Vergrößerung vs. Abbildungsmaßstab

Begonnen von Erik Wischnewski, April 22, 2019, 07:03:38 VORMITTAG

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Kurt Wirz

Hallo Matthias

Da gehe ich mit dir weitgehend einig:
Die 100% Ansicht z.B. in Photoshop sagt aus, dass ein Bildpunkt am Monitor einem Bildpunkt des digitalen Bildes entspricht.
Je nach Grösse und Auflösung des Monitors und dessen Punktgrösse, ist die Darstellung an unterschiedlichen Monitoren
unterschiedlich gross und zeigt am Monitor einen unterschiedlich grossen Bildausschnitt.

"Der ABM ist für mich das Verhältnis von Objekt zu Kamerasensor"

Das ist nicht nur für dich so, sondern entspricht der Definition des Abbildungsmassstabes.

Kurt

reblaus

Ja, und genau deshalb ist es so nützlich bei Mikroaufnahmen im Forum nicht in die Legende zu schreiben "xyz-fache Vergrößerung" sondern "Bildbreite entspricht xyz µm" (o.ä), wenn man keinen Messbalken in das Foto einbauen will oder kann.

Viele Grüße

Rolf

Eckhard F. H.

ZitatJa, und genau deshalb ist es so nützlich bei Mikroaufnahmen im Forum nicht in die Legende zu schreiben "xyz-fache Vergrößerung" sondern "Bildbreite entspricht xyz µm" (o.ä), wenn man keinen Messbalken in das Foto einbauen will oder kann.
Hallo Rolf,
genau so isses! Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter und behaupte, ohne diese Angabe ist die Bewertung einer mikroskopischen Abbildung nicht möglich. Leider wird sie hier im Forum oft unterlassen.
Gruß - EFH

Kurt Wirz

#18
Hallo Erik

Nun habe ich die Quelle meiner Äusserung gefunden:
Mitutoyo
Optik-Glossar
Kurze Erläuterungen zu einzelnen optischen Begriffen.
PR 1305
http://messtec.ch/downloads/Optik-Glossar_mitutoyo.pdf
Seite 44, Gesamtvergrösserung:

"Ein Mikroskop setzt sich aus mehreren optischen Teilsystemen zusammen, von denen jedes eine eigene Vergrößerung oder einen eigenen Abbildungsmaßstab hat. Erzeugt ein optisches System ein virtuelles Bild – wie z.B. Okulare – spricht man von der Vergrößerung des Bildes. Systeme wie Objektive oder Tubuslinsen erzeugen dagegen ein reelles Abbild (als Zwischenbild). Daher spricht man hier von einem – messbaren – Abbildungsmaßstab. Im Zusammenspiel aller optischen Systeme multiplizieren sich die einzelnen Vergrößerungen und Abbildungsmaßstäbe zur so genannten Gesamtvergrößerung des Mikroskops. So hat ein Mikroskop z.B. eine 100-fache Gesamtvergrößerung, wenn das Objektiv einen Abbildungsmaßstab von 10x hat und das Okular eine Vergrößerung von ebenfalls 10x. Die gleiche Gesamtvergrößerung lässt sich auch erreichen mit einem 5x-Objektiv und einem 20x-Okular. Diese Lösung ist wesentlich preiswerter aber von der Qualität des Abbildes wesentlich schlechter, da für das Auflösungsvermögen ausschließlich das Objektiv verantwortlich ist und Objektive mit höherem Abbildungsmaßstab in der Regel auch eine höhere numerische Apertur besitzen."

Hallo Lupus
Meine Äusserung:
"Abbildungsmassstab x Vergrösserung = Gesamtvergrösserung"
Bringt somit nicht unbedingt Verwirrung und Unklarheit.

Ob nun diese Schrift von Mitutoyo das A und O ist, müsst ihr entscheiden.

Kurt

Lupus

Hallo Kurt,

die Beschreibung in dem Optik-Glossar ist ja auch richtig. Dort wird der Begriff Vergrößerung explizit auf das virtuelle Bild z.B. eines Okulars oder des gesamten Mikroskops bezogen - und diese Vergrößerung existiert dabei nur in Zusammenhang mit dem Auge und entspricht der Vergrößerungsdefinition der technischen Optik als Winkelvergrößerung. Die früher erwähnte Vergrößerung durch Projektion auf Papier oder auch Tubuslinsen im allgemeinen (wenn sie i.V. mit Unendlichsystemen eingesetzt werden) besitzen in dem Sinn keine Vergrößerung sondern als reelle Bilder natürlich ebenfalls einen Abbildungsmaßstab.

Hubert