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PZO MB 30

Begonnen von LuckyJack, September 23, 2019, 16:19:51 NACHMITTAGS

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LuckyJack

Hallo liebe Gemeinde,

ich bin neu im Forum. Mein Name ist Robin zarte 32 Jahre alte wohnhaft in Dorsten und seid 5 Tagen stolzer Besitzer eines PZO MB 30, wenn ich mich nicht Irre. Vor Jahren hatte ich mal ein Schülermikroskop, das recht viel Frust verursacht hat, ließ sich schlecht scharfstellen und ewig passte das licht nicht....
Eigendlich wollte ich mich noch etwas einlesen und recherchieren, aber das Angebot / Preis war so verlockend das ich nicht Wiederstehen konnte.
Gekauft habe ich es um Plankton, Algen und andere Mikroorganismen im Meerwasser Aquarium.

4 Okular Paare
5x
10x
10x SK
12,5x
3 Ojektive
10x
40x
100x
Im großen und ganzen funktioniert alles für meine derzeitigen Anwendungen. Alle Triebe laufen etwas schwergängig, aber sie laufen. Der Tisch ist etwas korrodiert, die Optiken sind dreckig, staubig aber nichts angelaufendes.
Die Köhlersche Beleuchtung ist mir noch in ein Rätsel, aber auch hier lässt sich alles bedienen. Die Lampe jedoch ist mir ein Rätsel. Es scheine eine BA22d Fassung zu sein, aber auch nicht richtig. 6V 20W vermute ich. Derzeit habe ich ein einfaches 12V 1A Netzteil dran bis ich das genaueres weiß. Das original Netzteil fehlt leider.
Hier bin ich für Infos dankbar.
Die Lampe läuft noch, aber die frage ist für wie lang und gibt's noch Ersatzlampen, bzw. gleich auf LED umbauen :-\

Wie ist euer Eindruck, was könnte ihr mir zu Beleuchtung sagen?
Wie reinige ich am besten die Optischen Bauteile?

Wie ist euer Eindruck?

Gruß
Robin

liftboy

Hallo Robin,

das ist doch was feines! Da hab ich schon ganz andere Sachen wieder ans Laufen gebracht :-)
Was die Beleuchtung angeht, solltest Du keine Probleme bekommen; passende Leuchtmittel wirst Du immer finden. Da Du sowieso kein Orginal Netzteil hast, kannst Du auch auf 12V umstellen.
Der Umbau auf LED ist ein bischen was für Profis (haben wir hier im Forum) kostet etwas, macht dann aber auch glücklich.
Die Schwergängigkeit liegt am alten Fett. Wenn Du keine Angst vor ein bischen Feinmechanik hast, kannst Du das leicht selber machen (die Ostgeräte sind da ziemlich unkompliziert, das geht mit normalem Werkzeug). Passendes Fett kannst Du von mir bekommen.
Die Optiken bitte nur GANZ VORSICHTIG reinigen. Auspusten oder weicher Pinsel mit Gummiball, die gibts im Fotoladen (gibts überhaupt noch welche?). Keine Lösungsmittel! Das ist eh nur Staub und Pilz kriegst Du sowieso nicht weg.

Grüße
Wolfgang
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=785.msg3654#msg3654
LOMO-Service
Das Erstaunen bleibt unverändert- nur unser Mut wächst, das Erstaunliche zu verstehen.
Niels Bohr

LuckyJack

Hallo Wolfgang,

das mit dem selberschrauben war genau das was ich hören wollte ;D. Die Pinsel mit Blasebalg von denen du sprichst kenne ich noch aus meiner Kindheit, mal schauen das ich mir so einen organisiere.
Der Umbau auf 12V gefällt mir auch, da werde ich erst mal etwas das Forum durchsuchen. Ein einfaches Labornetzteil und dazu eine 10-20W G4 Halogenlampe schwebt mir dabei spontan im Kopf, reicht sowas?

Mikroman

Guten Abend, Robin.

Das MB 30 habe ich auch und bin von seinen mechanischen Qualitäten mehr als angetan. Sie sind auf jeden Fall besser als die der nachfolgenden PZO Modellen. Phasenkontrast wird manchmal günstig auf Ebay angeboten. Hübsch ist auch der Interferenzkontrast nach Pluta. Von daher lohnt sich auch der mögliche Restaurationsaufwand.

Gruß
Peter
Zu sehr auf sich selbst zu beharren,
ist ein unvernünftiges Vergeuden der Weltsubstanz (Juarroz, 9. Vertikale Poesie,1)

Bob

Hallo Robin,
das MB 30 ist wirklich ein gut gemachtes Mikroskop und lässt sich für einige andere Zwecke ausbauen. Etwas aupassen sollte man mit verharzten Feintrieben: Durch die starke Untersetzung des Feintrieb-Getriebes bekommt man auch verharzte Führungen noch irgendwie bewegt, aber das Getriebe hält das nicht lange aus und so produziert man leicht einen Totalschaden.

Was den Halogen-Umbau angeht: Halogenlampen haben Kolben aus Quartzglas, das UV-Licht gut durchlässt. Frage an alle: Fangen die danach angeordneten Linsen im Strahlengang das UV-Licht weg, oder muss man einen separaten UV-Filter vorsehen?

Viele Grüße,

Bob

liftboy

Hallo Bob,

ZitatFangen die danach angeordneten Linsen im Strahlengang das UV-Licht weg, oder muss man einen separaten UV-Filter vorsehen?
Natürlich vermindert "normales" Glas den UV-Anteil im Licht. Deswegen gibt es ja spezielle Optiken aus Quarzglas für diesen Zweck. Andererseits bleibt immer noch genug UV übrig um Dir die Augen zu versauen :-(
Also: Filter vor die Augen.
Orginalobjektive für diesen Zweck sind selten; Lomo-Objektive tauchen dagegen schonmal öfter auf, und die passen auch.
Hier kannst Du Dich schlau machen:
http://www.mikroskopfreunde-nordhessen.de/dateien/Lomo-Objektive.pdf

Grüße
Wolfgang
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Niels Bohr

rhamvossen

Hallo Bob,

ZitatWas den Halogen-Umbau angeht: Halogenlampen haben Kolben aus Quartzglas, das UV-Licht gut durchlässt. Frage an alle: Fangen die danach angeordneten Linsen im Strahlengang das UV-Licht weg, oder muss man einen separaten UV-Filter vorsehen?

Ich denke, der UV Anteil von eine Halogen Lampe ist ziemlich gering und wird warscheinlich kein Problem sein. Beste Grüsse,

Rolf

liftboy

Hallo Bob,

Rolf hat recht! Ich kasper jetzt schon über 3 Jahre mit Halogen herum ohne dass es mir geschadet hätte (ist eben, wie oben angeführt, zuviel normales Glas dazwischen), außerdem sind die Äuglein nicht mehr die Besten (Brille hoch, Brille runter) so dass ich über eine Kamera am Bildschirm arbeite (16:9 da kommt Freude auf).
Meine Äußerung bzgl. UV bezog sich auf direktes UV-Licht (LED oder Brenner).

Grüße
Wolfgang
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Mikroman

Hallo Robin,

wieweit sind denn Deine Pläne zwischenzeitlich gediehen? Was macht der Feintrieb?

Apropos Halogenumrüstung: ich habe mein MB 30 auf LED umgerüstet; der Aufwand ist im Vergleich zur Halogenumrüstung vergleichbar - wobei - man kann auch mit dem vorhandenen Leuchtmittel durchaus im Hellfeld arbeiten.

Gruß
Peter
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LuckyJack

Guten Morgen,

habe gestern Abend angefangen die Triebe zu reinigen. Das Fett sah wirklich nicht mehr gut aus. Es ist aber schon wieder deutlich leichtgängiger als Vorher, ich denke da ist aber noch Steigerungspotential. Das Antriebsrad habe ich mich gestern nicht getraut raus zu bauen, habe zwar Schrauben dran gefuden, aber etwas bedenken das ich es nicht mehr korrekt zusammen bekomme da ich den gesamten Mechanismus nicht einsehen kann. Gibt es dabei was zu beachten?
Wie ich an den Trieb für die Köhler Linse (heist der so?) habe ich noch nicht herraus gefunden.
Ein Pinsel für Reinigungsarbeiten war beim Mikroskop dabei, Den Blasebalg habe ich gestern bestellt.

Bezüglich des Umbaus der Beleuchtung bin ich noch nicht weiter gekommen. LED wäre natürlich auch ne klasse Sache. Mich schockt nur jedes mal das Thema dimmen der LED ab.

Zitat von: Mikroman in September 23, 2019, 19:32:58 NACHMITTAGS
Das MB 30 habe ich auch und bin von seinen mechanischen Qualitäten mehr als angetan. Sie sind auf jeden Fall besser als die der nachfolgenden PZO Modellen. Phasenkontrast wird manchmal günstig auf Ebay angeboten. Hübsch ist auch der Interferenzkontrast nach Pluta. Von daher lohnt sich auch der mögliche Restaurationsaufwand.
Das habe ich mir auch so erhofft. Habe schon etwas nach geschaut, was dort verfügbar ist.  ;D

Bob

Zitat von: LuckyJack in September 25, 2019, 08:30:45 VORMITTAG
Mich schockt nur jedes mal das Thema dimmen der LED ab.

Hallo Robin,
da kann man am einfachsten und universellsten ein kleines Labornetzteil für 35€ nehmen. Die LED braucht hat Konstantstrom, den kann man ja bei so einem Netzteil mit getrennten Spannungs- und Strom-Reglern einstellen. Vor dem Einschalten Regler auf Null, da kommt teilweise eine Stromspitze raus.
Für die LED brauchst Du eine gute Kühlung. Am besten LED auf Star-Platine, Wärmeleitpaste und gedrehter Aluminium-Zylinder passenden Durchmessers.

Viele Grüße,
Bob

Bob

Ich glaube, dass Carsten Wieczorrek hier im Forum vor kurzer Zeit auf eine polnische LED-Lösung hingewiesen hatte.

LuckyJack

Hallo,

Ok das Labornetzteil steht schon auf der Einkaufsliste. Ich habe ein bekannten der über eine Drehbank verfügt.


Ich halte euch auf den laufenden wie es weiter geht ;)

plaenerdd

Hallo Robin,
zum Reinigen der Optiken: Leider ist es nicht nicht immer nur Staub. Deshalb folgende Vorgehensweise:
1. Ausblasen
2. sauberer Pinsel
Wenn das nicht reicht: 3. Auqu dest (anhauchen) und mit einem Wattestäbchen (noch besser an einen leicht abgestumpften Zahnstocher gederehte Augenwatte aus der Apotheke) in kreisenden Bewegungen von der Mitte nach außen
Wenn das nicht reicht (Fett von Fingern oder Wimpern[-tusche]): 4. Wundbenzin aus der Apotheke an das Wattestäbchen
Danach noch einmal Aqua dest.
Manchmal muss man hartneckige Sachen ein wenig einweichen: Aqua dest mit einem Tropfen Spühli an das Wattestäbchen und damit die Linse eine Weile feucht halten.
Vorsicht bei Oberflächenspiegeln: die nur bis Punkt 2 bearbeiten.
Hier noch was zum Lesen von den Profis: Das saubere Mikroskop
Blitzblanke Grüße
Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

LuckyJack

Hallo,

Danke Gerd für die ausführliche Beschreibung mit dem putzen, ich werde mich da gleich einlesen! Bezüglich der Beleuchtung bin ich weiter gekommen. Ich habe mich für LED entschieden. Ein Labornetzteil als Stromquelle ist bestellt, bei dem gleichen Händler gab es ein COB 5W LED Chip. Für 2€ habe ich den spontan mitbestellt. Die Einschub Hülse auf der die derzeitige Lampe montiert ist, wird gegen ein Massiven Aluminiumkörper ersetzt auf dem die LED montiert ist. Ob das schon reicht als Kühlkörper muss ich testen. zur Not hätte ich auch noch ein Peltier Element in meiner Werkstatt.
Jetzt schau ich das ich da ein Dimmer zwischen bekomme, vermutlich sind die 450-550 Lumen die die LED liefert deutlich zu viel.

Ich Berichte euch wie es weiter geht.

Gruß
Robin