Gophert Labornetzteil mit unschlagbarem Preis-/Leistungsverhältnis

Begonnen von Mikroman, März 22, 2019, 17:14:35 NACHMITTAGS

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Mikroman

Hallo,

heute ist das gute Stück angekommen. Apropos gutes Stück: (Ebay https://www.ebay.de/itm/Mini-220V-4-Digit-Netzgerat-Labornetzteil-DC-Power-Supply-0-16V-0-10A-Regelbar/323288745987?hash=item4b4582c803:g:U5AAAOSw9N5bFlbE&frcectupt=true) - frei nach dem Motto "man kann nie genug Netzteile/-geräte haben".

Die High Lights: schmal, aus Alu, kein Lüfter, leistungsfähig (0-16V, 0-10A), relativ leicht bedienbar. Zum Hintergrund. Gerade wenn man aufs Haus / Grundstück verteilt mehr Mikroskopleuchten hat als Trafos, kann ein kleines & leistungsfähiges Netzteil wahre Wunder wirken. Das Gophert hier kann sowohl 100 W Halogenlampen befeuern als auch kleinere LED-Treiber speisen.

Die Bedienung (immer in Relation zum Preis) ist einfach. Nach dem Einschalten ist der Ausgang erst einmal deaktiviert. Mit dem Schalter wählt man jetzt Spannung oder Strom vor und kann dann mit dem Drehregler die Grob- (1. Nachkommastelle) oder die Feinjunstage (2. Nachkommastelle regelbar, optisch angezeigt) vornehmen und dann den Ausgang freigeben. Die entsprechenden Werte werden dann auf dem Display angezeigt.

Der Preis ist moderat (49,28 € inkl. Versand, Zollgebühren fielen nicht an). Einziger Schönheitsfehler: die Ausgangsbuchsen sind hinten am Gerät; vorne war wohl dafür kein Platz. Gewicht (Küchenwaage) statt der 944gr nur 750gr. Ripple & Noise (r.m.s) ≤ 3mV. Ich bin jetzt kein Elektronikexperte, aber vermutlich könnte man auch einen kleinen Verstärker damit betreiben. Der Radioempfang im selben Raum wird auch nicht gestört.

Für experimentierfreudige Mikroskopiker sicherlich eine Produktempfehlung.

Schönes Wochenende
Gruß
Peter   
Zu sehr auf sich selbst zu beharren,
ist ein unvernünftiges Vergeuden der Weltsubstanz (Juarroz, 9. Vertikale Poesie,1)

reblaus

Hallo -

Achtung bei Direktanschluss einer LED ohne zusätzlichen Vorwiderstand:

Es ist mir und Anderen bei ähnlichen Geräten schon mehrfach gelungen, eine Cree XM-L (10 W) abzuschießen. Angenommen man hat einen Strom von 1 A voreingestellt und gibt jetzt den Ausgang frei. Dann kommt es bei vielen Geräten vor, dass vor Eingreifen der Strombegrenzung zunächst eine Stromspitze auftritt, welche den voreingestellten Strom um ein mehrfaches übersteigt, vor allem, wenn die voreingestellte Spannungsbegrenzung weit über der Spannung liegt, welche an der LED bei Grenzlast anliegt.

Viele Grüße

Rolf

Mikroman

Hallo Rolf,

ja, in der Regel sollte man auch - bei voreingestellter Strombegrenzung - die Spannung von Null auf sukzessive erhöhen,

dann gibts kein Problem
Gruß
Peter
Zu sehr auf sich selbst zu beharren,
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Peter V.

Hallo,

ich habe das Netzteil heute auch bekommen und es macht für schlappe 49 EUR incl. Versand einen wirklich guten Eindruck. Die Bedienung erschließt sich nicht sofort, man braucht schon knapp 5 Minuten, bis man die etwas ungewöhnliche Logik verstanden hat. Dann funktionierte es aber prima. Ich habe es bislang nur an einer LED mit Strombegrenzung bei 0.7 Ampere ausprobiert. Das Signal der Spannung schaue ich mir die Tage mal mit dem Oszilloskop an. Ob es bei der Fotografie Streifen erzeugt, habe ich noch nicht ausprobiert.
Spannung und Strom sind grob und fein (bis zu 2. Nachkommastelle) einstellbar.

Generell habe ich aber schon lange eines kleines und leichtes einstellbares Netzteil bis 10 A gesucht, ein wuchtiger und schwerer Trafo war mir oft zu umständlich. Wenn es sich bewährt, werde ich sicher noch so ein Netzteil bestellen.

@mikroman:

Zitatja, in der Regel sollte man auch - bei voreingestellter Strombegrenzung - die Spannung von Null auf sukzessive erhöhen,

Das weeiß Rolf natürlich!!! Er hat shcon einmal berichtet, dass das Gerät beim Einschalten auch in der "O-Stellung" einen kurzen hochamperigen Strompuls abgibt, der bereit geeignet war, seine LED zu zerstören).

Herzliche Grüße
Peter

Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Peter V.

#4
Hallo nochmal,

ich habe das Netzteil jetzt mal ein wenig ausprobiert und bin äußerst positiv überrascht - es ist genau das, wonach ich lange gesucht haben und wovon ich dachte, dass es das gar nicht gibt: Eine regelbare Gleichspannungsquelle mit 100 W Ausgangsleistung bei 12 V (sodass man alle gängigen Mikroskoplechten und LEDs betreiben kann) und das extrem leicht(!) und leise (ohne Lüfter).

Ob es einen technischen "Haken" gibt, der sich est bei längerem Betrieb zeigt (elektrische Sicherheit, Haltbarkeit etc.), weiß ich natürlich nicht, aber bislang bin ich regelrecht begeistert und überlege, noch ein zweites oder gar drittes Gerät zu bestellen. Wenn man als Sammler diverse Mikroskope betreibt und nur nur gelegentlich an verschiedenen Orten "testen" bzw. in Betrieb nehmen  möchte, mag man ja nicht immer einen klobigen Trafo hin- und herschleppen.

Leider bin ich kein Elektronikexperte, kann also nicht beurteilen, wie das Inneleben elektrotechnisch zu bewerten ist - vielleicht können die diesbezüglich Kundigeren dazu etwas sagen? Hier ein Foto des Innenlebens dieses Gerätes aus dem Netz:

https://http2.mlstatic.com/fonte-digital-bancada-chaveada-0-16v-0-10a-gophert-cps-1610-D_NQ_NP_613605-MLB27602166525_062018-F.jpg


https://taggsm.ru/image/cache/data5/1490342617848-750x550.jpg

Rein vom Aspekt her würde ich jetzt nicht vermuten, dass man gleich mit seinem Leben spielt, wenn man mit diesem "Chinagerät" arbeitet; es sieht - zumindest für mich - alles sauber verdrahtet und verlötet aus.

Die Bedienung ist zwar etwas ungewöhnlich, aber echt gut handlebar. Es gibt nur einen Dreh-/Druckschalter, durch Drücken desselben kann man quasi jede Vor-und Nachkommastelle des V- und A-Bereichs einzeln anwählen und in diesem Bereich linear (über den gesamten Bereich von z.B. 0 - 16 V ) verstellen. Das bedeutet: Wählt man zum Beispiel die 1. Stelle vor dem Komma an, bewirkt eine Umdrehung etwa eine Verstellung von 1 - 12 V. Wählt man die zweite Nachommastelle an, bwirkt eine Umdrehung nur eine Veränderung von 0.01 - 0.1  Volt - trotzdem lässt sich (dann natürlich mit sehr vielen Umdrehungen) der gesamte Spannungsebereich von 0 - 16 V einstellen. Es ist also eine sehr feine, aber auch sehr grobe Verstellung möglich. Der maximale Ausgangsstrom kann voreingestellt werden (z.B. 0.7 A für eine 700 mA-LED).

Am Oszi erkenne ich (unerwarteterweise) keinerlei gröbere Welligkeit etc. ( 16 V, 5V/div. am Oszilloskop).

Ich habe heute eine 110 W Halogebrine (12 V) va. 1 Stunde testweise betrieben, das Gehäuse erwärmte sich dabei auf maximal 40 Grad C.

Einziger leichter Nachteil: Nach jedem Auschalten des Geräte muss der maximale Ausgangsstrom neu eingegeben werden, was aber eine Sache weniger Sekunden ist.

Mein Fazit: Dank an mikroman-Peter für diesen Tip! Sollte sich nicht noch ein Negativpunkt herauskristallisieren, wäre ich sehr zufrieden damit. Das Gerät hat aber keine CE-Kennzeichnung, es kam aus China mit dem Vermerk "Von zollamtlicher Behandlung befreit". Offenbar hat mikroman-Peter es auch so bekommen.

Hie rein kurzes Video, damit man sich die etwas ungewöhnliche Arbeitsweise des Potis vorstellen kann:

https://youtu.be/pD15iR1td-U

Die jeweils angewählte Ziffernstelle erscheint deutlich heller als die anderen Vor- uind Nachkommastellen, das Display ist auch deutlicher ablesbar als es auf dem Handyvideo erscheint.

Herzliche Grüße
Peter
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Mikroman

Hallo,

Danke fürs Kompliment. Ich freue mich natürlich, wenn ein Tipp so gut ankommt. Nachwievor habe ich Spaß mit dem Gerät und überlege auch, mir nochmal ein solches zu gönnen.

Habt alle einen schönen Tag
Gruß
Peter
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Klaus Wagner

Hallo Peter,

Zitat von: Peter V. in April 09, 2019, 19:06:57 NACHMITTAGS

Am Oszi erkenne ich (unerwarteterweise) keinerlei gröbere Welligkeit etc. ( 16 V, 5V/div. am Oszilloskop).


Kannst Du bitte mal nachschauen, wie sich das Netzteil beim Einschalten ohne Last und z.B. 5V eingestellte Spannung verhält? Bei einer Primitivregelung wäre eine Spannungsspitze bis zur Maximalspannung zu erwarten.
Und beim Ausschalten? Ist die Spannung sofort auf 0V oder geht sie nach der e-Funktion runter?

Ich habe mal Untersuchungen an Netzteilen gemacht und hatte eines in der Hand, bei dem die Spannung Richtung 0V gekrochen ist und plötzlich mit mehreren V ins Negative abgehauen ist, bevor sich die Spannung dann endgültig auf 0V zubewegt hat.

Netzteile mit oben geschildertem Verhalten sind beim Versorgen elektronischer Teile mit absoluter Vorsicht zu genießen. in so einem Fall gibt´s aber auch einen "Workaround"

Viele Grüße
Klaus

Mikroman

Hallo Klaus,

ich habe es eben mal mit einem etwas besseren Multimeter getestet:

a) Beim Einschalten vorne / Folienschalter: der Wert steigt kontinuierlich auf den voreingestellten Werten 4.47 V (gemessen 4.485 V) an.

b) Beim Ausschalten vorn: der Wert fällt kontinuierlich auf 0

Gruß
Peter
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Peter V.

Hallo Klaus,

ich habe es auch gerade am Oszi überprüft: Bei Einschalten in "O"-Stellung kein Spannungspeak, bei Ausschalten bzw. Herunterdreheh der Spannung langsamer Spannungsabbau wie bei einer e-Funktion.

Hezrliche Grüße
Peter


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floramobil

#9
Danke vielmals für den Hinweis. An diesem Gophert gefällt mir ausser dem Preis vor allem, dass es klein und handlich ist.
Leider können damit die leistungsfähigeren Leitz Lampenhäuser nicht betrieben werden. Zum Beispiel beim Typ 307 oder dem 100Z sind 24V Lampen mit 100W Leistung drin.

Ich besitze seit längerem ein Basetech BT-305 Netzteil. Dieses habe ich bei Conrad Electronic gekauft.
Spannung ist von 0-30V, Strombegrenzung 0-5A.
Die Bedienung ähnlich zu dem oben vorgestelten Gophert. Beim Einschalten kommt auch hier zuerst kein Strom und man muss zusätzlich den Startknopf ("output") antippen. Diese Bedienung ist eine wichtige Hilfe und verhindert Schäden an der Ausrüstng. Man kann so die Spannung kontrollieren, bevor man eine zu hohe Spannung auf eine arme Seele von Glühbirne draufhaut.
Das Basetech BT-305 hat die Steckanschlüsse vorne am Gehäuse und es hat auch einen Erdungsanschluss.
Es ist ebenfalls lüfterlos.

Der Preis bei Conrad ist 100 Euro.
Das Gerät ist wesentlich schwerer als das Gophert: ganze 5 kg (Schlepp, schlepp!)
Die Grösse ist einigermassen vernünftig neben einem Mikroskop auf dem Tisch: 30cm tief, 15cm breit.

Freundliche Grüsse aus der Schweiz,
Jürg Brechbühl

Mikroman

Moin,

das kann man nicht vergleichen. Das Basetech wiegt ca. 10x so viel, ist 4x so groß, laut mit Lüfter und - im Gegensatz zum Gophert - nicht in der Lage ein Leitz 12V 100W Lampenhaus zu betragen, da das Basetech nur 5A, das Gophert aber 10A Leistung liefert - außerdem ist es doppelt so teuer.

Gruß
Peter
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floramobil

#11
@Peter
Nein, Lüfter hat es keinen.
Ansonsten stimmen Deine Beobachtungen fast. (dreifaches Volumen, fünffaches Gewicht).
Jedoch habe ich in meinem Lampenhaus 24V 100W Lampen und die gehen gut mit dem Basetech.

Als Labornetzteil hat es natürlich Vorteile, zum Beispiel mit dem "Feintrieb" für die Spannung.
Herzlichen Gruss

Peter V.

#12
Hallo,

die Netzteile gibt aber auch mit höheren Ausgangsspannungen:

https://www.ebay.de/sch/i.html?_from=R40&_trksid=p2380057.m570.l1313.TR2.TRC0.A0.H0.Xgophert.TRS0&_nkw=gophert&_sacat=0

Der Charme dieser Geräte liegt bei ihrem niedrigen Gewicht. Einen "Feintrieb" haben sie auch auch, die Spannung lässt sich bis zum zweiten Nachkommastelle (also 10 mV-weise) verstellen.

Eine Frage: Welches Leitz-Mikroskop wird denn mit 24V-Leuchtmitteln betrieben?

Herzliche Grüße
Peter

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floramobil

Zitat von: Peter V. in April 11, 2019, 14:48:57 NACHMITTAGS


Eine Frage: Welches Leitz-Mikroskop wird denn mit 24V-Leuchtmitteln betrieben?


Hallo Peter

Ehrlich, ich weiss es nicht mehr. Ich war vor fünf Jahren konfrontiert, dass ich zu meinem Lampenhaus kein Original Leitz Netzteil hatte. Ich suchte nach einem Labornetzteil ohne Lüfter, das 100 Watt abgibt. Das Basetech war damals weit und breit das einzige, was nicht grad jenseits von 500 Euro kostete. Also habe ich bei meinem Lampenhaus halt eine 24V 100W Halogenbirne hineinmontiert. Es kann gut sein, dass Original eigentlich eine 12V 100W drin sein müsste.


Von der Ausrüstung des Lampenhauses her sah ich keinen Grund, warum ich das nicht mit 24V betreiben könnte. Die Steckverbindungen und Kabel müssen bei der doppelten Spannung nur halb soviele Ampere leiten. Das ist eher besser. Solche Steckverbindungen, wenn sie mit so hohen Strömen von fast 10 Ampere belastet werden, sind immer eine Schwachstelle. Man hat mit hohen Überganswiderständen zu tun. Die Steckverbindungen können dabei erhitzen oder gar Brände auslösen. Die Spannungsversorgung für die Lampe wird unzuverlässiger, wenn so hohe Ströme über solche Steckverbindungen gehen. Das kann je nachdem auch die Lebensdauer der Lampen verkürzen. Sogar 5 Ampere sind im Grunde teuflisch viel, wenn man die Kabeldurchmesser und Stecker anschaut.

Herzlichen Gruss von Jürg

Peter V.

Hallo,

..wohl wahr! Unter Vollast (8,3  Amp.) beim bei Betrieb einer 12V/100W-Leuchte wird der Weichkunststoffstecker einer Orthoplanlampe erschreckend warm; Der Stecker steckt in zwei 4mm-Steckbuchsen eines Verlängerungskabels, diese Steckbuchsen haben sich durch die Wärme mittlerweile verbogen.

Was evtl. theoretisch gegen eine 24 V / 5 W Leuchte spricht, wäre die Tatsache, dass (evetuell, ich weiß es nicht) die Wendelgeometrie nicht 100%ig zum Lampenkollektor passt (was aber wohl eher theoretische als praktische Auswirkungen hat).

Hezrliche Grüße
Peter
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