Hallo Siegfried -
selbstverständlich sind auch Objektive mit schwacher Apertur mit einer 1,4x Frontlinse kompatibel - schließlich hat man im Kondensor eine Aperturblende die man entsprechend schließen kann.
Wenn man z.B. die Auflösung eines 100er Immersionsobjektivs ganz ausnutzen will, braucht man eine 1,4x Frontlinse - allerdings muss man diese dann ebenfalls immergieren, d.h. Öl zwischen Frontlinse und Unterseite des Objektträgers bringen, nicht nur zwischen Deckglas und Frontlinse des Objektivs. Tut man das nicht, hat man die Apertur der Frontlinse praktisch auf etwas mehr als 0,9 reduziert.
Das Ölen der Kondensorlinse ist aber noch weit unbequemer als das der Objektivfrontlinse, deshalb wird meist drauf verzichtet und eine 0,9er würde ebenfalls genügen. Ein gewisser Vorteil der Schraubfrontlinsen ist aber, dass man sie gegen 0,9er oder 0,63er auswechseln kann. Diese erweitern das ausgeleuchtete Feld und man kann schwächere Objektive benutzen. Aber die Schrauberei ist halt unbequemer als das Wegklappen und die Extrafrontlinsen sind nicht billig.
Auch sind die Phasenringe im "Fest"kondensor nur mit einer Sorte Phasenblenden kompatibel - im 1,4er Kondensor sind üblicherweise Ringe für die 1,4er Frontlinse eingebaut und wenn man eine 0,63er einschraubt geht der PhK nicht mehr.
Das alles ist halt eine Sache der Güterabwägung und der Objekte, die man untersuchen will/muss.
Viele Grüße
Rolf