Botanik: Berg-Hemlocktanne Tsuga mertensiana, eine exotische Tanne. *

Begonnen von Hans-Jürgen Koch, Februar 05, 2019, 16:44:11 NACHMITTAGS

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Hans-Jürgen Koch

Liebe Pflanzenfreunde,

die Berg-Hemlocktanne hat ein sehr großes Verbreitungsgebiet in den küstennahen Hochlagen des westlichen Nordamerikas. Sie bildet die Waldgrenze im Norden bei 1000 m ü. NN und im Süden bei etwa 3300 m ü. NN. Sie ist eine Baumart, die sehr gut mit großen Klimaextremen zurechtkommt und ist bei uns absolut winterhart ist.
Tsuga mertensiana ist in Europa nicht vertreten. Sie ist außerhalb ihres Verbreitungsgebietes auch kaum gepflanzt worden.
Bild 01 Berg-Hemlocktanne Tsuga mertensiana

Foto: H.-J_Koch
Ein 30 Meter hoher Baum mit unregelmäßig breit kegelförmiger Krone.

Über ihr mögliches Höhenwachstum gibt es in Abhängigkeit vom Standort sehr unterschiedliche Aussagen in der Literatur.
Unter optimalen Bedingungen kann sie ein Baum von 30 bis 40 Metern Höhe werden und ein Alter von bis zu 500 Jahren erreichen. Die Berg-Hemlocktanne ein extrem langsam wüchsiger Baum.
Die Hemlocktannen, die auch unter dem Namen ,,Schierlingstannen" bekannt sind, verdanken diesen Namen dem Duft ihrer zerriebenen Nadeln, der an die überaus giftige Schierlingspflanze erinnert.
Diese Hemlock-Tanne hat eine breite Basis und eine sehr schmale lange Spitze. Es sieht oft so aus, als würde ein schmaler Baum auf einem breit wachsenden stehen.
Die Berg-Hemlocktanne wurde vom deutschen Biologen Karl Heinrich Mertens (1796–1830) bei Sitka in Alaska gefunden. Die Sammlung von Mertens wurde durch den deutschen Botaniker August Gustav Heinrich von Bongard in St. Petersburg ausgewertet, der die Art 1832 als Pinus mertensiana (Basionym) in der Zeitschrift Mémoires de l'Academie Imperiale des Sciences de St.-Petersbourg erstbeschrieben hat.
Der französische Gärtner und Botaniker Élie-Abel Carrière stellte sie 1867 in der zweiten Ausgabe seines Werks Traite General des Coniferes als Tsuga mertensiana in die Gattung der Hemlocktannen (Tsuga).
Der von Carrière gewählte wissenschaftliche Gattungsname Tsuga stammt aus dem Japanischen und bezeichnet dort die Südjapanische Hemlocktanne (Tsuga sieboldii). Das Artepitheton mertensiana ehrt den Finder Karl Heinrich Mertens.
Systematik:
Ordnung: Koniferen (Coniferales)
Familie: Kieferngewächse (Pinaceae)
Unterfamilie: Abietoideae
Gattung: Hemlocktannen (Tsuga)
Untergattung: Hesperopeuce
Art: Berg-Hemlocktanne
Wissenschaftlicher Name: Tsuga mertensiana
Deutschsprachiger Trivialname: Kanadische Schierlingstanne
Englischer Name: Mountain hemlock, Eastern hemlock

Bild 02 Berg-Hemlocktanne Tsuga mertensiana

Foto: H.-J_Koch
Die Nadeln stehen dicht und radial an den Zweigen sie sind hellgrün, bis 3 cm lang und quirlig am Zweig angeordnet.

Bild 03 Berg-Hemlocktanne Tsuga mertensiana

Die Früchte (Zapfen) der Berg – Hemlocktanne: Tsuga mertensiana sind größer als die der Westamerikanischen Hemlocktanne Tsuga heterophylla.
Die heranwachsenden Zapfen sind rötlich bis purpurrot und färben sich bei Reife Mitte September braun. Sie haben dann eine Länge von 3 bis 8 Zentimeter, sind länglich-zylindrisch und verjüngen sich an beiden Seiten. Sie bestehen aus 80 bis 100 fächerförmigen Schuppen mit je zwei Samenanlagen. Der Rand der Schuppen ist dünn, unregelmäßig gezähnt oder etwas ausgefranst. Die äußersten Schuppen an der Zapfenspitze und der Zapfenbasis bilden meist keine Samen. Üblicherweise werden etwa 70 Samen je Zapfen gebildet, davon etwa 30 Vollkörner. Sie werden ab Mitte Oktober aus den Zapfen entlassen, indem sich die Schuppen weit zurückbiegen, welche sich bei Feuchtigkeit dann wieder schließen. Leere Zapfen können ein weiteres Jahr am Baum verbleiben. Die Samen sind 3 Millimeter lang, hellbraun und haben einen etwa 8 Millimeter großen, rechteckigen Flügel. Sie werden vom Wind ausgebreitet und keimen epigäisch (oberirdisch in Bezug auf die Entfaltung der Keimblätter der Pflanze).
Wie alle Hemlocktannen ist die Berg - Hemlocktanne einhäusig getrenntgeschlechtig (monözisch). Ihre Mannbarkeit erreicht sie im Alter von etwa 20 Jahren. Während die männlichen Blütenzapfen hängend im unteren Teil der Krone zu finden sind, stehen die weiblichen aufrecht im oberen. Ihre Farben sind violett bis rot und purpurrot bis hellgrün.
Je nach Klimalage blühen die Bäume im Juni/Juli und bestäuben sich im August. Alle 3 - 7 Jahre kommt es zu einer besonders starken Zapfenbildung.
Ihr Splintholz ist weiß, das Kernholz rot- bis hellbraun. Ihr Holz wird in Zellstoff- und Papierherstellung genutzt, auch als Konstruktions- und Sperrholz findet es Verwendung. Es wird allerdings eher wenig genutzt.

Meine Proben habe ich am 13.Mai 2017 im Arboretum Bad-Grund / Harz gesammelt.
https://de.wikipedia.org/wiki/WeltWald_Harz
Seit dem Tag lagern der Spross und die Nadelblätter in einem AFE III Gemisch.

Teil 1 Spross, 7 Jahre alt
Querschnitt, 20 µm

Zunächst einmal drei Bilder von ungefärbten Schnitten.

Bild 04 Übersicht, Berg-Hemlocktanne Tsuga mertensiana


Bild 05 Vergrößerung, Berg-Hemlocktanne Tsuga mertensiana

Die Rinde ist rot-braun und rissig bis schuppig.

Bild 06 sieben Jahresringe, Berg-Hemlocktanne Tsuga mertensiana


Bild 07 Autofluoreszenz, Berg-Hemlocktanne Tsuga mertensiana


Auflichtbeleuchtung Fluoreszenz iLED 455 nm
LED Modul 455 nm
Reflektormodul FL mit Filtersatz 67
Erregerfilter: BP 470 nm
Strahlenteiler: FT 477 nm
Emission (Sperrfilter): LP 485

Bild 08 Autofluoreszenz, Berg-Hemlocktanne Tsuga mertensiana


W-3A-Färbung nach Wacker (Acridinrot-Acriflavin-Astrablau) modifiziert

Arbeitsablauf :
1. Schnitte liegen in 30 % Ethanol.
2. Aqua dest. 3x wechseln je 1 Minute.
3. Vorfärbung Acridinrotlösung  8 Min.
4. 1x auswaschen mit Aqua dest. .
5. Acriflavinlösung (differenzieren bis gerade keine Farbwolken mehr     abgehen - Lupenkontrolle) ca. 15 Sekunden !!!.
6. 2 x auswaschen mit Aqua dest..
7. Nachfärbung Astrablaulösung 1 Minute und 15 Sekunden.
Bei der Nachfärbung mit Astrablau eine Mischung aus Astrablau und Acriflavin im Verhältnis  3 : 1
verwendet (blau + gelb = grün).
8. Auswaschen mit Aqua dest. bis keine Farbstoffreste auf dem          Objektträger verbleiben.
9. Entwässern mit 2x gewechseltem Isopropylalkohol ( 99,9 % ).
10 Einschluss in Euparal.

Ergebnis :
Zellwände blaugrün bis grün, verholzte Zellwände leuchtend rot, Zellwände der äußeren Hypodermis orangerot, Cuticula gelb, Zellwände der innenliegenden Hypodermis tiefrot.

Fotos: Nikon D5000.

Bild 09 Übersicht mit Beschriftung, Berg-Hemlocktanne Tsuga mertensiana

1 – 7 = Jahresringgrenze, K = Kambium, PH = Phloem, RP = Rindenparenchym, MST = Markstrahl

Bild 10 Markparenchym mit Jahreringgrenzen, Berg-Hemlocktanne Tsuga mertensiana


Bild 11 Nadelblattansatz, Berg-Hemlocktanne Tsuga mertensiana


Bild 12 Jahresringe, Berg-Hemlocktanne Tsuga mertensiana

Jahresringe entstehen durch unterschiedliches Wachstum im Sommer und im Winter.
Mit Beginn der Vegetationsperiode im Frühling bildet die Wachstumsschicht (Kambium) nachinnen große Zellen, die den Holzteil anwachsen lassen (Frühholz). Zum Herbst hin werden diese Tochterzellen immer kleiner (Spätholz), bis schließlich die Zellteilungen aufhören und der Baum sein Wachstum einstellt. Ein weiterer Jahresring beginnt zu entstehen, wenn im nächsten Frühling wieder größere Holzzellen gebildet werden, die an die kleinen aus dem letzten Herbst anschließen. An dieser Stelle ist die Jahresringgrenze als ein scharfer Übergang zu erkennen. Jahresringe stehen für das Alter eines Baums, verraten aber auch etwas über die spezifischen Umweltbedingungen, unter denen ein Baum herangewachsen ist. Breite Ringe zeigen z. B. ein kräftiges Wachstum an, schmale Ringe verweisen auf schlechte Jahre mit vielleicht hohem Schädlingsbefall oder wenig Regen. Ovale Ringe mit einem unterschiedlich starken Wachstum deuten darauf hin, dass der Baum an einem Hang gestanden hat oder starkem Wind von einer bestimmten Seite ausgesetzt war.

Bild 13 Markparenchym, Vergrößerung aus der Übersicht, Berg-Hemlocktanne Tsuga mertensiana


Bild 14 Auflicht – Fluoreszenzaufnahme, Berg-Hemlocktanne Tsuga mertensiana

Auflichtbeleuchtung Fluoreszenz iLED 455 nm
LED Modul 455 nm
Reflektormodul FL mit Filtersatz 67
Erregerfilter: BP 470 nm
Strahlenteiler: FT 477 nm
Emission (Sperrfilter): LP 485
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Hans-Jürgen Koch

#1
Teil 2 Nadelblatt, Querschnitt, 20 µm

Drei Bilder von ungefärbten Schnitten.

Bild 15 Übersicht, Berg-Hemlocktanne Tsuga mertensiana


Bild 16 Harzkanal, Berg-Hemlocktanne Tsuga mertensiana


Bild 17 Vergrößerung, Berg-Hemlocktanne Tsuga mertensiana


Bild 18 Autofluoreszenz, Berg-Hemlocktanne Tsuga mertensiana


Auflichtbeleuchtung Fluoreszenz iLED 455 nm
LED Modul 455 nm
Reflektormodul FL mit Filtersatz 67
Erregerfilter: BP 470 nm
Strahlenteiler: FT 477 nm
Emission (Sperrfilter): LP 485

Bild 19 Autofluoreszenz, Berg-Hemlocktanne Tsuga mertensiana


Bild 20 Autofluoreszenz, Berg-Hemlocktanne Tsuga mertensiana


Bild 21 Autofluoreszenz, Berg-Hemlocktanne Tsuga mertensiana


Bild 22 Übersicht, Berg-Hemlocktanne Tsuga mertensiana


Bild 23 Vergrößerung mit Beschriftung, Berg-Hemlocktanne Tsuga mertensiana

ED = Endodermis, TR = Transfusionsparenchym, PH = Phloem

Bild 24 Assimilationsparenchym, Berg-Hemlocktanne Tsuga mertensiana


Bild 25 Spaltöffnungsapparat, Berg-Hemlocktanne Tsuga mertensiana

SZ = Schließzellen, EP = Epidermis, CU = Cuticula

Bild 26 Stomata, Berg-Hemlocktanne Tsuga mertensiana

Die Spaltöffnungen sind amphistomatisch angeordnet. Sie liegen auf der Blattoberseite und auf der – Blattunterseite.

Bild 27 Auflicht – Fluoreszenzaufnahme, Berg-Hemlocktanne Tsuga mertensiana

Die Blattoberseite ist gewölbt.

Auflichtbeleuchtung Fluoreszenz iLED 455 nm
LED Modul 455 nm
Reflektormodul FL mit Filtersatz 67
Erregerfilter: BP 470 nm
Strahlenteiler: FT 477 nm
Emission (Sperrfilter): LP 485

Bild 28 Auflicht – Fluoreszenzaufnahme, Berg-Hemlocktanne Tsuga mertensiana


Bild 29 Auflicht – Fluoreszenzaufnahme, Berg-Hemlocktanne Tsuga mertensiana


Bild 30 Auflicht – Fluoreszenzaufnahme, Berg-Hemlocktanne Tsuga mertensiana


Bild 31 Auflicht – Fluoreszenzaufnahme, Berg-Hemlocktanne Tsuga mertensiana


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Hans-Jürgen Koch

#2
Teil 3 Vierfachfärbung nach Donald Alexander Johannsen

Die Vierfachfärbung nach Donald Alexander Johannsen (J.s Quadruple Stain) wird für pilzinfiziertes Pflanzenmaterial, wie Laubblätter oder Gräser und Getreide angewandt, besonders auch bei Rostpilzbefall.
Es werden dazu viele Chemikalien und Lösungen benötigt, aber die einzelnen Arbeitsschritte laufen beinahe "automatisch" einfach ab, so dass man trotz des Chemikalienaufgebots eigentlich keine Fehler machen kann, es sei denn durch unsaubere Arbeit beim Ansatz der Lösungen.
Ich wollte diese Färbung einfach mal bei einem Spross und einem Nadelblatt ausprobieren.

Benötigte Chemikalien:
Safranin O (C.I.50240), Echtgrün FCF (C.I.42053), Methylviolett (C.I.42535), Orange G (C.I.16230), Ethylenglycolmonomethylether (EGMME), Xylol, Ethanol, Natriumacetat, Formaldehydlösg. 37%ig, tert. Butanol, Nelkenöl, Eisessig, Isopropanol

Bild 32 benötigte Chemikalien


Arbeitsablauf:
Die Schnitte kommen in 70%igen Ethanol.
Färben in Safraninlösung    24-48 Std. (meine Zeit 20 Std.)
Farblösung ablaufen lassen und gründlich in fließendem Leitungswasser spülen.
Färben in der Methylviolettlösung    10-15 min. (meine Zeit 10 min.)
Abspülen in Leitungswasser.
Spülen in der Mischung A    15 sek.
Färben in der Echtgrünlösung    10 min.
Einige Male in Mischung B tauchen, bis die am Objektträger haftenden Reste der Farbstofflösung verschwunden sind.
Färben in der Orange G-Lösung    5 min.
Abspülen in der Mischung C.
Nachspülen in der Mischung D.
Spülen in Xylol, das mit einer Spur absoluten Isopropanols versetzt ist.
Xylol, Entellan.

Ergebnis:
Chromosomen verholzte und verkorkte Zellwände rot, Nucleoli rot bis violett, Chromatin in Prophasen purpur, Nucleoplasma grünlich bis farblos, Sklereiden leuchtend rot, Plastiden gelbgrün bis grün, Stärkekörner tiefrotes Zentrum mit grüner oder oranger Schale, Spindelfasern purpurrot, Mittellamellen grün, Pilzmycel lichtgrün, Cytoplasma orange, verholzte Zellwände rot, unverholzte Zellwände grünlich-orange, kutinisierte Zellwände rötlich purpurn, Kollenchymzellen grün bis gelbgrün, Endodermis gelb bis orange, Casparysche Streifen dunkelrot.

Ansätze:
Safraninlösung: 1g Safranin 0 wird in 50ml EGMME gelöst. Zu dieser Lösung werden 25ml 95%iger Ethanol, 25ml Aqua dest., 1g Natriumacetat und 4ml 37%ige Formaldehydlösung. gegeben
Methylviolettlösung.: 1g Methylviolett in 100ml Aqua dest. lösen.
Echtgrünlösung.: Echtgrün gesättigt in 10 ml Nelkenöl-EGMME-Gemisch (1:1). Diese Lösung wird mit 30ml Ethanol 96%ig, 30ml tert. Butanol und 2-3 Tropfen Eisessig versetzt.
Diese Farblösung muss vor Gebrauch einige Tage alt sein.
Orange G-Lösung.: Orange G gesättigt (ca. 0.5g) in 50ml Nelkenöl-EGMME-Gemisch (1:1). Diese Lösung wird mit 25ml EGMME und 25ml 95%igen Ethanol versetzt.
Mischung A: 33ml 95%iger Ethanol, 33ml tert. Butanol, 33ml EGMME
Mischung B: 50ml 95%iger Ethanol, 50ml tert. Butanol, 0.25ml Eisessig
Mischung C: 33ml Nelkenöl, 33ml 95%iger Ethanol, 33ml EGMME
Mischung D: 33ml Nelkenöl, 33ml abs. Isopropanol, 33ml Xylol

Bild 33 gebrauchsfertige Farblösungen


Bild 34 Mischungen A bis D


Bild 35 Übersicht, Berg-Hemlocktanne Tsuga mertensiana


Bild 36 Vergrößerung, Berg-Hemlocktanne Tsuga mertensiana


Bild 37 Vergrößerung, Berg-Hemlocktanne Tsuga mertensiana


Bild 38 Auflicht – Fluoreszenzaufnahme, Berg-Hemlocktanne Tsuga mertensiana


Bild 39 Auflicht – Fluoreszenzaufnahme, Berg-Hemlocktanne Tsuga mertensiana


Bild 40 Übersicht, Berg-Hemlocktanne Tsuga mertensiana


Bild 41 Vergrößerung, Berg-Hemlocktanne Tsuga mertensiana


Bild 42 Vergrößerung, Berg-Hemlocktanne Tsuga mertensiana


Bild 43 Auflicht – Fluoreszenzaufnahme, Berg-Hemlocktanne Tsuga mertensiana


Bild 44 Auflicht – Fluoreszenzaufnahme, Berg-Hemlocktanne Tsuga mertensiana


Bild 45 Auflicht – Fluoreszenzaufnahme, Berg-Hemlocktanne Tsuga mertensiana


Bild 46 Gegenüberstellung, Berg-Hemlocktanne Tsuga mertensiana


Quellen und weiterführende Informationen:

Wikipedia; Freie Enzyklopädie
G. Aas, ,,Bäume", ISBN: 3-7742-1016-0
Hugh Johanson ,,Das große Buch der Bäume", ISBN: 34440101538
P. Schütt, ,,Lexikon der Baum- und Straucharten", ISBN: 978-3-86820-123-9
Schütt, ,,Lexikon der Nadelbäume", ISBN: 978-3-933203-80-9
A.Schmidt, ,,Taschenlexikon der Gehölze", ISBN: 978-3-494-01448-7
Spohn, ,,Kosmos-Baumführer Europa, ISBN: 978-3-440-11741-5
,,The Woodbook", ISBN:978-3-8365-3605-5
Herbert Harms ,,Handbuch der Farbstoffe für die Mikroskopie";
1965
Die Informationen für Beschreibungen werden von mir selbst aus verschiedenen Quellen zusammengetragen. Dabei benutze ich sowohl Bücher als auch Internet Quelle. Texte werden anschließend individuell von mir selbst verfasst.
Für konstruktive Kritik bin ich ebenso offen wie für lobende Worte.
Doch zunächst einmal wünsche ich viel Freude beim Lesen.

Hans-Jürgen

Plants are the true rulers - Pflanzen sind die wahren Herrscher.

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Fahrenheit

Lieber Hans-Jürgen,

da hast Du Dir wieder jede Menge arbeit gemacht und ein wahres Farbfeuerwerk entzündet!
Besonders interessant finde ich hier das Zentrum des Sprosses in W3A Färbung mit den Lila- und Grüntönen.

Von der Anatomie her finde ich die Lakune unterhalb des Phloems überraschend. Kannst Du sagen, ob es sich da um ein Artefakt handelt?

Die Vierfachfärbung nach D.A. Johannsen ist spannend! Leider fehlt es Deinen Proben an Pilzbefall: die Hyphen müssten ja hellgrün hervor treten.
Bei meinen vermoderten Blattstielen von Arctium lappa wäre das anders, die sind ziemlich durchwachsen.
Hast Du genug von den Lösungen angesetzt, dass Du mir ggf. etwas überlassen könntest? Oder noch interessanter: sehen wir uns auf der Kornrade? Dort könnten wir die Färbung an den Blattstielquerschnitten gemeinsam anwenden.

Zu guter Letzt: natürlich habe ich Deinen Beitrag gelistet.

Herzliche Grüße
Jörg   
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Arbeitsmikroskop: Leica DMLS
Zum Mitnehmen: Leitz SM
Für draussen: Leitz HM

Hans-Jürgen Koch

Lieber Jörg,

danke.
Die Lücke unterhalb des Phloems ist ein Artefakt.
Die Vierfachfärbung nach Donald Alexander Johannsen wird für pilzinfiziertes Pflanzenmaterial, wie Laubblätter oder Gräser und Getreide angewandt, besonders auch bei Rostpilzbefall.
Ich war einfach neugierig, wie sehen die Farben bei dem Spross der Berg-Hemlocktanne aus.
Meine angesetzten Lösungen werden für unseren Arbeitskreis Mikroskopie in Bremen benötigt.
Am Konrade – Treffen kann ich leider nicht teilnehmen.
Wir sehen uns sicher im August/September auf dem Dörnberg in Hessen.
Ich bringe die Lösungen der Vierfachfärbung mit.

Gruß
Hans-Jürgen
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Bob

Lieber Hans-Jürgen,

vielen Dank für diesen tollen Bericht! Mir gefällt die umfassende Behandlung sehr gut und ich weiß den Aufwand zu schätzen, den Du mit der Erstellung betreibst.
In der Johannsen-Färbung kommten die grün- und orange-Töne nicht zum Tragen bei diesem Objekt. Vielleicht wären pilzbefallene Pflanzenteile einer Tomate oder eines Obstbaums da gute Objekte, zudem mit Bezug zu einer Alltagssorge.

Wie sind Deine Erfahreungen mit der Beschaffung solcher Proben? Ich war vor einer Weile im Botanischen Garten Hamburg (Gleich neben dem ZSU, wo wir unsere MIKRO-Treffen abhalten, aber man kann nicht durch den Botanischen Garten hinlaufen). Dort gab es eine große Hinweistafel, auf der sehr eindringlich darauf hingewiesen wurde, dass man keine Pflanzenteile, auch heruntergefallene Blätter, mitnehmen dürfe. Es fehlte bloß der Pranger, aber den habe ich wohl nur übersehen. :o
Was macht man da - jemand zünftig aussehenden ansprechen? Vorher Termin ausmachen?

Viele Grüße,

Bob

Fahrenheit

#6
Lieber Hans-Jürgen,

danke für die Info und alles klar, wir probieren das mal auf dem Dörmberg.

Lieber Bob,

die meisten Gärten wehren sich so gegen Sammler und Unbedachte. :) Ist in Bonn auch so.
Andererseits sind die Botanischen Gärten der Universitäten auch Gebrauchsgärten - man muss halt fragen und erklären, warum man was braucht.
Bei den Bonnern ist es sinnvoll, den wissenschaftlichen Namen der jeweiligen Pflanze zu kennen (dann wissen die Gärtner, wo sie steht ... :) ) und die Schnippler der MKB sind im Garten auch bekannt. Ich hatte noch nie Probleme und mir wurde immer geholfen.

Was Proben mit Pilzbefall angeht: wenn es nichts frisches sein muss: oft lassen sich große verottete Pflanzenteile (z.B. Blattstiele von der Klette) noch gut schneiden und Du hast Pilzgarantie :)

Herzliche Grüße
Jörg
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Zum Mitnehmen: Leitz SM
Für draussen: Leitz HM

Hans-Jürgen Koch

Lieber Bob,

meine Pflanzenproben werden oft in Arboreten gesammelt.

http://arboreten.de/de/aktuelles.html
https://de.wikipedia.org/wiki/WeltWald_Harz

Ich gehe mit unserem Hund durch das Revier und habe immer eine kleine Rosenzange dabei  ;)  , Probleme gab es noch nie.

Gruß
Hans-Jürgen
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Rolf-Dieter Müller

Lieber Hans-Jürgen,

immer wieder gefällt mir Deine fein ausdifferenzierte Wacker-Färbung. Und sehr schön die Gegenüberstellung zu einer anderen Färbung.

Viele Grüße,
Rolf-Dieter

Hans-Jürgen Koch

Lieber Rolf-Dieter,

es freut mich, dass dir meine Arbeit gefällt.

Gruß
Hans-Jürgen
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Wutsdorff Peter

Grüß´Dich Hans-Jürgen,
Gratulation zu diesem wunderbaren Beitrag!! Als Anfänger bin immer wieder einfach sprachlos.
Besonders gefallen mir, von den Bildern natürlich abgesehen, immer die Erläuterungen!
Gruß Peter

Hans-Jürgen Koch

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