Leitz Stereomikroskop mit XY-Führung

Begonnen von Mikroman, September 21, 2019, 16:28:16 NACHMITTAGS

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Mikroman

Hallo,

vor einiger Zeit gelang es mir auf Ebay, ein kleines Schwarzes an Land zu ziehen. Rein äußerlich / mechanisch in einem gebraucht guten Zustand, leider mit Belägen auf den Prismen, wo ich mich noch nicht rangetraut habe.

Faszinierend finde ich die XY-Führung (mit Feststellschrauben), wo das gesamte Mikroskop über den Tisch bewegt wird. Weiß jemand, ob vielleicht auch andere Hersteller mit diesem Verstellmechanismus auch gearbeitet haben?

Viele Grüße
Peter
Zu sehr auf sich selbst zu beharren,
ist ein unvernünftiges Vergeuden der Weltsubstanz (Juarroz, 9. Vertikale Poesie,1)

Rawfoto

Hallo Peter

Ein ungewöhnlicher Ansatz, ich habe das so noch nie gesehen. Schade das die Prismen nicht o.k. sind. Bin gespannt ob du da eine Möglichkeit findest die noch einmal hinzubekommen.

Liebe Grüße

Gerhard
Gerhard
http://www.naturfoto-zimmert.at

Rückmeldung sind willkommen, ich bin jederzeit an Weiterentwicklung interessiert, Vorschläge zur Verbesserungen und Varianten meiner eingestellten Bilder sind daher keinerlei Problem für mich ...

Bob

Hallo Peter,
gesehen habe ich das bewusst auch nur von Leitz, auch in Hammerschlag-grau. Vielleicht gab es sowas noch von Zeiss Vorkrieg oder einem amerikanischen Hersteller, also Bausch&Lomb, Spencer oder American Optical.

Für die allgemiene Arbeit ist der Verstellmechanismus so wie von Dir abgebildet je eher unkomfortabel angeordnet. Es gab aber auch Leitz Stereomikroskope, bei denen man den Kopf um 180° herumdrehen konnte.

Viele Grüße,

Bob

Dünnschliffbohrer

Wir hatten seinerzeit einen eestreichschen Prof., der damit fast schon angegeben hatte, dass man diese Kreuztisch-ähnliche Verstellung nur bei Reichert bekommen würde. Und ich meine mich zu erinnern, das ich es dort auch schon in der Bucht gesehen hätte. Aber es hatten bestimmt auch alle anderen größeren Hersteller so etwas im Programm, dürfte aber eher selten nachgefragt worden sein. Bei den geringen Vergrößerungen kann man ja bequem von Hand schieben, sich mit Gitternetzlinien (z.B. in Ausleseschalen) behelfen, oder einen Kreuztisch/Objektführer am Stemi verwenden.
"Und Gott sprach: Es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei; und er schuf um ihn Laubmoose und Lebermoose und Flechten und ein Mikroskop!"
[aus: Kleeberg, Bernhard (2005): Theophysis, Ernst Haeckels Philosophie des Naturganzen,  S. 90]

jochen53

Hallo,

ich finde das eine für manche Zwecke sehr praktische Einrichtung. Ein kleines Objekt kann man ja noch ganz gut von Hand verschieben, aber wenn es um die Untersuchung großer Teile geht, wäre ein definiert und reproduzierbar verschiebbarer Mikroskop-Kopf manchmal ganz nützlich. Wir verwenden in der Firma ein Leitz/Wild M 4 Zoom an einem weit ausladenden Gelenkarm an einem stabilen Stativ, aber ein großes, schweres Wälzlager oder Zahnrad läßt sich schlecht um 1 mm verschieben. Da hätte ich mir so eine Einrichtung manchmal gewünscht.
An diesem Instrument kann man sicher auch einfachere Messungen mit der X/Y-Verstellung ausführen.

Viele Grüße, Jochen.

Mikroman

Moin Jochen,

Du hast es auf den Punkt gebracht. Im Gegensatz zu den Amateurgeräten heute, die allenfalls eine 50fache Vergrößerung ermöglichen, können hier Objektive mit 8x und sogar 12x eingesetzt werden. Unter solchen Bedingungen ein Präparat per Hand zu verschieben, ist sehr ungenau - und unkomfortabel. Dass dieser Verstellmechanismus von anderen Herstellern nicht kopiert wurde (Patente mal außen vor), wird vermutlich an den Kosten liegen.

Gruß
Peter
Zu sehr auf sich selbst zu beharren,
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sepp222

Habe ein Meiji Stereomikroskop bei welchem ein Prisma total von Rostwasser verdreckt war.Habe noch Brillenputztücher vom
Schlecker auf Alkoholbasis,musste sie einige mal einweichen und abputzen.Wenn ich durch das verdreckte Okular blickte war alles
verschwommen.Die Reinigung erfolgte im eingebauten Zustand.
                                                                      Gruß Hans

Klaus Herrmann

Hallo Peter, seltsam aufwändige Konstruktion. Scheint ein Vorgänger des Hammerschlag Stemis zu sein. Da konnte man den Kopf um 180° drehen, wenn man den Verriegelungsbolzen nach oben gezogen hat.
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


Vorstellung: hier klicken

beamish

Zeiss RA mit Trinotubus 0/100
No-Name China-Stereomikroskop mit Trinotubus
beide mit Canon EOS 500D


Mikroman

Hallo Manfred,

prima Tipp, Danke. Es handelt sich bei meinem Stemi also um das UK IV Stand. Bemerkenswert im Vergleich zu dem ebenfalls sehr hübschen Reichert Instrument sind die Verriegelungen für die XY-Verstellung.

Gruß
Peter
Zu sehr auf sich selbst zu beharren,
ist ein unvernünftiges Vergeuden der Weltsubstanz (Juarroz, 9. Vertikale Poesie,1)

ManK

Servus Peter,
Gern geschehen. Ist ein schönes Teil, ich hab auch 2 davon, leicht unterschiedlich. Bei einem lässt sich der Tubus mit den Okularen um 180° drehen.
Eines davon habe ich noch im Labor in den 80er Jahren im Einsatz an einem Messplatz erlebt und dann später vor dem verschrotten gerettet,  das andere hab ich mal bei Kleinanzeigen erworben.
Viel Spaß damit
Manfred