Cäsiumtetrajodobismutat - Einzelkristalle frisch gezüchtet!

Begonnen von Bob, Februar 20, 2019, 21:19:36 NACHMITTAGS

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Bob

Hallo zusammen,

am letzten Samstag hat Georg Rosenfeldt beim Treffen der MIKRO Hamburg eines seiner hübschesten Kaninchen aus dem Hut gezogen: Er hat mit uns das Thema Mikrochemische Nachweise und die Entstehung von Kristallformen bearbeitet.
Ich habe kurz ein Foto mit dem Handy durchs Okular gemacht - es ist nicht umwerfend gut, aber man kann erkennen, welche beeindruckenden Resultate man bei richtiger Auswahl der Substanzen erhalten kann. 
Das Foto zeigt Cäsiumtetrajodobismutat - Einzelkristalle

So macht Georg das:
Man löst zunächst ein (ziemlich) beliebiges Wismutsalz in überschüssiger Kaliumjodidlösung. Hierbei bildet sich das entsprechende lösliche Tetrajodobismutat:

Bi3+  +  4 x J-  =  [BiJ4]-

Mit Cäsiumionen fällt Cäsiumtetrajodobismutat aus:

Cs+  +  [BiJ4]-  =  Cs[BiJ4]


Viele Grüße,

Bob

Florian D.

Ja, sehr hübsch. Die habe ich seinerzeit im Chemiepraktikum zum Wismutnachweis verwendet.

Heiko

Wirklich sehr schön, Bob.

Kannst Du Dich an die Vergrößerung erinnern, bei der Dein Foto entstand?

Viele Grüße,
Heiko

Bob

Hallo Heiko,

das war ein kleiner Ausschnitt aus einem Bild, was ich mit dem 40:1 Objektiv gemacht habe.
Der größte Einzelkristall war diagonal ca. 0,025mm groß. Diese Größe hatte er in vielleicht 15 Minuten erreicht.

Viele Grüße,

Bob

Heiko

Danke Bob,

vernünftig groß scheinen diese Kristalle also nicht gerne werden zu wollen.

Viele Grüße,
Heiko



Klaus Herrmann

Zitatvernünftig groß scheinen diese Kristalle also nicht gerne werden zu wollen.

Hallo Heiko,

das ist das Problem bei schwer löslichen Substanzen und das hat man fast immer bei Fällungsnachweisen.
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


Vorstellung: hier klicken

Bob

Hallo zusammen,
ganz interessant war, dass die Kristalle in Seitenlage doppelbrechend waren.
Dein Foto ist gut geworden, Heiko, schön plastisch.

Viele Grüße,

Bob

Heiko

Hallo Bob, lieber Klaus,

mit etwas Geduld erhält man dann doch ansehnliche Größen. Hier eine Aufnahme mit dem 50er und nur geringfügigem ,,Platzierungsbeschnitt":



Viele Grüße,
Heiko

Bob

Hallo Heiko,
danke fürs Zeigen, sehr schön. Der größte Kristall dürfte linear etwa drei mal so groß sein wie der größte, den ich gezeigt habe.
In meinem Präparat war auch ein sechseckiger Kristall, der vollflächig deutlich heller war, als die anderen, eher gelborange statt rotorange. Was mag das gewesen sein? Besonders dünn?

Viele Grüße,

Bob

Heiko

Ja Bob, davon gehe ich ebenfalls aus:



Und die besonders deutliche Anisotropie in ,,Seitenlage" war mir auch aufgefallen. Ein Achsenbild war dennoch in keinem Fall zu erhalten.

Viele Grüße,
Heiko