Feldmikroskope im Vergleich

Begonnen von anne, August 06, 2019, 10:07:03 VORMITTAG

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Klaus Herrmann

Hallo zusammen,

ich kann mal etwas zur Diskussion beitragen, das in die Richtung von Arnolds Beitrag geht. Ich war vor Jahren mal bei einem Treffen mit Rupert Lenzenweger, der hat vorgeführt, wie er eine Probe im Feld auf Tauglichkeit untersucht. in die linke hohle Hand hat er eine Probe geschöpft und dann mit seiner 10fach Lupe durchgemustert. Die hing immer am Bändel griffbereit um den Hals.
Und dann hatte er immer eine Batterie Probengefäße dabei und einen Stift zum Beschriften.
Nix Feldmikroskop nur Lupe.
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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Bob

Hallo Klaus,
das ist bestimmt ein zweckmäßiger Ansatz für größere Objekte, aber gerade bei Diatomeen stoße ich schnell an Grenzen. Es gibt ja auch sehr große Arten, aber die kleineren kann ich mit einer Lupe nicht mehr als solches identifizieren.
Ich hatte vor Jahren bei der MIKRO Hamburg mal mit den Leuten Microskope nach Leeuwenhook-Art gebaut: http://www.mikrohamburg.de/Tips/Leeuwenhoek.pdf . In der Art kann man sich leicht eine Lupe bauen, die nach Bedarf recht hoch auflöst und prima unkomfortabel zu bedienen ist.

Anne ist ja jetzt versorgt (bis auf den fehlenden Sherpa), aber für andere Interessierte zeige ich gleich noch eine handliche und gebraucht feritg käufliche Lösung für Objekte in der Größe von Diatomeen.

Viele Grüße,

Bob

Klaus Herrmann

Hallo Bob,

natürlich sind Diatomeen etwas klein für die 10x Lupe. Rupert ist ja Zieralgenspezialist, das "Kleinzeug" interessiert ihn weniger.
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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wilfried48

#33
Hallo,

ich wurde ja gebeten noch ein Bildchen von meinem Gleittischchen am Swift FM-31 zu zeigen.
Da ich für Bildereinfügen im Text erst mal einen neuen Hoster suchen muss und gleich weg muss erst mal nur ein paar
angefügte Bilder.
Falls gewünscht kann ich später auch noch die Fotoadaption und eine etwas ausführlichere Beschreibung mit Fotos mit der
Bildqualität die man erwarten kann zeigen.
Das Gleittischchen läuft auf dem Gleitfett das ich vom Gleittisch des grossen Bruders Zeiss IM 35 stibitzt habe.

die schnell angehängten Fotos sind hoffentlich selbsterklärend.

viele Grüsse
Wilfried
vorzugsweise per Du

Hobbymikroskope:
Zeiss Axiophot,  AL/DL/Ph/DIC/Epi-Fl
Zeiss Axiovert 35, DL/Ph/DIC/Epi-Fl
Zeiss Universal Pol,  AL/DL
Zeiss Stemi 2000 C
Nikon Labo-/Optiphot mit CF ELWD Objektiven

Sammlung Zeiss Mikroskope
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=107.0

Bob

Hallo zusammen,
wie versprochen hier noch ein Vorschlag für die Vor-Ort-Prüfungvon Proben:
Das Lensman microscope. Es wurde auch unter anderen Namen verkauft, ich meine auch von Meade.
Kleine Diatomeen sind damit vom restlichen Schmutz unterscheidbar und die Handhabung ist nicht unpraktisch. Ein Objetträger bleibt mit Magnet befestigt, die Proben werden aufgetropft, mit einem Stück Plastikfolie flach gemacht und man kann so in der Hand eine grobe Beurteilung vornehmen. Die Fokussierung ist unpräzise und das Auflösungsverrmögen nimmt von 80- auf 200-fach nicht mehr großartig zu. Durch den freien Zugang zur Beleuchtungsseite sind Schiefe Beleuchtung und Dunkelfeld kein Problem. Die Dinger gibt es ab und zu bei ebay, mehr Infos dazu auf Micscape.

Wer es etwas professioneller möchte: Das abgebildete Mikroskop mit der interessanten Neigekonstruktion liefert ein deutlich besseres Bild. Das Beste daran: Es wurde auch am angesehenen "Schwarzkopf Institut für Haarhygiene" eigesetzt, so wird die eigene Arbeit gleich auf ein professionelles Niveau angehoben, sofern nötig. ;D

Viele Grüße,

Bob

Michael L.

#35
Hallo Bob,

danke für die Ergänzung mit den Lensman den hatte ich ganz vergessen da mir seine optische Qualität nie gefallen hat obwohl die Konstruktion an sich super ist. Es gibt ein professionelles Produkt das ähnlich konzipiert ist, ich meine es heißt Newton, aber das Teil kostet über €1k. Die Mikroskope vom Schwarzkopfinstitut gabt es in diversen Varianten von verschiedensten Herstellern wobei Dein Exemplar hier zu den besten gehört. Diese Teile wurden als Marketinginstrument genutzt um im Friseur Salon anspruchsvollen Kunden/innen unter dem Mikroskopie den Beweis zu erbringen das ihre gesplissten oder anderweitig geschädigte Haare doch unbedingt eine Behandlung mit den hochwertigen Produkten von Schwarzkopf bekommen sollten. Diese kleinen Instrumente sind für Exkursionen recht brauchbar. Und dann noch ein Nachtrag aus meiner Sammlung das Ultra Lomara das auf einem Stabmikroskop aufgebaut ist und in verschiedensten Varianten existiert, es gibt hier im Forum irgendwo einen schönen Bericht darüber, auch brauchbar für Exkursionen.

@Wilfried vielen Dank für Deine Informationen zum Gleittisch

Viele Grüße

Michael

Bob

Hallo Michael,
gut gefallen tut mir das Reisemikroskop von Yuval Goren: https://www.mrclab.com/productDetails.aspx?pid=82656
Es soll wohl beim Einzelverkauf an privat 1000 US$ + 140$ Versand kosten. Viel Geld für den Privatmann, aber wenig, für den, der es für den Preis (nach Steuern) herstellen soll, bei allen Unwägbarkeiten des Zuliefermarkts.
Bei solchen schon etwas größeren Instrumenten finde ich den Einblick von schräg oben besser, als einen waagerechten Einblick wie beim Newton.

@Wilfried: Danke für die Bilder von Deinem Gleittisch! Ich finde auch, dass ein Objektführer nicht gut an das FM31 passt. Dein Gleittisch ist da ein guter Kompromiss.

Viele Grüße,

Bob

Holger x

Hallo,

nur weil es mir gerade aufgefallen ist, eigentlich eher unter der Rubrik Nippes oder Kurioses bei eBay:
"Hochauflösende Tragbare digitale Mikroskop, 1 mm Field of View"

https://www.ebay.de/itm/Hochauflosende-Tragbare-digitale-Mikroskop-1-mm-Field-of-View/312749620400?hash=item48d1547cb0:g:VeQAAOSwEWZdaP5V


Grüße Holger

Peter V.

#38
Hallo,

ich hole noch einmal diesen alten Thread aus der Versenkung, um dieses schöne Zeiss Reisemikroskop zu zeigen. Das konnte ich letztens erfreulicherweise in der Nähe abholbar zu einem guten Preis erwerben und es ist sogar unverharzt und somit funktionsfähig. Bei einem früheren Ebay-Kauf hatte ich weniger Glück, das Mikroskop war verharzt und dank der Verpackungskunst des Verkäufers war die Möblierung nahezu komplett herausgerissen und zum Teil zersplittert (Hugo Halfmann hat es seit einiger Zeit dankenswerterweise zur Restaurierung unter seinen Fittichen). Es wiegt allerdings mit Holzkoffer 7,6 kg.

Falls jemand ein solches Mikroskop erwerben kann, rate ich dringendst(!) zur Abholung. Ein schadenfreier Versand ist wegen der schweren Teile und der empfindlichen Holzleisten praktisch unmöglich, selbst wenn man innen slles straff polstert, würde ich nicht garantieren, dass alles unbeschadt ankommt. Die Leisten sind eingeklebt und die Klebeverbindung aufgrund des Alters nicht mehr extrem fest.

Herzliche Grüße
Peter

Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Bob

Hallo Peter,
von diesem Zeiss-Mikroskop gibt es auch unterschiedliche LOMO-Abwandlungen, teilweise mit Holzkiste, teilweise mit Blechkiste, auch auf der leichteren Biolam-Basis. Vor wenigen Jahren tauchte eine ganze Reihe davon auf dem Markt auf und war günstig zu bekommen, eher uHu.
Ausgepackt und zusammengebaut erhält man ein vollwertiges und ausbaufähiges Mikroskop mit komfortabler Bedienung.
Eine Eigenschaft ist, dass es recht umfangreich zerlegt werden muss um wieder in die Kiste zu packen, auch die Objekive müssen rausgedreht werden. Für schnell mal eben ist es daher nicht geeignet.

Viele Grüße,

Bob

Peter V.

Hallo Bob,

es ist auch eher ein Sammlerstück ;-)

Ich denke, man muss grob unterscheiden zwischen "Reisemikroskop" und "Feldnmikroskop". Ein Reisemikroskop wäre für mich ein Mikroskop, das man problemlos (im Auto) mit auf Reisen, Exkurisonnen, Mikrokopikertreffen etc. mitnehmen kann. Dazu gebören ein Axioplan oder Leica DMRB wohl eher nicht. Gut geeignet sind aber zum Beispiel Zeiss Standards, Junior, das Leitz Dialux etc.; bei einem expliziten längeren Mikroskopikerktreffen kann es sich auch mal die Größenordnung Axioskop etc. sein.

Fürs die Feldexkurison oder Mitnahme in der Fahrrad-Satteltasche sind diese Mikroskope natürlich zu groß, da bieten sich eben solche Mikroskopie wie der Fieldmaster, das unbezahlbare "Protami" etc. an. Wenn es vom Auto aus ins Feld geht, kann man natürlich auch bequem ein Junior oder Lomo Biolam mitnehmen.

Wenn es mir darum ging, quasi immer ein von der Ergonomoie her halbwegs komportables, stabile sund robustes Mikroskop, auf das auch auch nicht so sehr Acht geben muss, im Auto dabei zu haben, würde ich ein mit Batterie/Akku versehendes Lomo Biolam oder Zeiss Junior mit Optik mitnehmen. Eben Mikroskope, das man auch mal etwas rauher behandeln kann, da sie in der Anschaffung bei einem ggf. defekt für sehr kleines Geld als Ersatz zu haben sind.  So ein Mikroskop kann man - wenngleich das etwas stillos erscheinen mag - auch mal einfach in ein Handtuch etc. eingwickelt in den Fußraum legen.

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

M59

Hallo,

in Anlehnung an Peter V. eher nostalgischen Beitrag, kann ich dann auch noch einen Klassiker zeigen. So groß wie eine Spiegelreflex in den 70igern. Kompakt, robust, die Objektive sind im Gehäuse untergebracht. Passt auch noch in den Fotorucksack. Ein Mikroskop zum 'umhängen', das Nikon Model H.
Wenn man im www danach sucht, findet man unschwer 2 sehr ausführliche reviews. Deshalb hier nur wenige Fakten.
Achromaten 4, 10, 40x waren die Standardausstattung. Ich habe auch noch ein eher nicht benötigtes 100er.  Es gab eine Mikroskopversion für Hellfeld und eine für Phasenkontrast. Das Mikroskop wurde in Details mehrmals verändert. Spätere Modelle hatten auch noch einen Einschub für einen Filter. Selbstverständlich hat es einen Starivgewinde an der Unterseite. Angeblich sollen diese Mikroskope  zumindest in Japan Ende der 60ziger Jahre gar so nicht selten gewesen sein.
Schon vor 20 Jahren bemerkte ein Reviewer dass das Model H sehr schwer zu finden sei. Ich bekam meines durch einen glücklichen Zufall. Es ist kein Vitrinenmodell sondern hat minimale Gebrauchsspuren, was mir besonders gut gefällt! So habe ich keine Scheu es zu verwenden.
Sehr schade, dass dieses schöne Mikroskop so selten ist!

Die Fotoadaption ist mit einem zum Objektivfiltergewinde passenden Stepdowinring z.B. auf ein Periplanokular mit 28mm Aussengewinde  einfach zu realisieren und  exkursionskompatibel.

Anbei 2 Fotos zum Anschauen..

....und 2 vom durchschauen 10x und 40x.  Die Originalglühlampe war defekt und wurde durch eine LED ersetzt. Durch deren Abstrahlverhalten ist eine Abschattung bei 10x wie man in der Aufnahme sieht,  schwer zu vermeiden. Die Optik selbst wurde in den reviews als sehr gut bezeichnet, ich denke die Aufnahmen widersprechen dem nicht.

Schönen Restsonntag,

Michael/M59

Michael L.

Hallo Michael M59,

vielleicht sollte man noch erwähnen, dass dieses tolle Modell sehr, sehr rar ist und astronomische Preise erreicht. Hoffnungen das Teil zu erschwinglichen Preisen zu bekommen bestehen keine.

Viele Grüße

Michael

beamish

Zeiss RA mit Trinotubus 0/100
No-Name China-Stereomikroskop mit Trinotubus
beide mit Canon EOS 500D

liftboy

Hallo Bob,

da hast Du :-)  ...

http://www.mikroskopfreunde-nordhessen.de/dateien/MBD-1.pdf

das schöne Stück darf ich mein Eigen nennen; außerdem gibt es das Ganze noch ewas größer als Expeditionsausführung:
Edit:
ich hab sogar noch eines übrig :-)

http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=785.msg3654#msg3654
LOMO-Service
Das Erstaunen bleibt unverändert- nur unser Mut wächst, das Erstaunliche zu verstehen.
Niels Bohr