Botanik: Holzschnitte Carpinus, quer und tangential *

Begonnen von anne, August 23, 2019, 20:33:45 NACHMITTAGS

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anne

Hallo Bernd,
ich habe ja das gleiche Problem mit dem Apo 100 Olympus.
Ich gehe davon aus die Schnitte wurden auf dem Objektträger aufgezogen?
Dann könnte die Schicht Euparal darüber einfach zu dick sein für die auf 0,17 korrigierten Objektive. Mein 100 ist sogar mit Iris, auch dadurch konnte ich kein scharfes Bild erhalten.
Mein Vorschlag wäre die Schnitte auf dem Deckglas aufzuziehen.
lg
Anne

Bernd Miggel

Hallo Peter,

auf dem Objektiv steht noch "160/-", wobei das "-" vielleicht von entscheidender Bedeutung ist?
Fotos von Sporen werden mit diesem Objektiv mit Deckgläsern ganz hervorragend. Vielleicht brauche ich für Holzschnitte ja ein superdünnes Deckglas. ;)

Liebe Grüße
Bernd

liftboy

Hallo Bernd,

oh, oh.....  /-/ bedeutet: ohne Deckglas. Im Klartext = Du bist 0,17mm zuweit vom Objekt Deiner Begierde entfernt.

Grüße
Wolfgang
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=785.msg3654#msg3654
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Klaus Herrmann

#18
Zitatoh, oh.....  /-/ bedeutet: ohne Deckglas.

Also bei Zeiss bedeutet der /- dass größere Abweichungen der DG-Dicke toleriert werden; und ich denke das ist bei anderen Herstellern ebenso.

Wenn natürlich eine ordentliche Portion Eindeckharz unterm DG ist dann kann der Abstand schon zu groß sein. Und dann ist ein Objektiv mit größerem AA von Vorteil.

Ein A 100 PL 1.3 Oil: finde ich gar nicht in meinen OLY Listen Ist das noch eines mit 37 mm Abgleichlänge?
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


Vorstellung: hier klicken

Bernd Miggel

#19
Hallo Klaus,

das Olympus A 100 PL 1.3 Oil  habe 1980 zusammen mit dem BHS gekauft (Phasenkontrast-Planachromat).
Mir fehlt zum Scharfstellen wahrscheinlich nur ein kleiner Hub von 50 µm. Wenn meine Theorie stimmt, müsste das Scharfstellen mit einem dünneren Deckglas von 0,1 mm Stärke funktionieren.

Herzliche Grüße
Bernd

Bob

Hallo Bernd,
ich habe in einer alten Objektiv-Übersicht von Zeiss einen freien Arbeitsabstand von 0,09mm für das Planapo 100:1 1,3 gefunden. Die sind natürlich schnell aufgebraucht, wenn der Schnitt nicht ganz dicht am Deckglas anliegt. Ich habe auch schon mal Dicken bis zu 0,25mm bei runden Deckgläsern aus China gefunden, da wäre dann wirklich nichts mehr über. Hast Du eine Bügelmessschraube um diese Fehlerquelle auszuschließen?

Der F-Achromat 100:1 1,25 aus der selben Übersicht hätte übrigens 0,25mm freien Arbeitsabstand anzubieten.

Prima Zusammenarbeit übrigens, Anne und Bernd, die hat diesen Thread bereichert!

Viele Grüße,

Bob 

Bernd Miggel

Hallo Bob,

danke für das Objektiv-Angebot!
Ich möchte es erst mal mit einem dünneren Deckglas versuchen (Bügelmessschraube ist bestellt).

Herzliche Grüße -Bernd

Jürgen Boschert

Hall Bernd,

ich habe mir auf Empfehlung aus der Mikrofibel von Klaus Henkel (dort S. 174) das kleine J 15 der Firma Käfer zugelegt, das auch ich wirklich empfehlen kann. Es ist für diesen Zweck vollkommen ausreichend und sehr bequem in der Handhabung.

Gruß !

JB
Beste Grüße !

JB

Bernd Miggel

#23
Hallo miteinander,

eines meiner Carpinus-Präparate habe ich jetzt auf ein Deckglas (0,08 - 0,12 mm)   Nr. 0    umgebettet, ging ruckzuck.

Vielen Dank an Heinrich-linmo!!  :)

Das Fokussieren funktioniert jetzt völlig problemlos, es ist sogar noch einiges an "Spiel" vorhanden, so dass für Mikrotomschnitte
Stärke 1 tatsächlich ausgereicht hätte.

Hier die Ergebnisse mit Zeiss Planapo 100/1,3 Oel 160/-:







LP: Längsparenchym, ML+PW: Mittellamelle + Primärwand, SW: Sekundärwand, HS: Holzstrahl; QP: Querparenchym, FG: Frühholzgefäß, IvTü: Intervaskulare Tüpfel

Die Auflösung scheint mir besser als mit dem Olympus-Objektiv zu sein.
Allerdings erkennt man auch hier die drei Einzelschichten der Sekundärwand nicht.


L.G. - Bernd

Rawfoto

Guten Abend

Man lernt ja bekanntlich nie aus, bedeutet das, es gibt bewusst unterschiedliche Deckglas-Dicken auf Bestellung?!?

Mit dem Mikrometer habe ich da durchaus schon Streuung gemessen, aber auf Bestellung? Könnt Ihr mir da bitte mehr Informationen zukommen lassen, das würde mich interessieren.

Natürlich kann das Objekt auf ein Deckglas aufziehen helfen das Schichtdickenproblem in den Griff zu bekommen, da muss ich wieder einmal Versuche unternehmen. Da ist bei mir die Ausschußquote noch hoch ...

Habt Ihr da einen Trick wie es geht, ich lege das Deckglas - Rund - auf eine Unterlage wo ein runder Kartonausschnitt drauf geklebt ist (damit es erhaben liegt und nicht gleich alles mit dem Eindeckmittel versaut wird. Dann Objektträger im 90 Grad Winkel langsam aufkippen lassen. Dann wird gewendet und mit Gewicht abgedeckt ...

Wie macht Ihr das ...

Bespannte Grüße
Gerhard

PS: der den Beitrag natürlich auch super findet ...
Gerhard
http://www.naturfoto-zimmert.at

Rückmeldung sind willkommen, ich bin jederzeit an Weiterentwicklung interessiert, Vorschläge zur Verbesserungen und Varianten meiner eingestellten Bilder sind daher keinerlei Problem für mich ...

Herbert Dietrich

Guten Abend

Gerhard, genau so mache ich das auch. Sowohl mit rundem als auch mit viereckigem Deckglas.

Herzliche Grüße

Herbert

Bob

Hallo Gerhard,
ich lege das Deckglas gerne auf eine M8-Mutter, Eindeckmittel drauf, und sammele es dann von oben kommend mit dem Objektträger auf. Es saugt sich dann eigentlich von selbst passend am Objektträger fest. Für das Arrangieren auf dem Deckglas habe ich mir Halter gedruckt, die freien Zugang erlauben, das Deckglas aber am seitlichen Wegrutschen hindern.

Viele Grüße,

Bob

Bob

Ach so ja, Deckglassstärken:

http://www.o-kindler.de/deckglaeser.php

Von Zeiss git es m.W. die am engsten tolerierten Deckgläser.

Bob

limno

Servus Gerhard,
es gibt neben den "normalen" Deckgläsern der Stärke 1, dünnere (0 und 00) und selbstredend auch dickere. Ich wollte mal aus Neugierde Deckgläser 18 mm x 18 mm der Stärke 00 (0,08 mm - 0,055 mm) also die dünnsten, bestellen. Ich rief bei Labor Behr an. Die nette Dame am anderen Ende der Leitung, wollte meine pessimstischen Vorahnungen zerstreuen und meinte, dass es wohl so teuer nicht werden würde, sie werde mal nachsehen.... Nach geraumer Zeit, meldete sie sie sich wieder mit etwas Fassungslosigkeit in der Stimme: 324 €/1000 Stück :o , wenn mich die Erinnerung nicht trügt Es war schnell klar, dass ich mir soviel aus reiner Neugierde nicht leisten konnte und wollte. Aber es ist ja auch verständlich, dass bei einem vergleichsweise selten verkauften Produkt, das nicht auf Lager ist ,der Preis viel höher sein muss, wenn dafür extra die Maschinen angeworfen werden. Die Stärke 0 ,glaube ich, kostete damals viel weniger, nämlich 21 €/ 1000 Stück. Man hat ein besseres Gefühl, wenn man weiß, dass noch Luft nach oben ist. Dennoch habe ich am Objekttisch eine kleine Lupe vor dem Feintrieb angebracht, damit nur ja nichts passiert...Anekdotische Grüße
Heinrich

So blickt man klar, wie selten nur,
Ins innre Walten der Natur.

Bob

Hallo zusammen,
die Herstellung von Deckgläsern ist ja offenbar etwas kompliziert, sonst würden die nicht so grob toleriert sein. Ich kann mit vorstellen, dass die bei der Herstellung der dünnsten Klasse auch viel Ausschuss produzieren und den natürlich mit einkalkulieren müssen.

Viele Grüße,

Bob