Hallo Hubert,
vielen Dank für den Kommentar - klingt wirklich logisch. Es es gibt aber noch weitere Aspekte in der Praxis. Ich zähle mal einige auf:
- 1x stacken statt 2x geht schneller. Ein sehr schwaches Argument - wieviel Zeit stecken wir nicht alle in ein gutes Bild!
- Im Makrobereich ist es mit der Beleuchtung besonders kritisch (schlimmer als am Mikroskop, wo man verschiedene homogene Verfahren hat). Man arbeitet ja gern mit Schräglicht um die Strukturen hervorzuheben. Da kann man sich beim Verschieben sehr leicht Unstimmigkeiten der Schatten oder Lichtspitzen einfangen. Beim Eindimensionalen Stacking gibt es nur einen Schatten...
- Die Stereobasis beträgt ja nicht mehr einfach 6.5 cm, sondern wird kleiner und ändert sich jedes Mal mit der Vergrößerung und dem Arbeitsabstand. Das kann sehr leicht zur Streckung oder Stauchung der Bildtiefe führen, ist bei der Aufnahme kaum vorherzusehen, später nur schwer zu korrigieren und kann Kopf- und Augenschmerzen machen. PICOLAY kennt das Problem nicht, da die Länge der z-Achse virtuell perfekt anpassbar ist.
- Betrachtet man ein Stereobild aus verschiedenen Abständen - ändert sich die Tiefe: je näher, desto geringer - weil sich der Konvergenzwinkel der Augen ändert. (Einfach mal an dem Anaglyphenbild oben ausprobieren.) Mit PICOLAY kann ich in einer Sekunde anpassen, ob die natürliche Tiefe in 60 cm (Bildschirm), 2m (Ausstellung) oder oder 6 m (Vortrag) erscheinen soll. Das wird schwierig bei fixen Bilderpaaren. [Zum Ausprobieren einfach mal das Anaglyphen-Bild aus 0.3 und 3 m betrachten.]
- Weiterhin kann ich das gesamte Stapelbild und die Tiefenkarte beliebig drehen, bevor ich anfange, über 3D nachzudenken, während bei der Überlagerung von zwei fixen Bilder die Horizontale festgelegt ist.
Last not least, ich kann sogar das Ergebnis animieren. Besonders interessant und überraschend fand ich in meinem Beispiel, wie der Schatten rechts unten auf dem Knoblauch wandert
http://www.picolay.de/forum/ZwiKnoZit.gif- Und ja, es gibt immer wieder Artefakte, die man bearbeiten muss. Z. B. in meinem Viererblockbild die Stelle links oben, wo sich Zitrone und Brett treffen. Linkes und rechtes Bild unterscheiden sich da. Aber das lässt sich hinkriegen. In der Animation ist es kaum mehr zu sehen...
Herzlichen Gruß
Heribert