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Bernsteininsekten

Begonnen von plaenerdd, August 27, 2019, 21:20:17 NACHMITTAGS

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plaenerdd

Hallo,
bei einer Haushaltsauflösung wurden mir zwei Bernsteine in die Hand gedrückt nach dem Motto: "Du sammelst doch Fossilien." In einem dieser Bernsteine unbekannter Herkunft fand ich zwei winzige Insekten. Diese auch nur eineigermaßen ordentlich ins Bild zu bekommen, stellte sich als größere Herausforderung dar.
Zunächst habe ich die Oberfläche, die den beiden Tieren am nächsten war, plan geschliffen. Leider waren auch nach Schleifen auf 3800er Schleifleinen noch kleine Kratzer zu sehen. Deshalb habe ich mit Immersionsöl ein Dechglas aufgelegt.
Da die Unterseite stark gewölbt ist und der Bernstein somit wie eine Lupe wirkt (nur eben eine sehr unregelmäßige) war es immer noch unmöglich eine einigermaßen gleichmäßige Ausleuchtung  für eine Durchlicht-Untersuchung hin zu bekommen. Da ich nicht auch noch die andere Seite plan schleifen wollte, habe ich in eine Münzkapsel etwas Olivenöl gegossen und den Bernstein da hinen gelegt. Jetzt hatte ich eine recht gleichmäßige Ausleuchtung.
Das erste Foto zeigt den Präparateaufbau auf dem Tisch des Nf-Statives und die folgenden Bilder die beiden Tiere fotografiert mit dem 6,3er Apo von CZJ. Beide Bildwer sind aus ca. 150 Einzelbildern mit PICOLAY getseckt.
Beste Grüße
Gerd
EDIT: Leider kann ich das 1. Bild drehen wie ich will: Es wird immer quer gelegt :(
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

peterko

Hallo
ich hatte letztens Bernsteinbruchstücke durchgeschaut mit Auflicht -Durchlicht da kam ich sogar ein Stück in den Bernstein rein, wenn er einigermassen klar war
grüsse peter


Heiko

Hallo Gerd,

da hast Du tatsächlich Aufwand betrieben bzw. betreiben müssen.
Ich schließe mich Peter an, dass Licht von oben oder der Seite – so denn möglich – die Abbildung erleichtert. Ein einfaches Brot ist es dennoch nicht, auch ich hatte es neulich einmal versucht:



Viele Grüße,
Heiko

plaenerdd

#3
Hallo Peter,
das Stück ist bis auf die Schlieren vom Todeskampf dieser beiden Insekten, die nur etwas 1mm auseinander liegen, fast wasserklar. O.k. das Wasser ist geblich wie Bier oder wie schon getrunkenes Bier ;D
Ich kann ganz problemlos von der oberen Oberfläche bis zur unteren Oberfläche (mit Rissmuster) des Bernsteines durchfokussieren. Auflicht hatte ich auch probiert, aber dazu müsste ich eine viel größere Fläche planieren, zumindest wenn ich mit den Spiegelkondensoren des VERTIVALs im DF rann will. Die Insekten liegen recht weit innen im "Stein" und durch die Unebenheiten seiner Obenfläche wird das Licht überall hin geführt, nur nicht zum Objekt. Dazu kommt, dass die Spiegelkondensoren für unbedeckte Objekte ausgelegt sind und durch die Lichtbrechung das Licht sich nicht im eingeschlossenen Objekt trifft. Natürlich kann man die Spiegelkondensoren auch verstellen, aber ich bin froh, dass sie jetzt auf die Oberfläche fokussieren.
Mit dem Steriomikroskop kommt man schon auch gut ran, aber damit kann man erst recht keine brauchbaren Fotos machen.
LG Gerd

Hallo Heiko,
Du hast fast zeitgleich mit mir geschrieben. Ja. vielleicht sollte ich es noch einmal mit improvisieretem Auflicht a la JANSJÖ versuchen, aber nicht mehr heute Abend.
Gute Nacht Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

Reinhard

Hallo Gerd,

das ist auf jeden Fall ein interessanter Angang an ein Problem.
Wenn ich diese Tierchen im Bernstein sehe, muss ich daran denken, daß die Grundidee von "Jurassic Park" darin bestand, Saurier aus DNA nachzuzüchten, die
in Form von Saurierblut in saugenden Urzeitinsekten vorhanden war, die wiederum damals zeitnah in Bernstein eingeschlossen wurden.
Derzeit ist man aber noch der Meinung, daß das eine Fiktion bleibt und daß wir uns weiter mit unserem "Federvieh" als Ururenkel der Saurier begnügen müssen.
https://www.nationalgeographic.de/wissenschaft/2017/12/zecke-bernstein-trank-saurierblut

Aber vielleicht kannst Du diese Ergebnisse mit Deinem Bernsteintier nochmals wiederlegen.  ;) ;)

Viele Grüße
Reinhard
seit wann ist Kunst ein Fehler ?



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www.mikrochemie.net

plaenerdd

Hallo Reinhard,
meines Wissens ist da in den Bernsteinen nicht all zu viel Originalsubstanz unverändert konserviert. Das sind heute überwiegend Gasblasen.
Beste Grüße
Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

peterko

Hallo
ich fand alles mögliche, wie Schmetterlingsschuppen,-Fühler Beine? Flechtenstückchen Moosteilchen, schwierig ist oft die Objekte zu identifizieren meistens liegt das Objekt "schief" drin und verschwindet dann aus dem Schärfebereich, genau da, wo man unbedingt mal hingucken müsste.....einpacken später anschauen man findet immer wieder was Neues...
grüsse peter