Zeiss West DIC-alt-INKO Kondensor überholen - jetzt mit Bildern

Begonnen von Bob, April 02, 2019, 19:23:08 NACHMITTAGS

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Bob

Hallo zusammen,
ich habe hier zwei baugleiche Zeiss DIC - alt - Kondensoren, die offenbar ok sind, deren Drehring für die Blenden sich aber nur noch schwer drehen lässt. Ich würde sie daher gerne öffnen, reinigen und neu abschmieren.
Zuerst eine Frage zur Funktion: Über den Ring mit den Nocken verstellt man die Aperturblende. Der kleine Hebel verstellt die Phasenringe.

Was mach der runde Drehknopf unten?

Wie geht man sinnvollerweise vor bei der Überholung, worauf muss man achten? Wegspringende Federn und werksjustierte Teile?

Es wäre nett, wenn mir jemand Hinweise geben könnte, ich möchte an den kostbaren Teilen nicht einfach so herumfuhrwerkeln.

Viele Grüße,

Bob


JB

Zitat von: Bob in April 02, 2019, 19:23:08 NACHMITTAGS
Der kleine Hebel verstellt die Phasenringe.

Was mach der runde Drehknopf unten?

Hallo Bob,

Exzenter: Der Hebel verstellt die Revolverscheibe (mit den Phasenringeinsaetzen und die DIK-Prismen) in Nord-Sued-Richtung, der Drehknopf in Ost-West.

https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=14463.0

Beste Gruesse,

Jon

Bob

Hallo Jon,

vielen Dank für den Hinweis - damit komme ich zurecht!
Vielen Dank auch an Farben-Klaus, der sich die Mühe gemacht hat, das so genau zu dokumentieren, da steckt eine Menge Arbeit drin.


Viele Grüße,

Bob

Klaus Herrmann

Hallo Bob,

mit dieser Beschreibung doch ganz einfach nachzuvollziehen. Man mus nur wissen was man machen muss und was besser nicht. Ehrlich gesagt: diese Dokumentationen mach ich eigentlich hauptsächlich für mich. Ich würde heute auch erst nochmal reinschauen, bevor ich anfange zu schrauben. Wichtig ist die "Angstwanne" - bei mir ein Serviertablett, Schnell fällt mal eine Kugel runter und genau diese Größe hat man dann nicht im Vorrat.
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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Bob

Zitat von: Klaus Herrmann in April 02, 2019, 19:46:57 NACHMITTAGS
Ehrlich gesagt: diese Dokumentationen mach ich eigentlich hauptsächlich für mich.

Hallo Klaus,
das ist keine schlechte Praxis. Ich bin eine Ecke jünger als Du, aber das schließt schnelles Vergessen nicht aus. In den letzten Jahren ist es mir öfters vorgekommen, dass ich genau wusste, eine Reparatur schon mal gemacht zu haben, aber anderen trotzdem nur vage Infos dazu geben konnte. :-[ Ich hatte das einfach ohne viel Konzentration gemacht, durch Routine war mehr nicht nötig. Nur doof, wenn man unerwartet nochmal vor dem Problem steht! 8)

Viele Grüße,

Bob

Bob

#5
Hallo zusammen,
ich habe inzwischen zwei solche Kondensoren überholt und zeige hier in Bildern, wie man sie zerlegt und die die teile zusammen passen. Anhand der Bilder bekommt man den Zusammenbau ganz gut wieder hin. Die Aperturblenden funktionierten, und ich würde nicht empfehlen, da bei zu gehen, wenn kein Problem vorliegt. Beim Zusammenbau kommt es auf die richtige Ausrichtung der Teile an. Die beiden Messingteile in der Mitte waren durch verharztes Fett verklebt, sie müssen aber getrennt werden, ggft mit etwas lokal eingebrachter Wärme (Lötkolben). Zum Zusammenbau sparsam Instrumentenfett unter den verchromten Drehring, an die Messingteile in der Mitte und an die Schnappkugel und in die rastnuten geben.

Der Block mit der Kondensorlinse wird nach Lösen von zwei Schrauben seitlich von zwei Stiften abgezogen. Das geht aber nur zusammen mit der oberen Abdeckung, nach Lösen einer Schraube und Abziehen der Abdeckung von einem Stift nach oben.

Die Rastkugel klebt man am besten mit Instrumentenfett auf die Feder, dann kann sie beim Zusammenbau nicht wegrollen.

Die Phasenblenden bestehen aus Glas mit einer Lackschicht auf einer Seite. Die Glasseite ist unempfindlich, aber die Lackschicht kann eine Reinigung übernehmen, besonders wenn sie schon brüchig ist. Hier hat eine ganz vorsichtige Reinigung des Durchlassbereichs des Phasenrings mit Waschbenzin keine Probleme hervorgerufen.

Der Kondensor ist extrem aufwändig gebaut und sehr gut verarbeitet - eine Freude für das Auge.

Viele Grüße,

Bob

Bob


Klaus Herrmann

Hallo Bob,

dieser tolle Beitrag gehört unbedingt in die wichtigen Technikbeiträge verschoben!
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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