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Kauffrage und -gesuch

Begonnen von connie, August 30, 2019, 21:13:36 NACHMITTAGS

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connie

Hallo Zusammen,
ich bin im Bereich Mikrsokopie Frischling :-). Ich möchte mir gerne ein Mikroskop kaufen, um kleine Insekten (zB Fruchtfliegen) und Arachniden (Zecken und Milben ca 0,1 mm) zu beobachten, zu untersuchen und zu bestimmen. Ich möchte es gerne am PC anschließen können, um dort qualitativ hochwertige Aufnahmen und Live-Übertragung per Beamer für Vorträge in Schulen zu benutzen. Habe mich zwar schon ein wenig eingelesen, aber es sind dennoch einige Fragen offen.
A) Weiß ich gerade gar nicht, ob ein  Mikroskop überhaupt das richtige Mittel der Wahl ist, oder ich nicht mit einer normalen Kamera mit Makroobjektiv besser ausgestattet bin.
b) wenn ein Mikroskop richtig ist, bräuchte ich für meine Z(w)ecke wahrscheinlich ein Auflichtmikroskop. Könnte ich auch ein Durchlicht nehmen und einfach neben das Mikroskop eine kleine, fokussierbare LED-Schreibtischlampe stellen und ausrichten? Ich könnte für 60 Euro ein Eschenbach Mikroskop 3475 bekommen.
c) Würde für meine Zwecke auch ein LCD-Mikroskop mit einer hohen Auflösung genügen? Ich hatte mir bereits eins angeschaut mit 720P HD Kamera und 10X-1000X Vergrößerung, allerdings wird es ja nur digital hochgerechnet. Das Ergebnis war so lala, kann natürlich auch an der geringen Auflösung von 720 gelegen haben, das Bild war irgendwie kriselig
d) Falls ein LCD Mikroskop nicht das richtige wäre, wie bekomme ich dann das Bild zum PC? Ich habe schon mal etwas gesehen, wo eine röhrenförmige Kamera ins Okkular gesteckt wird. Taugt das was? Ich könnte bspw. ein Bresser Mikroskop Researcher Trino 40×1000 für ca 170 Euro (ohne Kamera) bekommen. Das wäre Stereo und hätte zudem noch einen dritten Okkulartubus für besagte Kamera.
c) Falls jemand etwas zu verkaufen hätte, schreie ich jetzt einfach mal "hier!" Ich weiß alldrdings nicht, ob ich für rund 150 Euro gebraucht etwas anständiges bekomme. Anbei habe ich auch mal einige Beispielbilder https://img.nzz.ch/S=W750/O=75/https://nzz-img.s3.amazonaws.com/2019/5/22/2c9b9955-71b6-48ae-bcb6-181f5a305bf9.jpeg  und https://www.zecken.de/sites/default/files/inline-images/Auwaldzecke_Dermacentor%20reticulatus_1.jpg , wie ich mir das vorstelle. Wenn man zudem auch noch stärker vergrößeren könnte, um zB einzelne Zellen zu untersuchen, Sperma, Blut etc. wäre natürlich auch klasse.

Vielen Dank schon mal für Eure Unterstützung und Tipps
Connie

Peter Reil

Hallo Connie,

schön, dass du solche Bilder machen möchtest.
Hier gibt es einige, die froh wären, solch gute Bilder wie z.B. das erste machen zu können. Und das sind Mikroskopiker mit Erfahrung und hochwertigen Ausrüstungen im Wert von einem mehrfachen deiner Vorstellung.
Mit dem von dir vorgeschlagenen Equipment sind solche Bilder nicht möglich!

Mein Tipp, gehe zu einem mikroskopischen Verein / Arbeitskreis in deiner Nähe und lasse dich dort direkt vor Ort beraten. Nehme auch ein paar deiner Tierchen mit, dann siehst du sofort, was möglich ist.
Dazu solltest du in ungefähr deinen Wohnort angeben. Dann kann man dir helfen.

Freundliche Grüße
Peter
Meine Arbeitsgeräte: Olympus BHS, Olympus CHK, Olympus SZ 30

connie

Haha... ok, erstmal danke fürs Runterholen auf den Boden der Tatsachen. Dann werde ich mal einen Verein/ Club aufsuchen und schauen, was machbar ist. Dachte wirklich, der Stand der Technik wäre da doch schon etwas weiter bzw. bezahlbarer... Immerhin bekomme ich mit diesem popeligen Taschenmikroskop mit einer 60-120 fachen Vergrößerung annähernd gleich gute Bilder in mein Auge, da hatte ich angenommen, die Transferleistung zu einem PC mit einem richtigen Mikroskop wäre mit 150 machbar...

mhaardt

A) Ein günstiges Makroobjektiv wird Dir keine Freude machen, wenn Du feine Details an 0,1 mm großen Dingen sehen willst.

B) Ein Durchlichtmikroskop als Auflichtmikroskop zu benutzen geht nur bei geringen Vergrößerungen, weil sonst zwischen Objekt und Objektiv zu wenig Platz ist, um gut zu beleuchten.  Es gibt teilweise Auflichtnachrüstungen, die das Licht über einen Strahlteiler durch das Objektiv schicken, aber das ist eher was bei teuren Mikroskopen.

C) Ja, das geht, wenn Du nie durch ein richtiges Mikroskop schaust und Dir keine Bilder von Leuten mit richtigen Mikroskopen anschaust.  Du wirst mit dem Billigkram schon einiges sehen, aber im Vergleich direkt unzufrieden sein und was Gutes haben wollen.

D) Es gibt sehr viele Varianten, eine Kamera anzukoppeln.  Die Frage ist, was Du genau machen willst.  Eine DSLR kann tolle Bilder machen, aber live am PC geht da nichts.

Wenn Du mit einem Präparat bewaffnet einen Verein findest, bist Du sicher am Besten beraten.  Ich finde die Auflichtbilder ziemlich gut.  Im Durchlicht sieht man ganz andere Sachen.  Grasmilben z.B. sind halbtransparent.  Ich weiß nicht, was genau für Dich wichtig zu sehen ist und kann daher nicht sagen, ob Du nun eher Auflicht oder eher Durchlicht brauchst, oder vielleicht beides.

Michael

reblaus

Hallo Michael -

ZitatD) Es gibt sehr viele Varianten, eine Kamera anzukoppeln.  Die Frage ist, was Du genau machen willst.  Eine DSLR kann tolle Bilder machen, aber live am PC geht da nichts.

Einspruch Euer Ehren!
Z. B. kann man mit einer 10 Jahre alte EOS 500 (für 100.- zu kriegen), die qualitätsmäßig jede (erschwingliche) Okularkamera in den Schatten stellt,  am PC arbeiten und die Kamera in allen wichtigen Funktionen fernsteuern! Und um die Familie zu fotografieren eignet sich diese auch ...

Gruß

Rolf

A. Büschlen

Hallo Connie,

du schreibst:

ZitatIch möchte mir gerne ein Mikroskop kaufen, um kleine Insekten (zB Fruchtfliegen) und Arachniden (Zecken und Milben ca 0,1 mm) zu beobachten, zu untersuchen und zu bestimmen.

Zum Beobachten und untersuchen benötigst du ein Stereomikroskop:  z.B. https://www.mikroskopie.de/?page_id=239

Zum bestimmen benötigst du ein Mikroskop für Durchlicht / Hellfeld: z.B. https://www.mikroskopie.de/?page_id=1779

Damit du die Objekte am Mikroskop betrachten kannst, musst du zuerst Präparate herstellen. Dazu gibt es viele Anleitung in der Fachliteratur und im Internet zu finden.

Gruss Arnold Büschlen
Schwerpunkt z.Z.:
- Laub- und Lebermoose.
- Ascomyceten als Bryoparasiten.
- Nikon Optiphot I mit HF, DIC.
- Nikon Microphot mit HF, Pol.
- Zeiss Standard Universal mit HF, Ph, Pol.
- Wild M3Z mit Ergotubus.
- Nikon SMZ-U Zoom 1:10 mit ED Plan Apo 1x.

connie

@alle: Habe mal im Forum nach "Vereinen" gesucht und bin nicht fündig geworden. Gibt es hier eine Liste der Mikroskopie-Vereine? Über eine bekannte Suchmaschine habe ich bereits etwas gefunden. Die Treffen sich aber nur in der Uni und nutzen deren Mikroskope, so dass ich hier gar nicht mal verschiedene in einer annehmbaren Preisklasse anschauen kann.

@reblaus: Kannst Du mir hierzu noch mehr Infos geben? Wie an das Mikroskop bekommen, ode rgibt es hier Makroobjektive? Die Idee mit der EOS finde ich zumindest schon mal gut.

BG Connie

Klaus Herrmann

ZitatGibt es hier eine Liste der Mikroskopie-Vereine? Über eine bekannte Suchmaschine habe ich bereits etwas gefunden. Die Treffen sich aber nur in der Uni und nutzen deren Mikroskope, so dass ich hier gar nicht mal verschiedene in einer annehmbaren Preisklasse anschauen kann.

Hallo Connie, dann gib doch mal an wo du zuhause bist. Also "Nördliche Hemisphäre" wäre etwas zu ungenau. Es könnte ja sein dass dann bei dir in der Nähe jemand ist, der mehr als ein Mikroskop hat.
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


Vorstellung: hier klicken

plaenerdd

Hallo Connie,
gucke bitte rechts oben auf jeder Seite gibt es den Button "Linklisten" Dort sind auch mikroskopische Vereinigungen verlinkt.

Die konkrete Adaption einer Spiegelreflexkamera hängt vom jewiligen Mikroskop ab, vor allem, ob Du voll auskorrigierte Objektive hast (moderne Unendlichobjktive) oder solche, die zwingend ein Okular/Projektiv für die Endkorrektur der Abbildungsfehler benötigen (i.d.R. fast alle Endlich-Mikroskope). Ein paar Grundlagen findest Du hier im Pfad zur Lichtmikroskopie auf der Seite unseres Foreneigentümers.
Verschiedne Adaptionsarchitekturen haben auch verschiedene Vor und Nachteile. z.B. kann es für den Einsatz eines Blitzgerätes schwirig werden, wenn man die Kamera ohne Objektiv adaptiert, andererseits schluckt jede zusätzliche Glasfläche Licht. Da ist auch manches Geschmackssache., aber wichtig ist Perfokalität herzustellen, was soviel bedeutet, dass das BIld in der Kamera dann scharf sein soll, wenn es auch am Okular scharf ist, auch dann noch, wenn man das Objektiv wechselt.
LG Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

ammererlutz

#9
betr Makroobjektiv: hier 2 Beispiele, was du erreichen kannst ( noch steigerbar mit Balgengerät etc), da ist aber schon eine erhebliche Ausgabe für ein hochwertiges Makroobjektiv zu veranschlagen ( Material für die Beiden Fotos: Canon EOS 70d, Canon Makro EF 100 2.8,+ Helicon Tube als Zwischenring und stacker bei der Fliege, Vorsatzlinse bei der Spinne)
trotzdem ist das wohl nicht das, was dir vorschwebt, Makroaufnahmen mit DSLRs sind eher was Ästhetisches.
Für Analysen , Bestimmungen etc wird ein Auflichtmikroskop mit Kameraadapter wohl die beste Wahl sein.
mit freundlichen mikroskopischen Grüßen,
Lutz

"Mikroskope und Fernrohre verwirren eigentlich den reinen Menschensinn" ( Goethe)