Kryptogamenmikroskop von Leitz Wetzlar

Begonnen von A. Büschlen, April 21, 2019, 22:00:22 NACHMITTAGS

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A. Büschlen

Eine Frage an die Leitz Kenner:

in: Krypotogamen - Flora von Deutschland, Deutsch-Österreich und der Schweiz von Dr. W. Migula; Band I. Moose 1904 wird im 2. Kapitel: Aufsuchen, Sammeln und Bestimmen der Moose auf ein Kryptogamenmikroskop von Leitz Wetzlar hingewiesen:
Notwendig ist ein Mikroskop, welches Vergrösserungen von circa 25 bis 600 linear gestattet. Trotdem beinahe alle optischen Werkstätten derartige Mikroskope liefern, möchte ich doch hier auf ein besonderes für derartige Zwecke von Leitz in Wetzlar konstruiertes Kryptogamenmikroskop hinweisen, welches, gleichzeitig durch ein aufgesetztes, bildumkehrendes Prisma und an den optisch objekttisch angehängten Backen als Präpariermikroskop verwendet werden kann. Soweit der Originaltext.

Kennt Jemand dieses Mikroskop und gibt es ein Bild davon?

Besten Dank.

Arnold Büschlen
Schwerpunkt z.Z.:
- Laub- und Lebermoose.
- Ascomyceten als Bryoparasiten.
- Nikon Optiphot I mit HF, DIC.
- Nikon Microphot mit HF, Pol.
- Zeiss Standard Universal mit HF, Ph, Pol.
- Wild M3Z mit Ergotubus.
- Nikon SMZ-U Zoom 1:10 mit ED Plan Apo 1x.

beamish

#1
Hallo Arnold,

Im Anhang zu Migulas, Deutsche Moose und Farne, 1909, ist eine Anzeige von Leitz (siehe Anhang). Es zeigt das Stativ IIb, für das laut Beschreibung ein Umkehrprisma und Handauflagen erhältlich waren.
Könnte es das sein?

Herzlich
Martin

PS: bei Migula heißt es übrigens nicht "und an den optisch angehängten Backen" sondern "und an den objektisch angehängten Backen". Auch das ist ein Druckfehler für "Objekttisch". Die "Backen" sind ein anderer Ausdruck für die Handauflagen.
Zeiss RA mit Trinotubus 0/100
No-Name China-Stereomikroskop mit Trinotubus
beide mit Canon EOS 500D

A. Büschlen

Hallo Martin,

danke für deine Hinweise. Ich habe meinen Schreibfehler korrigiert. >:(

Gruss Arnold

Schwerpunkt z.Z.:
- Laub- und Lebermoose.
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- Nikon Optiphot I mit HF, DIC.
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beamish

Hallo Arnold,

das mit dem Tipfehler ist doch Wurst. Interessant finde ich, daß ich in den regulären Leitz-Katalogen dieser Zeit nie diese Erweiterungsmöglichkeit mit Umkehrprisma und Handauflagen für das IIb finde. Das scheint eine Spezial-Ausstattung für Migula gewesen zu sein. Der Begriff "Kryptogamenmikroskop" findet sich auch sonst nirgends, außer bei ihm. Deswegen bin ich mir ziemlich sicher, daß wir in dieser Anzeige das "Kryptogamenmikroskop" vor uns haben.

Herzlich
Martin
Zeiss RA mit Trinotubus 0/100
No-Name China-Stereomikroskop mit Trinotubus
beide mit Canon EOS 500D

A. Büschlen

Hallo Martin,

Ich kenne mich mit der Bauweise der Mikroskope dieser Zeit nicht aus: wo wurde das erwähnte Umkehrprisa am Mikroskop angebracht und wie kam es zum Einsatz?

Gruss Arnold
Schwerpunkt z.Z.:
- Laub- und Lebermoose.
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- Nikon SMZ-U Zoom 1:10 mit ED Plan Apo 1x.

beamish

Ein Umkehrpisma, auf oder im Okular, erzeugt ein aufrechtes Bild, das die Arbeit beim  Präparieren unter dem Mikroskop erheblich erleichtert. Rechts ist rechts und links ist links. Ohne das Prisma steht das Bild auf dem Kopf, woran man sich bei der reinen Beobachtung schnell gewöhnt, beim Hantieren jedoch lästig ist.

Herzlich
Martin
Zeiss RA mit Trinotubus 0/100
No-Name China-Stereomikroskop mit Trinotubus
beide mit Canon EOS 500D

ortholux

Liebe Kollgen,

ich kenne Handauflagen und Umkehrprismen nur von Präpariermikroskopen. Dem widerspricht allerdings die Vergrößerung bis 800x.

http://www.museum-optischer-instrumente.de/Leitz_praep.html

Wolfgang

beamish

Lieber Wolfgang,

Leitz hatte ein Umkehrprisma für normale Mikroskope im Programm, eben um ein solches auch als Präparierlupe verwenden zu können (Anhang 1).
Vergleicht man die Anzeige aus dem Migula mit der normalen Ausstattung des IIb (Anhang 2), fällt auf, daß dem "Kryptogamenmikkroskop" das Objektiv No. 1 beigegeben wurde, das die zum Präparieren nötige geringe Vergrößerung von 19fach ermöglicht.

Herzlich
Martin
Zeiss RA mit Trinotubus 0/100
No-Name China-Stereomikroskop mit Trinotubus
beide mit Canon EOS 500D

A. Büschlen

Hallo Martin und Wolfgang,

danke für eure Ergänzungen.-

Ein Mikroskop hat in der Regel kein aufrechtes - und seitenrichtiges Bild. Ich habe aber ein Zeiss Phomi II bei dem sich Folgendes zeigt: Bewege ich auf dem Objekttisch ein Objekt von mir weg, so bewegt sich auch das Bild im Okular von mir weg! Was ist den da anders gegenüber der Regel?

Gruss Arnold
Schwerpunkt z.Z.:
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beamish

Die Frage kann vielleicht jemand beantworten, der auch ein Phomi hat. Ich hab keines.

Herzlich
Martin
Zeiss RA mit Trinotubus 0/100
No-Name China-Stereomikroskop mit Trinotubus
beide mit Canon EOS 500D

Herbert Dietrich

Hallo Arnold,

beim Phomi III ist es ebenso.

Herzliche Grüße

Herbert

beamish

Danke Herbert!
Jetzt wissen wir aber noch nicht, warum das so ist. Steckt da was im Tubuskopf?

Herzlich
Martin
Zeiss RA mit Trinotubus 0/100
No-Name China-Stereomikroskop mit Trinotubus
beide mit Canon EOS 500D

Herbert Dietrich

Hallo Martin,

ich habe mich mit einer diesbezüglichen Aussage bewusst zurückgehalten.
Wenn ich geschrieben hätte: dies hängt sicher mit dem komplizierten Strahlengang in den Phomis zusammen,
so hätte ich nur eine Vermutung geäußert. Aber gib doch bei Google mal Zeiss Phomi ein und gehe dann auf Bilder.
Da findest Du sicher eine Zeichnung des Strahlenganges im Phomi und da kannst Du meine Vermutung verstehen.

Ich werde demnächst nachsehen, ob das beim Phomi I genau so ist.

Herzliche Grüße

herbert

beamish

Mir hilft das nicht besonders weiter. Vielleicht meldet sich doch noch einer der doch hier zahlreichen Zeissianer und erleuchtet uns.

herzlich
Martin
Zeiss RA mit Trinotubus 0/100
No-Name China-Stereomikroskop mit Trinotubus
beide mit Canon EOS 500D

A. Büschlen

Hallo, bei mir zeigt sich diese Eigenheit nur beim Phomi II. Beim Universal, Phomi I, Phomi III und bei einigen anderen Marken Mik's nicht.
Ich bin gespannt, ob es dazu eine erklärende Antwort gibt.

Gruss Arnold
Schwerpunkt z.Z.:
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