Botanik: Ginkgobaum Ginkgo biloba, ein „lebendes Fossil“ *

Begonnen von Hans-Jürgen Koch, August 13, 2019, 15:44:56 NACHMITTAGS

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Hans-Jürgen Koch

Liebe Pflanzenfreunde,

der letzte lebende Zeuge der Bäume des Erdmittelalters.

Der sommergrüne zweihäusige Baum, der in China ein Alter über 1000 (Angaben reichen bis 3300) Jahre erreicht ist in Kultur meist 15 – 35 Meter hoch und hat einen Stammdurchmesser von bis zu 2,8 Meter.
Der Ginkgobaum kann einen Brusthöhendurchmesser (BHD) von 1 bis 4 Meter erreichen.

Bild 01 Älterer Ginkgobaum mit Herbstfärbung

Urheber: Ginkgotree

Unter den Begriffen einhäusig bzw. zweihäusig versteht man die Unterscheidung der Art des Geschlechts einer Pflanze.
Zweihäusige Pflanzen sind immer entweder ganz männlich, oder ganz weiblich, so wie Kiwis oder Sanddorn. Das bedeutet, ein Baum ist entweder nur männlich und trägt immer nur rein männliche Blüten, oder er ist weiblich, und trägt darum ausschließlich weibliche Blüten. Bei solchen Pflanzen braucht man immer mindestens von jedem Geschlecht eine, um Früchte zu erhalten.

Wer diese Art in seinen Garten pflanzt, sollte ein männliches Exemplar wählen.
Die äußere, fleischige Samenschale enthält bei der Reife Buttersäure, wodurch es unter weiblichen Bäumen extrem nach Schweißfüßen stinkt.

Systematik:
Unterabteilung: Samenpflanzen (Spermatophytina)
Klasse: Ginkgopflanze (Ginkgoopsida)
Ordnung: Ginkgoales
Familie: Ginkgogewächse
Gattung: Ginkgo
Art: Ginkgo
Wissenschaftlicher Name der Art: Ginkgo biloba
Englischer Name: Maidenhair Tree

Das natürliche Vorkommen als ,,lebendes Fossil" ist wahrscheinlich nur noch in SO-China (z. B. im Tian-mu-shan-Gebirge, Tschekiang und Kweitschu).

Bild 02 Zeichnung

Dieses Werk ist gemeinfrei.
Quelle: Engelbert Kaempfer: Amoenitatum Exoticarum, Politico-Physico-Medicarum, Fasciculi V., Lemgo 1712, S. 813
Urheber: Engelbert Kaempfer
Engelbert Kaempfer war ein deutscher Arzt und Forschungsreisender.
Er ist der einzige lebende Vertreter der Ginkgoales, einer ansonsten ausgestorbenen Gruppe von Samenpflanzen, die im Erdmittelalter vor über 100 Millionen Jahren ihre Blütezeit erlebte.
Er wurde von holländischen Seefahrern aus Japan nach Europa gebracht und wird hier seit etwa 1730 als Zierbaum gepflanzt.
Trotz laubblattähnlicher Blattspreiten ist er kein Laubbaum (Bedecktsamer), sondern ein Nacktsamer (Samenanlage nicht von einem Fruchtknoten) umschlossen.
Bei einigen der heute wildwachsen Beständen ist nicht auszuschließen, dass es sich um Verwilderungen aus Anpflanzungen handelt (z. B. von Bäumen der Tempelgärten).
Ginkgo ist zurückzuführen auf ,,yinxingguo" chinesisch und bedeutet Silberprikosenfrucht; bibola ist aus ,,bi" lat. = zweifach und ,,-lobos" griech. = Lappen gebildet, wegen der meist zweilappigen Blattspreite.   

Bild 03 Ginkgoblätter

Urheber: THOR

Diese Blätter sind an einem Kurztrieb gewachsen und sind mehr oder minder unregelmäßig und wenig gebuchtet.

Beim Ginkgo – Baum zeigen die Längstriebe in der Mitte des fächerförmigen Blattes eine tiefe Einbuchtung, welche bei Jungpflanzen noch ausgeprägter ist.
In der Achsel dieser Blätter werden Knospen angelegt, aus denen im Frühjahr Kurztriebe hervorgehen.
Deren über mehrere Jahre hinweg austreibenden Blätter zeigen nur minimale bis gar keine Einbuchtungen.

Stadtgärtner schätzen den Ginkgobaum wegen seiner Robustheit gegenüber Umwelteinflüssen aller Art.

Ein Ginkgobaum überlebte sogar den Atombombenangriff auf Hiroshima.

Teil 1
Zweijähriger Spross, Querschnitt, 25 µm

Zunächst einmal 2 Bilder von ungefärbten Schnitten.

Bild 04 Übersicht, Ginkgobaum Ginkgo biloba


Bild 05 Vergrößerung, Ginkgobaum Ginkgo biloba


W-3A-Färbung nach Wacker (Acridinrot-Acriflavin-Astrablau) modifiziert

Arbeitsablauf :
1. Probe liegt in 30 % Ethanol.
2. Aqua dest. 3x wechseln je 1 Minute.
3. Vorfärbung Acridinrotlösung 8 Min.
4. 1x auswaschen mit Aqua dest. .
5. Acriflavinlösung (differenzieren bis gerade keine Farbwolken mehr abgehen - Lupenkontrolle) ca. 15 Sekunden !!!.
6. 2 x auswaschen mit Aqua dest..
7. Nachfärbung Astrablaulösung 2 Minute.
Bei der Nachfärbung mit Astrablau eine Mischung aus Astrablau und Acriflavin im Verhältnis 4 : 1 verwendet (blau + gelb = grün).
Tipp: Eine schöne Variante erhält man, wenn man in der letzten Färbestufe eine Mischung aus
Astrablau und Acriflavin im Verhältnis 3:1 verwendet. (3 Tropfen Astrablau und 1 Tropfen Acriflavin separat ansetzen und Gemisch mit der Pipette übertragen
8. Auswaschen mit Aqua dest. bis keine Farbstoffreste auf dem Objektträger verbleiben.
9. Entwässern mit 2x gewechseltem Isopropylalkohol ( 99,9 % )
10. Einschluss in Euparal.
Ergebnis :
Zellwände blaugrün bis grün, verholzte Zellwände leuchtend rot, Zellwände der äußeren Hypodermis orangerot, Cuticula gelb, Zellwände der innenliegenden Hypodermis tiefrot.
Fotos: Nikon D5000.

Bild 06 Übersicht, Ginkgobaum Ginkgo biloba


Bild 07 Vergrößerung mit Beschriftung, Ginkgobaum Ginkgo biloba

MST = Markstrahl, XY = Xylem, JRG = Jahresringgrenze, K = Kambium, RP = Rindenparenchym, SE = Sekretgang, PER = Periderm, PH = Phloem, MP = Markparenchym

Bild 08 Vergrößerung, Ginkgobaum Ginkgo biloba


Bild 09 Vergrößerung, Ginkgobaum Ginkgo biloba


Bild 10 Sekretgang im Rindenparenchym, Vergrößerung, Ginkgobaum Ginkgo biloba


Bild 11 Vergrößerung, Ginkgobaum Ginkgo biloba

Einen Sekretgang im Markparenchym habe ich noch nie gesehen.

Bild 12 Auflicht – Fluoreszenzaufnahme, Ginkgobaum Ginkgo biloba

Auflichtbeleuchtung Fluoreszenz iLED 455 nm
LED Modul 455 nm
Reflektormodul FL mit Filtersatz 67
Erregerfilter: BP 470 nm
Strahlenteiler: FT 477 nm
Emission (Sperrfilter): LP 485

Bild 13 Auflicht – Fluoreszenzaufnahme, Ginkgobaum Ginkgo biloba


Bild 14 Auflicht – Fluoreszenzaufnahme, Ginkgobaum Ginkgo biloba


Bild 15 Auflicht – Fluoreszenzaufnahme, Ginkgobaum Ginkgo biloba


Bild 16 Auflicht – Fluoreszenzaufnahme, Ginkgobaum Ginkgo biloba


Teil 2
Spross, Längsschnitt, 25 µm

Drei ungefärbte Schnitte.

Bild 17 Ginkgobaum Ginkgo biloba


Bild 18 Ginkgobaum Ginkgo biloba


Bild 19 Calciumoxalat-Drusen, Ginkgobaum Ginkgo biloba


Bild 20 Übersicht, Ginkgobaum Ginkgo biloba


Bild 21 Vergrößerung, Ginkgobaum Ginkgo biloba


Bild 22 Vergrößerung, Ginkgobaum Ginkgo biloba


Bild 23, Auflicht – Fluoreszenzaufnahme, Ginkgobaum Ginkgo biloba


Auflichtbeleuchtung Fluoreszenz iLED 455 nm
LED Modul 455 nm
Reflektormodul FL mit Filtersatz 67
Erregerfilter: BP 470 nm
Strahlenteiler: FT 477 nm
Emission (Sperrfilter): LP 485

Bild 24 Polarisation, Ginkgobaum Ginkgo biloba



Plants are the true rulers - Pflanzen sind die wahren Herrscher.

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Gerne per "Du"

Hans-Jürgen Koch

Teil 3
Blattspreite, Querschnitt, 25 µm

Bild 25 Schnittstelle, Ginkgobaum Ginkgo biloba


Bild 26 Übersicht, Ginkgobaum Ginkgo biloba


Bild 27 Leitbündel, Vergrößerung, Ginkgobaum Ginkgo biloba


Bild 28 Vergrößerung, Ginkgobaum Ginkgo biloba


Bild 29 Vergrößerung, Ginkgobaum Ginkgo biloba


Bild 30 Sekretgang mit Beschriftung, Vergrößerung, Ginkgobaum Ginkgo biloba


SE = Sekretgang, CU = Cuticula, EP = Epidermis, 1 = verdickte Zellen, 2 = ausgebildete Epithelzellen, SK = Sklerenchym - Ring

Bild 31 Stomata mit Beschriftung, Vergrößerung, Ginkgobaum Ginkgo biloba

RP = Rindenparenchym, H = Hinterhof, SCH = Schließzellen, CU = Cuticula, SK = Sklerenchym
Die Stomata sind Öffnungen in der Epidermis; jede Öffnung wird von zwei Schließzellen begrenzt.
Stoma (griech. = Mund)

Bild 32 Auflicht – Fluoreszenzaufnahme, Ginkgobaum Ginkgo biloba

Auflichtbeleuchtung Fluoreszenz iLED 455 nm
LED Modul 455 nm
Reflektormodul FL mit Filtersatz 67
Erregerfilter: BP 470 nm
Strahlenteiler: FT 477 nm
Emission (Sperrfilter): LP 485

Bild 33 Auflicht – Fluoreszenzaufnahme,  Ginkgobaum Ginkgo biloba


Bild 34 Auflicht – Fluoreszenzaufnahme,  Ginkgobaum Ginkgo biloba


Teil 4
Blattstiel, Querschnitt, 25 µm

Bild 35 Übersicht, Ginkgobaum Ginkgo biloba


Bild 36 Vergrößerung mit Beschriftung, Ginkgobaum Ginkgo biloba

RP = Rindenparenchym, PH = Phloem, HYP = Hypodermis, EP = Epidermis, CU = Cuticula, CD = Calciumoxalat-Druse, XY = Xylem, SE = Sekretgang, ST = Stoma, der rote Ring zeigt ein Leitbündel.

Bild 37 Auflicht – Fluoreszenzaufnahme, Ginkgobaum Ginkgo biloba

Auflichtbeleuchtung Fluoreszenz iLED 455 nm
LED Modul 455 nm
Reflektormodul FL mit Filtersatz 67
Erregerfilter: BP 470 nm
Strahlenteiler: FT 477 nm
Emission (Sperrfilter): LP 485

Bild 38 Auflicht – Fluoreszenzaufnahme, Ginkgobaum Ginkgo biloba


Bild 39 Ginkgobaum Ginkgo biloba

Umwandlung der Farben in Negativ mit FastStone Viewer 7.0

Hier noch zwei interessante Links zum Thema Ginkgo – Baum:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=26679.0

https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=2877.0


Quellen und weiterführende Informationen:
Wikipedia
,,Bäume", ISBN: 3-7742-1016-0
,,Das Taschenlexikon der Gehölze", ISBN: 978-3-494-01448-7
,,Gehölzbiologie", ISBN: 978-3-494-01547-7
,,Kosmos-Baumführer", ISBN: 978-3-440-11741-5
,,Lexikon der Baum- und Straucharten", ISBN: 978-3-86820-123-9
,,Pflanzen und Tiere in Deutschlands", 1985
Die Informationen für Beschreibungen werden von mir selbst aus verschiedenen Quellen zusammengetragen. Dabei benutze ich sowohl Bücher als auch Internet Quelle. Texte werden anschließend individuell von mir selbst verfasst.
Für konstruktive Kritik bin ich ebenso offen wie für lobende Worte.
Doch zunächst einmal wünsche ich viel Freude beim Lesen.

Hans-Jürgen
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Gerne per "Du"

mikropit

Hallo Jürgen!
Wie immer eine tolle Dokumentation. Nun weiß ich bloß nicht ob wir im Garten einen männlichen oder weiblichen Ginko haben?

vilelen Dank fürs Zeigen
Peter
mikropit

Klaus Herrmann

Hallo Peter,

ZitatNun weiß ich bloß nicht ob wir im Garten einen männlichen oder weiblichen Ginko haben?

Ihr habt keines von beiden ;D höchstens einen männlichen oder weiblichen Ginkgo
Bei Wikipedia findest du ein Bild der männlichen Blüte. Sehen etwa aus wie die männlichen Hasel "würstchen"
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


Vorstellung: hier klicken

Bob

Lieber Hans-Jürgen,
vielen Dank für diesen interessanten Bericht! Dem Andocken der Farbstoffe nach ist das schon ein ganz eigenes Gewächs.
Wir haben auch einen Ginko-Baum, und Dein Bericht animiert mich, ihm man zu Leibe zurücken.

Viele Grüße,

Bob

Jürgen Boschert

Hallo zusammen,

ja, mit der Geschlechtsbestimmung bei den Ginkgos gibt es nur ein Problem: Man kann das erst erkennen, wenn sie geschlechtsreif sind, so nach 15 - 30 Jahren  ::); ging mir auch so, wir haben ein Weibchen.  ;D

Lieber Hans-Jürgen,

vielen Dank für das Teilen dieses wieder einmal wundervollen Beitrages mit uns.

Gruß !

JB
Beste Grüße !

JB

mikropit

Na, da muss ich wohl noch einige Jahre warten. Mein Ginkgo muss noch älter werden. Eigentlich müsste es doch irgendein Merkmal geben, außer den Blüten, wo man Frau von Mann unterscheiden kann. Klar in den Genen ist das Geschlecht wohl schon versteckt.
Peter
mikropit

beamish

Hallo Hans-Jürgen,
wieder ein wunderschöner Beitrag! Was vielleicht wenige wissen ist, daß  mit diesem "lebenden Fossil" noch ein weiteres aus den Urzeiten überkommen ist: Bartheletia paradoxa, ein Pilz, der mit für die Zersetzung des gefallenen Laubs des Ginkos sorgt. Er hat mit seinem Wirt die Zeiten überdauert. Seine Morphologie ist ebenfalls "archaisch". 1954 entdeckt, wurde er erst 2008 von Christian Scheuer gültig beschrieben:
https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0953756208001585
Der Artikel ist leider nicht frei zugänglich, daher hier noch ein Link zu einem englischprachen Artikel, der auch Abbildungen aus der Originapublikation zeigt:
http://coo.fieldofscience.com/2008/11/relict-fungus-on-relict-host.html
Als ich damals Scheuers Publikation gelesen habe, bin ich gleich in unseren botanischen Garten gegangen und habe mir ein Tütchen überwintertes, gefallenes Laub geholt und das Pilzchen auch gleich gefunden. Sollte eigentlich jedem gelingen, der Zugang zu einen möglichst alten Ginko hat.

Herzlich
Martin
Zeiss RA mit Trinotubus 0/100
No-Name China-Stereomikroskop mit Trinotubus
beide mit Canon EOS 500D

Fahrenheit

Lieber Hans-Jürgen,

vielen dank für Deinen schönen Artikel, den ich gerne gelistet habe.

Herzliche Grüße
Jörg
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Arbeitsmikroskop: Leica DMLS
Zum Mitnehmen: Leitz SM
Für draussen: Leitz HM

Hans-Jürgen Koch

Liebe Pflanzenfreunde,

dank an alle, für das nette Feedback.

@ Martin,
von dem Pilz Bartheletia paradoxa habe ich noch nichts gehört.
Die Publikation von Christian Scheuer ist sehr interessant.
Ich werde am Montag zum Rhododendronpark nach Bremen fahren evtl. finde ich schon etwas gefallenes Laub mit dem Pilz.
Danke für Deinen Hinweis.

Gruß
Hans-Jürgen
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Klaus Herrmann

Lieber Hans-Jürgen,

wie immer sehr schön und sorgfältig aufbereitet. Bei dem Übersichtsbild des Schnittes durch das Blatt ("Nadel") ist mir eine Parallele zur Japanischen Schirmtanne Sciatopytis verticillata aufgefallen. Die hat eine Besonderheit: die Nadeln sind Doppel-Nadeln, die längs zusammen gewachsen sind. Ich habe vor Jahren mit Detlef zusammen eine Veröffentlichung im Mikrokosmos dazu gemacht.

Im Querschnitt sieht man diese Doppelstruktur sehr schön und bei deinem Schnitt hat man die selbe Struktur. Das Blatt "Biloba" zeigt auch makroskopisch dieses Doppel. Die Sciatopytis ist ja ebenfalls ein urtümliches Überbleibsel wie der Ginkgo.

Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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Fahrenheit

#11
Lieber Klaus,

bitte erlaube eine kleine Korrektur: bei der Schirmtanne handelt es sich um aus je zwei Kurztrieben verwachsene Phyllokladien. Mit dem Begriff "Nadel" werden ja automatisch Blätter assoziiert, was hier nicht der Fall ist.

Die Blätter von Sciadopitis verticillata finden sich als kleine braune Dreiecke unterhalb der wirtelig angeordneten Phyllokladien, was man hier (http://www.mikroskopie-bonn.de/bibliothek/botanik/152.html oder https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=18765.0) im ersten bzw. zweiten Bild 2 schön sehen kann.

Herzliche Grüße
Jörg
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Hans-Jürgen Koch

Lieber Klaus,

danke für Deine lobenden Worte.

Gruß

Hans-Jürgen
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Klaus Herrmann

#13
Lieber Jörg,

vielen Dank für deinen Hinweis, du hast das wie "man" sieht und sich natürlich jetzt auch erinnert schon bei meinem ersten Beitrag korrigiert.

Nun habe ich nochmal die Veröffentlichung durchgelesen, die ich damals mit Detlef zusammen im MK gemacht habe. Wir haben in der Einleitung schon korrekt darauf hingewiesen, dass es sich bei den "Nadeln" um Flachsprosse handelt, die parallel verwachsen sind, aber aufgrund der morphologischen Ähnlichkeit mit Koniferennadeln nachher immer von Nadeln gesprochen.
In einer sorgfältigen Untersuchung von N. Hille wurde die wahre Natur dieser Flachsprosse aufgeklärt.

Ist tatsächlich 10 Jahre her: Mikrokosmos 98 S.193   Herrmann K, Kramer D   2009    Das doppelte Lottchen der Coniferen: Das Nadelblatt der Schirmtanne Sciadopitys verticillata.


Hier noch mal eine echte "Nadel" von der Schwarzkiefer.
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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mikrowastl

#14
lieber Hans- Jürgen,

als Ergänzung und in Bewunderung dieses Baumes:
in Leiden haben sie den Ginkgo gepropft, somit gibt es m und w an diesem  Baum und, eine Besonderheit, dieses Jahr auch Früchte.  Lt der ehemaligen Leiterin, die dort weiterhin sehr interessante Führungen macht, ist es wg. der bisherigen hohen Temperaturen in diesem Jahr dazu gekommen. Sonst war es schlicht immer zu kalt, und es konnten sich keine Früchte bilden.
Sie sagt, sie erlebe dies das erste mal seit sie den Hortus Botanicus leitete.

Ein wunderschönes Exemplar dort, lt Angaben von v. Siebold aus Japan mitgebracht, ein stolzes Alter von um die 230 Jahre wird angegeben, es könnte gut der Baum Deines Eingangsfotos sein, genauso beeindruckend, in meiner Erinnerung einen noch mächtigeren Stamm.

Gruss
Hans

und ein ganz grosses Danke für diesen umfassenden Beitrag, lieber Hans-Jürgen!
Vorstelllung: https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=33417.0
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