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Milben als Parasiten

Begonnen von JürgenG., Januar 22, 2019, 15:48:44 NACHMITTAGS

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JürgenG.

hier kommen nun die Ergebnisse mit der reinen Hoyer´s Lösung....

dorsal
ventral


Gruß Jürgen

plaenerdd

Hallo Jürgen,
eine sehr schöne Versuchsreihe hast Du da durchgeführt, die man eigentlich von dem ursprünglichen Faden abtrennen und unter die Überschrift "Aufhellungs- und Einbettungsmedien für Milben" stellen müsste, damit man sie in 3 Jahren noch wiederfindet. Vielleicht findet sich ein Admin, der das macht.

Ich finde das Ergebnis mit WintergreenOil am überzeugensten. Hier bietet sich der Einschluss mit der Zwei-Deckgläser-Methode an. Sie ist als "Methodenblatt 18" auf Seite 26 des Einführungskurses in die Mikroskopie der Berliner Mikroskopischen Gesellschaft schön beschrieben.
Beste Grüße
Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

Heiko

Hallo,

diese Milben-Beitragsfolge ist so alt ja noch nicht, da ist eine Verlängerung wohl kein großes Übel und hoffentlich auch dann nicht, wird der ursprüngliche Titel ,,Milben als Parasiten" eher großzügig ausgelegt. Andererseits sind Hornmilben (Oribatida) auch Zwischenwirte von Bandwürmern – und da schließt sich der Kreis auch irgendwie.
Mein Beifang von heute dürfte ein in jeder Beziehung harmloser Geselle sein, der auf feuchter Rinde unterwegs war. Für mich neu, und deshalb interessant, sind die auffälligen Sensillen:





Viele Grüße,
Heiko

JürgenG.

Hier bin ich mir nicht sicher ob es sich bei den anhaftenden ovalen "Eischalen" um Parasiten oder eben um Eischalen/Eier handelt. Die Milbe müsste auch wie Heiko´s Tier zu den Hornmilben gehören, garantieren kann ich das aber nicht.
Die Milbe hat eine Körperlänge von unter 2 Millimeter, dementsprechend klein sind die Anähngsel. Es waren 6-9 Stück an der Zahl, beim Umsetzen und Einbetten in Euparal haben sich 2-3 Stück gelöst, die ich separat in der zweiten Aufnahme zeige.
Da das Tierchen ziemlich rundlich ist, passte es nicht unter einen normalen Objektträger mit Deckglas. Dieses Tierchen habe ich dann auf einen selbstgebastelten OT mit Aluring eingebettet, der eine größere Füllhöhe des Eindeckmittels zulässt und die Präparate nicht quetscht.

Hat wer so etwas schon mal gesehen, oder eine Ahnung davon, was es tatsächlich sein könnte?
Ich hab schon mehrere Milben gesehen, die "Unrat" huckepack auf sich laden, wahrscheinlich zur Tarnung, dies scheint mir hier aber nicht der Fall zu sein.

Gruß Jürgen

Alfons Renz

Hallo Jürgen,

Es dürfte sich um die Eier der Hornmilbe handeln!

Sonntagsgrüße,

Alfons

p.s. als Nachtrag zu den parasitischen Milben dieses Fadens:

Die Phoresie von Larvenstadien macht inbesondere bei Bewohnern von Fliessgewässern oder ephemerer Biotope Sinn. Im Fließgewässer wird die Abdrift kompensiert  (=> z.B. durch die Milbenlarven an Kriebelmücken), bei schnell erlöschenden Biotopen ('Kuhfladen oder Leiche') sind es Dung- oder Aasfresser, die bald neue Biotope ansteuern.
Es ist naheliegend, dass bei phoretischem Parasitismus der gutmütige Träger möglichst nicht bedroht oder beschädigt werden sollte. Trotzdem beobachtet man gelegentlich Stichspuren am 'Taxifahrer', den es eigentlich zu verschonen gilt.


JürgenG.

Dankeschön Alfons für deine Rückmeldung und den Zusatz.

Je länger ich mir das anschaue um so mehr komme ich gedanklich auch in die Richtung.

Wenn es so wäre, würde es evolutionsbedingt Richtung Geburtshelferkröte gehen. Nur eine rein spekulativer Gedankengang!

Gruß Jürgen

JürgenG.

Ein neuer Milbenparasit für mich an einem Borkenkäfer.
Wenn wer was zur Borkenkäfer-Art sagen kann, wäre ich dankbar. Natürlich auch zur Milbe....

Die Kuriosität an dieser Milbe ist mir leider beim Versuch, dass Tierchen aus dem Käfer zu ziehen, abgerissen. Dieses lange Mundwerkzeug kenne ich noch bei keiner Milbe. Leider hab ich vor dem Unfall keine Fotos gemacht.
Den Borkenkäfer habe ich aus einem, Stammeklektor an einer Fichte. Fangzeitraum 13.03.-13.04.2020.

Die blauen Pfeile zeigen auf den abgerissenen Steckrüssel.



Gruß Jürgen

JürgenG.

ups, Bilder vergessen ::)

JürgenG.

und der Rest

JürgenG.

Vorher noch nie beobachtet und nun bei der nächsten Falle wieder ein Borkenkäfer mit Milbe. Es könnte sich um Uroobovella spp. handeln, die hat übrigens Heiko ganz am Anfang auch schon gezeigt (so vermute ich jetzt mal).
Im Spinnenforum sind wir schon etwas weiter, dort hat man mir ein paar nützliche Links eingestellt, die ich hier auch gerne verlinken möchte.
Es handelt sich auf jedem Fall um Phoresie und nicht um Parasitismus.
Die Milben heften sich mit einem eigens dafür produzierten Sektret aus dem After an die Wirte-

Hier ein paar interessante Berichte dazu.
https://www.zobodat.at/pdf/BERI_87_0133-0157.pdf
https://www.zobodat.at/pdf/DENISIA_0012_0093-0110.pdf
https://www.tandfonline.com/doi/abs/10.1080/01647954.2016.1154107

Gruß Jürgen




Heiko

Hallo Jürgen,

bei Anheftung der Uroobovella auf der Flügeldecke ist Phoresie ja sehr plausibel.
Danke für diese Information und die instruktiven Fotos.

Viele Grüße,
Heiko

mikropit

Toller Faden zum Thema Milben.
Vermisst habe ich die Hausstaubmilbe. Ich habe schon mehrmals gesucht und keine gefunden.
Dann habe ich noch eine Frage als Alternative zu Hoyers Gemisch. Könnte da nicht auch Magnacol verwendet werden? Das ist ja auch wasserbasiert. Welche "Nachteile" hätte das?
vG Peter - mikropit
mikropit

plaenerdd

Hallo Peter,
Zitat von: mikropitVermisst habe ich die Hausstaubmilbe.
Das ist leicht zu erklären: Der Faden heißt "Milben als Parasiten". Die Hausstaubmilbe ist aber kein Parasied.
Zitat von: mikropitIch habe schon mehrmals gesucht und keine gefunden.
Ich bin unter dem Bettlaken in den Vertiefungen der Martratze fündig geworden, wo sich immer etwas Staub sammelt.
Beste Grüße
Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

JürgenG.

Mit Magnacol hab ich noch nicht gearbeitet.

Für mich das Mittel zur Wahl, wenn man Sachen sehen will, die man eigentlich nicht sehen kann, ist WintergreenOil.

Wenn ich ein Dauerpräparat anfertige, verwende ich Euparal, ansonsten lege ich Tiere in 75% Alkohol ein.

Gruß Jürgen

JürgenG.

Ich hab jetzt etwas nachgeforscht, der Borkenkäfer ist ein Gelbbrauner Fichtenbastkäfer
https://de.wikipedia.org/wiki/Gelbbrauner_Fichtenbastk%C3%A4fer

Gruß Jürgen