Hauptmenü

Geißelfärbung

Begonnen von EssigMann, Januar 26, 2019, 16:42:32 NACHMITTAGS

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

EssigMann

Hallo miteinander

Vorgeschichte:
Ich beschäftige mich seit gut einem halben Jahr mit Essig und Essig Bakterien. Es gibt ja einige unterschiedliche Arten von Essig Bakterien, und ich habe in meinen Ansätzen offensichtlich mindestens zwei verschiedene Stämme. Nach einigem Suchen und vergleichen verhärtet sich der Verdacht dass ich Acetobacter und Gluconobacter in zwei unterschiedlichen Gläsern habe. Bei den Acetobacter Bakterien bin ich mir recht sicher. Bei den Gluconobacter noch nicht wirklich. Daher würde ich gerne die Geißeln begutachten, daran kann man sie recht gut unterscheiden.

Reinfall:
Ich habe bereits die Färbung nach Leifson ausprobiert. Leider mit großem miss Erfolg. Die fertige Lösung gibt es nicht zu kaufen (Für Privat) und die selbst hergestellte Lösung verklumpt nach einigen Minuten und härtet auf dem Objektträger nach 2 Minuten aus. (Ich denke die Kalialaun Salze kristallisieren aus)
Die Geißeln sind nicht sichtbar und das ganze Präparat ist im Eimer, da überall nur noch Verklumpungen zu sehen sind.
Ich habe die Anleitungen benutzt die überall im Internet herum kursieren. Leider ohne Erfolg.

Zu meiner Frage:
Weis jemand wo man ordentliche Lösungen zur Geißelfärbung erwerben kann? Bzw, kann mir jemand sagen wie genau man die Färbung durch führt? Bzw, wo sind die Stolper fallen über die man sehr leicht fällt?

Danke im Voraus
MfG

Klaus Herrmann

Hallo,
du hältst dich nicht lange mit einer Vorstellung auf, das ist auf jeden Fall effizient. Wäre aber doch schön wenn du das noch nachschieben würdest. Und dann könntest du wenigstens einen Vornamen angeben, damit man dich freundlich ansprechen kann.
Diese hier scheint moderner zu sein, wenn ich Tannin in meiner Sammlung habe könnte dich dir die Färbelösung herstellen. Wenn ich richtig interpretier, dann hast du sie auch selbst hergestellt? Ist nicht käuflich, weil nicht haltbar so vermute ich. Oder hast du eine Quelle gefunden?

https://books.google.de/books?id=Ip6cCwAAQBAJ&pg=PA112&lpg=PA112&dq=F%C3%A4rbung+nach+Leifson&source=bl&ots=EfuH4Jd0jT&sig=ACfU3U1JUxCGp4jv3omj0jr31MQdsnqsKw&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwiFovqZ6IvgAhWRKlAKHRqyCSAQ6AEwA3oECAcQAQ#v=onepage&q=F%C3%A4rbung%20nach%20Leifson&f=false
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


Vorstellung: hier klicken

limno

#2
Lieber Essigmann,
die einfachste Methode Geißeln sichtbar zu machen ist Phasenkontrast oder Dunkelfeld mit einem Kardioidkondensor. aber das ist vermutlich nicht das, was Du von uns erhoffst. Am besten, Du stellst Dich zumindest mal unter der Rubrik "Mikroskopiker im Netz!" ein wenig vor mit Deinem Vornamen, Deiner mikroskopischen Lieblingsdisziplin und was wir sonst noch über Dich wissen sollten. Dann kannst Du unseren Altmeister Klaus Herrmann nach Lösungen fragen. Er hilft Dir gern, so gut er kann :) Was mich betrifft, so beschäftige ich mich just mit Apfelessig, aber nicht der Bakterien wegen, sondern als Substrat für den Fadenwurm Turbatrix aceti, der sich von jenen Bakterien ernährt.Bin mal auf Deine weiteren Aktivitäten gespannt, die Du uns noch vorstellst!
Ein herzliches Willkommen
Heinrich
P.S.:

Der Klaus hat es schon vorgeahnt.... ;D
So blickt man klar, wie selten nur,
Ins innre Walten der Natur.

EssigMann

Hallo

Ich heiße Stefan (29) und bin eigentlich Elektroniker. Zum Mikroskopieren bin ich nur durch Neugier gekommen, da ich bei der Essig und auch Wein Herstellung nichts dem Zufall überlassen möchte. Und da die kleinen Tierchen ja das wichtigste sind um ordentliches Essig zu bekommen, musste ich die mal ansehen und ich will ja auch verstehen was da vor sich geht. Den Wein mache ich nur um daraus Essig zu machen. Natürlich muss der auch gut sein, denn aus schlechtem Wein bekommt man keinen guten Essig.  ;D
Ich hab mir vor einem halben Jahr ein Bresser Researcher trino gekauft. Das hat mir bis jetzt sehr gute Dienste geleistet.
Ich hab bis jetzt nur meine Essig und Hefe Kulturen mikroskopiert. Und meinen Sauerteig. In dem sich aber auch nur Hefe und Michsäure / Essig Bakterien aufhalten.


Ich habe die Tannin Lösung selbst her gestellt. Dazu habe ich einfach Tannin Pulver bestellt und es in Wasser aufgelöst (Ich wusste nicht ob Wasser oder Alkohol) In einer anderen Anleitung aus meinem alten Buch wurde ein ähnliches Verfahren verwendet. Dort wurde eine wässrige Tannin Lösung verwendet.
Ich habe die Anleitung von http://www.aeisner.de/methoden/farb60.htmlr verwendet. Leider ohne Erfolg.
Auch das Kalialaun habe ich selbst an gerührt.
Die Fuchsinlösung ist von Euromex.

Ich habe es auch einmal mit Kristallviolett versucht, aber leider auch erfolglos.
Methylenblau benutze ich zur lebend/tod Bestimmung der Hefe Zellen.

Gruß Stefan

güntherdorn

#4
hallo stefan,

wir haben uns zusammen mit christian beim gartenfest der MVM 2019 in dachau,
ausgiebig über die geisselfärbung nach leifson unterhalten.
ich hatte bei deiner späteren nachfrage, stundenlange karbolfuchsin-färbung empfohlen.
damit konnte ich zumindest geisselbüschel und peritrich (umlaufende) geisseln erkennen.

nun bin ich eben dran, mit physiolog.kochsalz-lösung, tannin-säure (wäss. gerbsäure lösung)
und karbolfuchsin ein noch besseres ergebnis zu erzielen.

neu: dass sich die trübung nicht auf den objekten ablagen kann, hab ich o.g. flüssigkeiten
ca. 3mm tief in ein kl. glas-schälchen gegeben. dann trockenes DG mit unfixierten objekten nach unten,
schwimmend 20min. aufgelegt und nur abtropfen lassen. nun noch eine 2std. reine KF-färbung,
"um sicher zu gehen".
resultat: nach ca.2,5 std.... noch mehr details.
             leider hab ich kein "neo-super-plan-apo-objektiv" wie viele hier
             und auch noch ca.3-6% flächen-auschnitte des ursprungsformats.

güntherdorn
- gerne per du -
günther dorn
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=444.0
www.mikroskopie-gruppe-bodensee.de
gildus-d@gmx.de

JB

#5
Hallo Stefan,

Aus Interesse habe ich mal die Methode in Ihrem Link mit anderen publizierten Protokollen verglichen. Da gibt es einige Unterschiede. Die modifizierte Geißelfärbung von AMS hat kein Alaun und warnt ausdruecklich vor Hitzefixierung  ???

Vielleicht gelingt Ihnen die Faerbung mit diesen Protokollen:

https://www.asmscience.org/content/education/protocol/protocol.3153
https://www.carolina.com/pdf/solution-sheets/solution-sheets-leifsonflagellastain.pdf

Viel Erfolg,

Jon

güntherdorn

#6
hallo ´gegeisselte´,

neuer test:
nun mal DG mit bakterien umgekehrt in kl.schälchen
NUR in tannin-säure (wäss. gerbsäure lösung) 8 std. gelegt.
ich will damit bewirken, dass die geisseln dicker u. deutlicher werden.
anschliessend auch noch 9 std. in karbolfuchsin gefärbt.
alles in abgedeckten schälchen, damit nichts eintrocknet.
resultat:
leider keine verdickung der geisseln. also bringt nicht mehr.
trotzdem kann ich, nachdem ich alt-präp´s untersucht habe sagen,
dass immer nur MIT gerbsäure-lösung, geisseln (besser als langzeit-fuchsin) zu erkennen sind.

nun bin ich mir nicht mehr so sicher, denn ich hab bei vielen bakterien, zentrisch angeordnete "dicke würste"
direkt umliegend gesehen. könnten das extrem verdickte geisseln sein? ....
muss noch weiter, vor allem mit grösseren geissel-bakterien, forschen.
im kosmos-buch "methoden der mikrobiologie" sind die gequollenen und gefärbten geisseln auch rel. dick.

erweitert um weitere fotos am 28.11.2019


güntherdorn
- gerne per du -
günther dorn
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=444.0
www.mikroskopie-gruppe-bodensee.de
gildus-d@gmx.de