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Nahrohr

Begonnen von Eckhard F. H., Juni 09, 2019, 19:01:27 NACHMITTAGS

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Eckhard F. H.

Hallo zusammen,
der Titel mag irritieren, er ist aber nicht sinnlos. Ich habe schon paar mal hier von Fern(!)rohren gelesen, mit deren Hilfe man das Innere von Mikroskopobjektiven einsehen und begutachten kann. Kann jemand erklären, was damit erkannt werden kann?
Gruß - EFH

Peter V.

Hallo Eckhard,

Es handelt sich um sogenannte "Phasenteleskope", mit denen man in der Tat verschiedene Ebenen des Objektivinneren sehen kann. Primär dienen sie dazu, den Phasenring im Phako-Objektiv sichbar zu machen, was für eine ordentliche Zentrierung des Lichtringes vom Kondensor erforderlich ist. Man kann damit aber auch das Objektiv auf Schäden im Inneren untersuchen, z.B. Delamination, eingedrungenes Öl, Verschmutungen.
Die Phasneteleskop sehen aus wie Okulare, die man aber ausziehen kann, um damit verschiedene Ebeen zu fokussieren. Hilft das soweit oder hast Du noch weiter Fragen dazu?

Herzliche Grüße
Peter

Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Eckhard F. H.

ZitatHilft das soweit oder hast Du noch weiter Fragen dazu?

Hallo Peter,
natürlich hilft das weiter, vielen Dank. Ich habe unter meinen Mikrooptiken wahrscheinlich etliche ´Briefbeschwerer´. Es wäre angebracht, sich die auch mal in der Durchsicht anzuschauen. Wenn es im Prinzip nur Okulare mit veränderbarem Linsenabstand sind, kann ich mir ja leicht selber eins herstellen. Weiß Du auch, ob es prinzipiell Galilei- oder Keplerokulare sind?
Danke und Gruß
EFH

olaf.med

Lieber Eckhardt,

eigentlich sind es keine Okulare, sondern Hilfsoptiken mit denen man in die hintere Brennebene der Objektive schaut. Dann sieht man die zur Aperturebene konjugierten  Ebenen. Eine fokussierbare Bertrandlinse erfüllt den gleichen Zweck. Mit einem modifizierten normalen Okular wird man keinen Erfolg haben.

Herzliche Grüße,

Olaf
Gerne per Du!

Vorstellung: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=4757.0

... und hier der Link zu meinen Beschreibungen historischer mineralogischer Apparaturen:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=34049.0

Peter V.

#4
Hallo Eckhard,

Zitatsehen aus wie Okulare

...aber sie "sehen eben nur so aus"  ;), wie Olaf richtig anmerkt. Welche optische Eigenschaft die ausziehbare Linse haben muss, weiß ich nicht. Aber wenn Du hier im Forum nachfragst, wirst Du vermutlich jemanden finden, der ein solches Phasenteleksop verkauft; und da solche Teile ja (solange nicht überteuert gekauft) ihren Wert nicht verlieren, kannst Du es ja ggf. auch später wieder verkaufen. Bei Ebay findet man sie auch häufiger.
Wenn es Dir nur ums einmalige Durchmustern Deiner Briefbeschwerer geht, kann ich Dir gegen Portoerstattung auch gerne ein solches Phasenteleskop (synonym: Einstelllupe, Einstellfernrohr, Hilfsmikroskop) leihen.

Herzliche Grüße
Peter
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Eckhard F. H.

@Olaf: Mußt Du meine Euphorie gleich wieder so schnöde bremsen, noch dazu am Tag der Verkündung?  ;D   Aber Wissen schützt doch mehr vor Fehlern als Unwissen. Fazit: Danke, lieber Olaf.
@Peter: Vielen Dank für Dein Angebot. Ich hätte sicher öfter mal in solcher Art was zu begutachten, deshalb ist wäre wohl ein Kauf am klügsten.

Herzliche Grüße an Beide vom Bodensee
EFH

Stuessi

#6
Hallo,

bei dem Nahrohr handelt es sich um ein Kepler Fernrohr mit etwa 4..5-facher Vergrößerung.
Es kann zwischen (etwas über) unendlich und ca. 10 cm Entfernung eingestellt werden.
Bei meinem hat das Objektiv etwa 30 mm  Brennweite.

Ich könnte auch zum Betrachten der Phasenringe mein kleines "EMO Seibert Wetzlar" Galileo Fernrohr verwenden.

Herzliche Grüße,
Rolf

Eckhard F. H.

Hallo Rolf,
demnach wäre es offenbar egal, ob das "Okular" eine Zerstreuungslinse oder eine Sammellinse ist. Ersteres hätte den Vorteil, daß das Bild dann seitenrichtig ist und nicht auf dem Kopf steht, "umdenken" würde also erspart.
Danke und Gruß
EFH

Lupus

Hallo,

wenn es nur darum geht, Objektive von hinten im Durchlicht zu prüfen benötigt man natürlich kein "Phasenteleskop". Das geht auch mit einer Lupe oder einem Stereomikroskop an einem abgeschraubten Mikroskopobjektiv.

Hubert

Bob

Hallo Echhard,
so ein Phasenteleskop ist schon recht praktisch. Manchmal hätte man auch lieber gar nicht gewusst, was man damit entdeckt... ;D

Hier eine Bauanleitung: http://www.microscopy-uk.org.uk/mag/indexmag.html?http://www.microscopy-uk.org.uk/mag/artjun05/pjdiyphase.html

Viele Grüße,

Bob

Eckhard F. H.

Hallo Bob,
vielen Dank für den Beitrag. Ich habe ihn sofort gespeichert, vermutlich wird mich die Sache nun doch länger beschäftigen als vorgesehen.  ;D
Gruß aus Konstanz
EFH

Herbert Dietrich

Hallo Eckhard,

Wenn Dir das "Selbstbau-Nahrohr" nicht genügt, ich habe ein Phasenteleskop zu verkaufen.

Herzliche Grüße

Herbert