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Spanischer Basalt

Begonnen von Florian D., März 13, 2019, 18:28:07 NACHMITTAGS

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Florian D.

Glückauf Forum,

in den Faschingsferien weilte ich mal wieder in Spanien und bin diesmal in das kleine Örtchen Hostalric etwa 50 km NO von Barcelona gekommen.
Dort wurde Ende des 17. Jahrhunderts eine eindrucksvolle Festung auf einem erloschenen Vulkan errichtet, dessen Basaltsäulen teilweise schön zu sehen sind. Einen Splitter davon habe ich jetzt zu einem Dünnschliff verarbeitet.
Ich bin mir nicht ganz sicher, was ich von den kleinen weissen Leisten halten soll. Ist das Plagioklas oder doch ein Pyroxen?

Viele Grüsse
Florian

Florian D.

Hier eine Leiste in höherer Vergrösserung. Wohl doch Plagioklas., wegen der Zwillingsstreifung und des fehlenden Reliefs.
Bei dem 3. Bild liegt wohl ein Amphibol im Kopfschnitt vor.
Bei dem 4. sehe ich aber eher annähernd rechte Winkel. Ein Augit?

Viele Grüsse,
Florian

derda

#2
Hallo Florian,

ich stimme deinen Vermutungen zu. Du hast bis zur Zielschichtdicke allerdings noch einige Schleifarbeit vor dir => in deinen ersten Bildern hat der Olivin noch Interferenzfarben ca. 3. Ordnung.

Viele Grüße

Erik

olaf.med

Lieber Florian,

beim Amphibol bin ich noch schwankend, die anderen Bestimmungen sind aber ganz sicher richtig.

Herzliche Grüße,

Olaf
Gerne per Du!

Vorstellung: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=4757.0

... und hier der Link zu meinen Beschreibungen historischer mineralogischer Apparaturen:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=34049.0

Florian D.

Zitat von: Erik W. in März 14, 2019, 09:00:35 VORMITTAG
Hallo Florian,

ich stimme deinen Vermutungen zu. Du hast bis zur Zielschichtdicke allerdings noch einige Schleifarbeit vor dir => in deinen ersten Bildern hat der Olivin noch Interferenzfarben ca. 3. Ordnung.

Viele Grüße

Erik

Hallo Erik,

ja, leider ist der Schliff wohl wieder ausgeprägt keilförmig geworden. Obwohl ich die Dicke laufend mit der Messschraube kontrolliert hatte, ist doch bei ca. 100 mu Differenz zwischen Schliffoberseite und OT plötzlich die Hälfte des Schliffs verschwunden. Ich habe dann noch mit feinerem Schleifmittel etwas weitergearbeitet und dann eingedeckt. Ich werde aber gerne Deine Idee, nach der Interferenzfarbe des Olivins zu gehen, beim nächsten mal aufgreifen.

Viele Grüsse
Florian

Florian D.

Zitat von: olaf.med in März 14, 2019, 09:05:12 VORMITTAG
Lieber Florian,

beim Amphibol bin ich noch schwankend, die anderen Bestimmungen sind aber ganz sicher richtig.

Herzliche Grüße,

Olaf

Lieber Olaf,

ich nehme an, Du hast auf der Kornrade elementare Polausrüstung dabei?
Vielleicht können wir ja mal ein paar Schliffe gemeinsam ansehen?

Viele Grüsse
Florian

derda

Hallo Florian,

,,mit einem Wisch ist alles weg", dieser Slogan geht mir sehr häufig am Ende eines Schliffes durch den Kopf. Schleife am Anfang nur auf Basis der Lichtdurchlässigkeit des Schliffs und zum Ende nimm die Plagioklasleisten als Indikator.

Die ganze Mikrometermesserei hält nur auf und hilft nicht viel.

Viel Erfolg,

Erik

Klaus Herrmann

Zitat,,mit einem Wisch ist alles weg"

Die Mineraliensammler formatieren ihre wertvollen Stufen vor Ort immer mit einem Fäustel, damit sie nicht zusammenbrechen unter dem Gewicht der Funde. Bei denen gilt auch der Spruch: vor dem letzten Schlag sollte man aufhören! 8)
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


Vorstellung: hier klicken


derda

#9
Hallo Florian,

wie viele Schliffe von wievielen Positionen des Vulkanes musst du für eine wissenschaftlich fundierte Aussage dafür anfertigen und auswerten?

By the way: vor einigen Jahren war ich häufiger in Hösbach bei Aschaffenburg und suchte den berühmten Hösbachit. Nach einigen Fehlsuchen habe ich im Internet einen Herrn Lorenz gefunden, bei dem ich mir freundlicherweise einen Brocken abholen konnte. Er beschäftigte sich als Hobbyist mit den Gesteinen des Spessart und entdeckte u.a. ein Mineral namens Sailaufit.
Sein Buch ,,Spessartsteine" hatte am Ende einen Umfang von über 900 Seiten und ich war ziemlich beeindruckt, wie jemand in seiner Freizeit so ein Projekt gestemmt hat.

https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/region-und-hessen/beim-streifzug-durch-steinbruch-neues-mineral-entdeckt-1128821.html

Daher wünsche ich dir viel Erfolg!

Erik

RainerTeubner

Hallo Erik,

Joachim Lorenz betreibt die sehenswerte Seite zu den Mineralien im Spessart:

http://www.spessartit.de/spesmin.htm

Die aktuelle Situation an den potentiellen Fundstellen wird hier ausführlich beschrieben:

http://www.spessartit.de/aktuell.htm

Viel Vergnügen bei der Lektüre!

Rainer

Mikroskop: Carl Zeiss Standard Universal
Bildbearbeitung: Gimp, Helicon focus und picolay
Kamera: Canon EOS 5D II