Brauche Hilfe: Verschleimte Huthaut von Pilzen dünn schneiden

Begonnen von Bernd Miggel, Mai 19, 2019, 10:06:53 VORMITTAG

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Bernd Miggel

Hallo miteinander!

Seit Jahren schlage ich mich mit dem im Titel angegebenen Problem herum. Es geht um Folgendes:

Einige Pilzarten, beispielsweise etliche Täublinge und Milchlinge, besitzen eine schleimige Huthaut.
Das Ziel ist, diese Huthaut im frischen, allenfalls leicht angetrockneten Zustand quer zu schneiden.
Dabei sollten die Schnitte nur 10-20 µm dick sein. Bei trockener Huthaut zieht der Schleim zu stark ins Gewebe ein!

Mit meinem OmE-Schlittenmikrotom kriege ich leider nur Schnitte ab 30 µm hin, dünnere klappen beim Überführen ins Färbemedium bzw. Aufbewahrungsmedium immer um.  >:(
Mit Präpariernadel, Pinzette oder Pinsel darf man nachträglich nichts machen, da ansonsten die Schleimschicht zerfetzt wird.

Gibt es einen tollen Trick gegen das Umklappen sehr dünner Schnitte?  :)

L.G. - Bernd


P.s.: Ein 30 µm dicker Schnitt durch eine verschleimte Täublings-Huthaut, gefärbt nach der klassischen Tannin-Eisenchlorid-Methode, habe ich hier (aber wie gesagt, der Schnitt ist zu dick):



beamish

Hallo Bernd,
hast dus mal gefroren probiert? Oder verändert das zu sehr die Struktur?

Grüße
Martin
Zeiss RA mit Trinotubus 0/100
No-Name China-Stereomikroskop mit Trinotubus
beide mit Canon EOS 500D

Bernd Miggel

Hallo Martin,

das Fragment gefroren zu schneiden ist sicher ein guter Ansatz, danke!

Bei meinen Schnitten hatte ich mit 2-Sek-Kleber das Fragment seitlich auf ein Holzstäbchen geklebt und dann beides gemeinsam geschnitten.
Aber das Fragment ist beim Schneiden natürlich nicht steif genug und wird zudem beim Zurückfahren des Mikrotommessers nochmal gestreift.

Deshalb würde ich sehr gerne das Einfrieren versuchen, aber der Aufwand sollte sich in Grenzen halten!
Hast du eine Idee für einen zügigen Ablauf?

Herzliche Grüße - Bernd

AlexG

Moin Bernd,

Kannst du kurz deine vorgehen beschrieben, bezüglich Fixierung, Medium (PEG? Paraffin?)
Welche objektträger benutzt du?

Ach nun hab ich dir auch ne PN geschrieben.

Alex

beamish

Ich würde als erstes versuchen, ein Stück einfach einzufrieren und anschließend mit der Rasierklinge zu schneiden.
PEG habe ich auch mal versucht (bei Ascomyzeten), hab ich aber wieder verworfen.

Grüße
Martin
Zeiss RA mit Trinotubus 0/100
No-Name China-Stereomikroskop mit Trinotubus
beide mit Canon EOS 500D

Bernd Miggel

#5
Hallo miteinander!

Beim Fixieren, Entwässern und Färben halte ich mich möglichst an Clemencon: https://www.myko-shop.de/Clemencon.
D.h. es wird mit Formaldehyddämpfen fixiert, dann in 2-Methoxyethanol (Methyl-Cellosolve) entwässert und nach dem Schneiden nach einer der von Clemencon angegebenen Methoden eingefärbt.

Beim abgebildeten Schnitt habe ich mir der Einfachheit halber das Fixieren und Entwässern gespart, sondern die frische Huthaut auf das Führungshölzchen mit Sekundenkleber aufgeklebt und dann mit Mikrostom geschnitten.

L.G. - Bernd



AlexG

Moin Bernd

Leider habe ich dieses Buch nicht und daher auch nicht die Methoden ...

So wie du es beschreibst sieht es aber sehr nach einer ,,Stöckchen Schneider" Methode aus ...  😂
Wenn's funktioniert ... super ... denn würde ich echt, die beiden Tipps von mir favorisieren... Trockenzeit und Art der objektträger...


Alex
Bekommst noch ne pn