Apparat für „schiefe Beleuchtung“ am Ortholux I

Begonnen von Carlos, August 13, 2019, 10:17:11 VORMITTAG

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PiusX

Lieber Hubert,

was ist das für ein Präparat, das Du zur Realisierung eines reinen Phasenobjektes verwendet hast (wenn ich fragen darf)?


Netten Gruß

PiusX

Florian D.

Zitat von: Lupus in August 17, 2019, 19:14:18 NACHMITTAGS
Hallo Rolf,

ich zeige ein kleines experimentelles Beispiel für den Blendeneinsatz an einem reinem Phasenobjekt:

Hallo Rolf,

ich verstehe das nicht ganz. Warum sollte schiefe Beleuchtung bei einem reinen Phasenobjekt einen Kontrast erzeugen (und nicht nur verstärken), der bei normaler Beleuchtung nicht vorhanden ist?

Gruss
Florian

Lupus

Hallo PiusX,

das ist ein kommerzielles Präparat. Es handelt sich um die (gefalteten) Strukturen der Zungenschleimhaut zur Geschmackswahrnehmung. Zu sehen als diagonale periodische Muster am oberen und unteren Rand des Bildausschnittes. Mir ging es bei dem Ausschnitt speziell um die dazwischen liegenden erhabenen Strukturen.

Hubert

Lupus

Hallo Florian,

ZitatWarum sollte schiefe Beleuchtung bei einem reinen Phasenobjekt einen Kontrast erzeugen (und nicht nur verstärken), der bei normaler Beleuchtung nicht vorhanden ist?   
ein reines Phasenobjekt wird nur dadurch sichtbar, dass sich einzelne vom Objekt ausgehende Lichtwellen, in Kombination mit der Hintergrundbeleuchtung, im Bildpunkt durch die auftretenden Phasendifferenzen gegenseitig abschwächen oder verstärken. Insofern ist bei jedem Phasenoblekt ein gewisser Kontrast vorhanden, der aber 1. bis zur Unkenntlichkeit schwach sein kann und 2. bezüglich der individuellen Fokussierung sehr empfindlich, sprich undefiniert sein kann weil das Interferezbild der Lichtwellen Lageabhängig ist.

Bei schiefer Beleuchtung entsteht eine Unsymmetrie im Interferenzbild (d.h. eine charakteristische hell-dunkel-Verteilung je nach Lichteinfallswinkel). Die bei normaler symmetrischer Hellfeldbeleuchtung auftretende Neutralisation dieser Interferenzbilder entfällt, die entstehende reliefartige Helligkeitsverteilung bei sich verändernder Objektdicke oder evtl. dessen Brechungsindex wird relativ stabil und unabhängiger von der Fokussierung. Vor allen Dingen entsteht ein "differentieller" Kontrast, also eine Helligkeitsverteilung proportional der "Steilheit" der örtlichen Phasenänderung, nicht des Betrages der Phase. Insofern wird ein ganz eigener Phasenkontrast erzeugt.

Hubert

anne

Hallo zusammen,
hier zwei links, ich hoffe die funktionieren.

http://www.microscopy-uk.org.uk/mag/artjan13/fs-diatom-micro.html
http://www.microscopy-uk.org.uk/mag/indexmag.html?http://www.microscopy-uk.org.uk/mag/artjul02/fsdiatom.html

Ich kann gerne an Bernd mal eine Probe für seine Höllenmaschine senden, dann hätten wir mit Sicherheit ein besseres REM Bild.

lg
anne

Lupus

Hallo anne,

ist das von Bernd in einem früheren Beitrag https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=29608.msg220524;topicseen#msg220524  gezeigte Bild (obere Diatomeen) nicht ein typisches Beispiel für Rippenstrukturen? Diagonale habe ich da jedenfalls noch nicht gesehen.



Hubert

anne

Hallo Hubert,
ich wage mal zu behaupten, dass das keine Pleurosigma angulatum ist. Schon der Fundort Tümpel passt da nicht. Pleurosigma a. kommt ja im Salzwasser vor. Daher hinkt der Vergleich.
Ich habe aber tatsächlich immer wieder das Problem, dass genau von dieser Diatomee hochaufgelöste Bilder gezeigt werden, die mit besonderen Kameras oder Licht erzeugt werden, jedoch eigenlich nur schwer ein Bild zum Vergleich mit dem REM gemacht zu finden ist.
Ich werde Bernd mal fragen, ob er uns diese Vergleichsbilder machen möchte.
Das würde einige Rätsel lösen.

lg
anne


Carlos

Hallo zusammen,
2010 gab es einen thread (gestartet von Peter H.) zur Feinstruktur von ,,Pleurosigma angulatum".
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=4683.msg31248#msg31248
(Zum Aufrufen mit Maustaste anklicken.)
Auf beiden Bildern zu Anfang kann man sehr gut die Längs- und Diagonal-Struktur m.E. erkennen.
Gruß Carlos
Ps. Es lohnt sich auch, die ,,home page" von Peter  Höbel unter dem Aspekt  ,,Diatomeen und Feinstruktur" zu besuchen.
http://www.mikroskopie-ph.de/
Gruß Carlos

anne

Hallo Carlos,
klar kenne ich die Bilder von Peter.
Und das sind genau die Bilder die es zu vergleichen gilt mit einer REM Aufnahme.

lg
anne

Carlos

Hallo Anne,
Zitatklar kenne ich die Bilder von Peter.
Davon bin ich ausgegangen. (Mein Beitrag war hauptsächlich an Hubert  gerichtet.)

ZitatUnd das sind genau die Bilder, die es zu vergleichen gilt mit einer REM Aufnahme.
Das unterstütze ich voll und ganz. Solche REM-Bilder habe ich trotz Suche nicht gefunden.
Übrigens: Der damalige ,,thread" endete mit der Bemerkung von KH
ZitatEs gibt viele hunderte von Aufnahmen davon, auch im Internet
REM-Bilder wurden dann nicht mehr eingestellt. Offensichtlich bin ich nicht  fähig, die zu finden.
Gruß Carlos

Lupus

Hallo,

Diatomeen sind nicht mein Thema, aber woher kommt die Vermutung dass es sich bei dem von mir abgebildeten Exemplar um Pleurosigma angulatum handelt?

Hubert

anne

Hallo Hubert,
ich bin davon ausgegangen dass sich Deine Antwort 65 auf Deine Bilder in 53 und den Folgebeitrag 59 bezieht. Daher die links zu den REM Bildern. 
Ich denke die REM Bilder zeigen keine P. a.
Das wars auch schon.
anne

Lupus

Hallo anne,

ich hab schon verstanden daa es sich bei den REM Aufnahmen nicht um P.a. handelt. Aber es ging um die Frage nach der Diatomee auf meinen (Schieflicht-)Bildern.

Hubert

Carlos

Hallo Hubert,
Deine ,,Diatomeen-Schieflicht-Bilder" machten mich (fast) sicher, dass Du eine P.a. verwendet hast, und zwar gerade wegen der ,,diagonalen" Struktur.  (Deshalb mein Hinweis auf eine P.a. –Diatomee und den ,,alten" thread von Peter H.)  Anne hatte offensichtlich den gleichen Eindruck und hat sich auch an den Beitrag von Peter (H.) erinnert.
Diese Art Feinstruktur ist m.W. für alle P.-Diatomeen charakteristisch.
Gruß Carlos

anne

Hallo Hubert,
wie soll man aus dem kleinen Ausschnitt auf Deinen Bildern eine Bestimmung durchführen?
Das könnte Pleurosigma a. sein, oder Gyrosigma b. oder whatever......
Lg
Anne