Liebe Mikroskopiker
Bei einem angenehmen Gespräch mit einer netten und sehr hilfsbereiten Foristin bekam ich den Hinweis, mir mal Pelose zu besorgen.
Am gleichen Nachmittig habe ich in der Apotheke angerufen und bestellt. Am nächsten Morgen konnte ich die Packung Pelose- Heilschlamm 2kg, für 5,99€ abholen.
Diese Pelose wird aus dem Schollener See bei Rathenow im Havelland gewonnen.
Da ich ja noch Anfänger bin, wollte ich nicht gleich mit der chemischen Keule arbeiten, obwohl ich mir die verschiedenen Säuren, H2O2 usw. besorgt hatte.
Ich ging wie folgt vor:
Eine kleine Messerspitze Heilschlamm in ein Reagenzglas mit aqua destillata gut durchgemischt, dann ca. 6x dekandiert.
Anschliesend auf 5 Objektträger je 1nen Tropfen vom dekandierten Heilschlamm drauf. Dann gut eintrocknen lassen.
Danach die eingetrocknete Heilerde jeweils mit Xylol beträufelt und einwirken lassen.
Dann mit Caedax eingeschlossen und Deckglas drauf.
Die 5 Präparate auf meine Heizplatte(eine noch aus DDR-Zeiten stammende Wärmeplatte für Fotoentwicklerlösung) Ich habe selbst entwickelt.
Diese Platte habe ich noch mit einem Regler versehen. Auf die Deckgläser habe ich zur Beschwehrung jeweils eine Mutter gelegt.
Nach ca. 2Stunden die Präparate unters Mikroskop und ich war glücklich.
Eine große Artenvielfalt war zu sehen, natürlich auch viel, ich sage mal Schrott.
Aber etliche waren auch sehenswert und diese fotografierte ich alle einzeln und bearbeitete die Fotos etwas.
Dann machte ich noch eine Fotomontage, welche ich hier zeige.
Meine kleinen Fortschritte habe ich vor allem einem sehr hilfsbereiten Mikroskopiker (E.R.) zu verdanken, dem ich sehr, sehr dankbar bin.
Als Anfänger freue ich mich über das Erreichte. Das nächste mal werde ich mich doch etwas mehr vorwagen, natürlich mit den entsprechenden Sicherheits-Verhaltensregeln.
Ganz unbefangen bin ich nicht, da ich bei meinen Eltern, die Glasbläser waren(Christbaumschmuck) zum Versilbern immer die Reagenzien mit anmischte. Von daher ist auch noch ein Raum im Keller mit Abzug vorhanden.
Die Artenbezeichnungen auf dem Foto habe ich regergiert, nur bei Nr.11 habe ich nichts gefunden. Vielleicht kann jemand helfen?
Ein interessanter Artikel über diese Pelose vom Schollener See ist im Mikrokosmos erschienen.
https://www.zobodat.at/pdf/Mikrokosmos_89_4_0001.pdfAuf Blatt37
Also schaut euch bitte mein Anfängerwerk mal an.
Danke.
Siegfried aus Hasenthal