Ringleuchte habe ich so oder so Verwendung.

Grüße
Alex
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Mikroman

Hallo Alex,

ein guter Makro-/Mikrostand ist schon sein Geld wert. Mit der Kameraadaption würde ich mich eher nicht herumplagen - sofern Du eine Canon-EOS hast. Dann bräuchtest Du noch ein Balgengerät und eins, zwei, drei Objektive, die an sich kein Geld kosten.

Gruß
Peter
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Lungu

Zitat von: Mikroman in Januar 19, 2019, 16:28:52 NACHMITTAGS
und eins, zwei, drei Objektive, die an sich kein Geld kosten.

Naja, vielleicht sind die vorhandenen Objektive ja gute und geeignete Objektive.
 
Grüße Lungu

DR

Hallo Alex,
Deine Kamera ist wohl eine ProgRes CT3 von Jenoptik mit 1,4 Megapixel Color, CMOS, 1/2". Eine solche findest Du genau hier https://www.ebay.de/itm/ProgRes-CT1-Kamera-/332049857978.
Für die Canon musst Du herausfinden in welchem Abstand vom oberen Objektivrand das scharfe Bild liegt (Methode Butterbrotpapier s. o.) Die Canon hat 44 mm Auflagemaß, ein Adapter bringt je nach Ausführung noch ein paar mm mit. Wenn der Abstand des Bildes kürzer ist als 44 + x mm (Adapter) geht die Canon Adaption nicht ohne erhebliche Qualitätverluste, wenn überhaupt. Der Sensor gehört in erster Näherung an die gleiche Stelle wie bei der originalen Kamera. Für andere Abstände müsste man die Objektivkonstruktion kennen (endlich/unendlich mit Tubuslinse). Ob die Canon Adaption Sinn macht hängt von Deinen Ansprüchen und der Qualität des Navitars ab.
Besser, komplizierter und teuerer (gute Objektive kosten auch gutes Geld) wird die Sache in der Tat mit dem vorgenannten Makrostand (ich habe selbst mehrere in motorisierter Ausführung).
Mit makroskopischen Grüßen
Dieter



Alex H.

#9
Hallo Dieter,

vielen Dank für den Link, das ist in der Tat genau die Kamera die bei meinem Gerät verbaut ist!

Grüße
Alex

EDIT: @Dieter, und natürlich auch vielen Dank für die Erklärung!
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Alex H.

#10
Hallo,

wie groß ist der Unterschied zwischen der ProgRes CT1 und der CT3? Ich habe hier einen Link in dem die technischen Details beider Kameras aufgelistet sind. Leider verstehe ich nichts von diesen Dingen. Kann mir bitte jemand helfen und es mir so erklären dass auch ich es verstehe?

https://www.biofotonica.it/pdf/ProgRes_CMOS_en.pdf

Ist die CT1 für Amateurzwecke eine eher gute Kamera oder sollte ich mir besser keine kaufen? Ist die CT1 als Kamera zu Dokumentationszwecken brauchbar? Oder hat vielleicht jemand Vergleichsbilder damit ich mir eine Vorstellung von der Leistung der Kamera machen kann?

Schwierig, schwierig ...

Grüße
Alex
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Mikroman

Hallo Alex,
das ist doch jetzt nicht so schwierig zu verstehen. CT1<CT2<CT3 (Auflösung / Preis). Die Frage ist, welche Qualitätskriterien stellst Du an die Kamera+Vergrößerungsgerät?
Wenn ich mir einen klassischen Herbarbeleg (u.a. hier: https://www.lfu.bayern.de/natur/artenhilfsprogramm_botanik/doc/erforschungsanleitung_loewenzahn.pdf) ansehe, dann würde es eigentlich eine DSLR plus Makroobjektiv tun, oder? Also ca. 300 - 400 € Gebrauchtpreis (kaum mehr: DSLR+Balgen+Vergrößerungsobjektiv). Vorteil: 10 - 20 MP Auflösung im Vergleich zu einer Progres C1 mit 1,4 MP.
Solltest Du aber einfach nur Erfahrungen sammeln wollen, dann kauf eine Progres C1 gebraucht für ca. 100 € und verwende sie in Deinem künftigen Setup.
Gruß
Peter
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Lungu

Hallo Peter,

so wie ich es verstehe hat Alex doch CT1. Er muss es nur mit einem USB Kabel an seinem Rechner anschließen und sich die Ergebnisse anschauen. Möglicherweise braucht er  noch eine Software dazu.

Grüße Lungu
Grüße Lungu

Alex H.

Hallo Peter, hallo Lungu,

ich habe mir die CT1 jetzt gekauft, incl. Software und Verkabelung für € 45,-

Danke an alle für eure Antworten!

Grüße
Alex
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