Zeiss Standard Filterhalter und Hilfslinse am Kondensor richtig einbauen

Begonnen von art, März 27, 2019, 16:05:10 NACHMITTAGS

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art

Hallo in die Runde!

Ich bin gerade dabei, ein Zeiss Standard zu restaurieren. Dazu habe ich auch den Kondensor abgebaut, um Filterhalter und Hilfslinse wieder gangbar zu machen. Beim Zusammenbau bin ich mir nicht mehr sicher, wie die richtige Reihenfolge der Bauteile ist. Habe hier 2 Abstandshalter 2mm, eine Federscheibe und längere Schraube. Vermute, dass die Federscheibe auf die Schraube kommt direkt hinter dem Kopf, dann der Filterhalter, Abstandshalter, Hilfslinse, Abstandshalter und dann der Träger. Sicher bin ich mir nicht. Der Gedanke mit der Federscheibe ist ja wohl der, dass sich die Schraube beim Betätigen der Halter nicht von selber löst? Ist meine beschriebene Reihenfolge richtig oder fehlen noch Federscheibe und wo? Wer kennt den Originalzustand und kann mir helfen??

Beste Grüße
Artur









Kay Hoerster

Hallo Artur,

ohne jetzt den Zeiss Kondensor zu kennen, denke ich, dass Du mit Deiner Reihenfolge richtig liegst. Aber die Funktion der Federscheibe wird wohl eine andere sein als die von Dir vermutetete Schraubensicherung. Ich denke, die Schraube wird bis zum Anschlag des Gewindes eingeschraubt, dahinter kommt ja ein Zylinderschaft mit größerem Durchmesser als das Gewinde, somit sitzt der Zylinderschaft auf dem Kondensorträger (graues Teil) auf. Der Filterhalter und die Hilfslinse sitzen auf diesem Zylinderschaft mitsamt den beiden Abstandsscheiben und sollten in Summe von der Höhe etwas geringer sein, als der Zylinderschaft bis zum Schraubenkopf lang ist. Diese kleine Differenz (schätzungsweise 0,5 bis 1 mm) wird jetzt durch die kleine Federscheibe ausgeglichen und zwar so, dass das Paket von Abstandsscheiben, Filterhalter und Linse auf dem Zylinderschaft nicht mehr axial klappern kann, sich aber noch leicht schwenken läßt. Ich hoffe ich habe mich nicht zu kompliziert ausgedrückt ;-)))

Viele Grüße
Kay
Mit freundlichen Grüßen
Kay

reblaus

Hallo Artur -
Kay hat im Prinzip recht, und vermutlich stimmt die Anordnung. Aber oft ist es so, dass diese alten Schätzchen schon mehrere De- und Remontagen hinter sich haben, wobei dann solche ein Ringlein mal verloren geht oder durch eines mit unkorrekter Dicke ersetzt wird. Ferner gibt es Schwenkhalter aus Metall oder Kunststoff unterschiedlicher Dicke gibt. Außerdem bestehen manche Achsen aus einem Stück eingeschraubt, in andere hben am Unterende noch eine Bohrung in der die Halteschraube eingeschraubt wird (auf Deinem Foto sieht man das Unterende der Achse leider.
Jedenfalls - wenn in zusammengeschraubtem Zustand szwischen Träger und oberem Halter und zwischen den beiden Haltern ausreichend Abstand bleibt (etwa 0,5 mm), dann stimmt das Ganze!

Viele Erfolg

Rolf

art

Hallo Rolf,

schon mal vielen Dank für die Antworten. Beide helfen mir weiter. Ich möchte es möglichst original haben. Denke auch, dass bei diesem Ebay Kauf schon einige am Werk waren :) :). Ja das mit der abgeschnittenen Schraube im Foto ist dumm gelaufen. Deshalb schicke ich das Bild mit kompletter Schraube noch mal nach.

Viele Grüße
Artur


art

Hallo Kay,

Du hast es wunderbar beschrieben und ich habe es auch verstanden. Ich habe die Halter wie in meinem Fotos wieder zusammen gebaut. Würde ich zwischen den beiden Haltern noch eine weitere Federscheibe einfügen, würde das ganze möglicherweise unbeweglich und man könnte die Halter nicht mehr ausschwenken. Denke ich mir. Wenn ich die Schraube mit Zylinder komplett eindrehe, sperrt die Hilfslinse ganz wenig. Die untere läuft wunderbar. Hängt vielleicht damit zusammen, dass die Hilfslinse zwischen zwei Abstandshaltern liegt dort etwas gepresst wird, weil die Gesamtlänge des Zylinderteils der Schraube minimal zu kurz ist. Ich habe die Schraube deshalb eine halbe Drehung zurückgedreht. Sie dreht sich beim Betätigen der Halter nicht mit. Denke, dass man das auch mit dem Grad des andrehens so regelt. Damit sollte ich dann auch leben können. Aber ob das so original Zeiss ist, weiß ich nicht....Aber vielleicht ist da ja noch ein "alter" Zeissianer   :D :D.

Viele Grüße
Artur




reblaus

Hallo Artur -

Das übliche Problem des Mikroskoprestaurateurs hat auch Dich erfasst! Zum Regeln des Schwenkwiderstandes war die untere Schlitzschraube nicht bestimmt. Bei der Erstmontage wurde sie vielmehr angeknallt, damit sie nimmermehr von unwürdigen Händen gelöst werden solle - das gilt ja für viele Schrauben der alten Zeiss-Mikroskope. Aber das Alter bringt - wie auch beim Menschen - manchmal Änderungen mit sich, z.B. kommt es tatsächlich vor, dass Messingteile unter Einfluss von Säuren o.ä quellen.

Viele Grüße

Rolf