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Leben im Teich

Begonnen von Erik Wischnewski, September 25, 2019, 13:47:13 NACHMITTAGS

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Erik Wischnewski

Hallo,
bei einigen Lebewesen meiner Teichwasserprobe habe ich etwas Schwierigkeiten, diese wenigstens grob einzuordnen.

Bild 1: Dies ist wohl Alona rectangula. Evetl. ein Weibchen? Das dunkle einförmige Gebilde im Inneren oben könnte ein Ei sein? Was meint Ihr?
Bild 2: Keine Ahnung. Ich meinte, soetwas schon mal irgendwo gesehen zu haben, finde aber die Literaturstelle nicht wieder.
Bild 3+4: Sind das Diatomeen? Bei Bild 4 denke ich fast ja, bei Bild 3 bin ich völlig unschlüssig.

Die Schwierigkeiten bei der Bestimmung ergeben sich natürlich hauptsächlich aus der wahnsinnig guten Auflösung und absoluten Schärfe meiner Bilder. ;)

Für Hinweise bin ich dankbar.

liftboy

Hallo Erik,

versuchs mal mit einer kleiner Vergrößerung; oder bist Du gar in der leeren Vergößerung; und zieh die Blende nicht so weit zu :-)  ich kenn das Problem von meiner Kamera.

Grüße
Wolfgang
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=785.msg3654#msg3654
LOMO-Service
Das Erstaunen bleibt unverändert- nur unser Mut wächst, das Erstaunliche zu verstehen.
Niels Bohr

Erik Wischnewski

Hallo Wolfgang,

leider notiere ich mir nur das Objektiv. Ich wähle aber i. A. grundsätzlich etwa 70% der N.A. als Aperturblende (der übliche Kompromiss zwischen Auflösung und Schärfentiefe). Den Begriff "Leere Vergrößerung" bzw. "Förderliche v." wende ich nur bei visueller Beobachtung an. Hier in der Photographie ist die Pixelgröße bewusst kleiner als das theor. Auflösungsvermögen gewählt. Ich könnte natürlich das Bild mit der EBV verkleinern. Aber das bringt ja auch keine Details. Ich könnte dafür auch ebenso gut einen Meter vom Monitor weggehen. Benutzt habe ich hierbei die Objektive 10x/0.25 und 20x/0.45 NCG. Bilder 1 und 3 sind gestapelt, was bei nicht 100%ig fixierten Objekten auch immer problematisch ist. Ich vergleiche daher immer mit den Einzelbildern, ob durch die Stapelung wirklich eine Verbesserung eingetreten ist.

Wiederholung ist schwierig, das es ein Lebendpräperat war. Das ist nun wieder im Teich.

Worauf beziehst Du denn Deinen Hinweis genau? Auf alle vier Bilder? Auf die gelben Farbsäume oder auf die Unschärfe. Letzteres dürfte i.W. an der Bewegung liegen.

plaenerdd

Hallo Erik,
Bild 4 ist definitiv eine Diatomee
Bild 3 könnte auch eine zerrissene und zusammengerollte Eihülle von einem Wasserfloh sein. Schau mal im "Wassertropfen" bei "Im Wasserproben vorkommende, sonst nicht erwähnte kleine Objekte I" in der letzten Auflage auf Seite 319/Nr.8 Auf Deinem Foto ist da nicht zu erkennen, ob es das was Eingerolltes gibt, aber vielleicht hast Du bei der visuellen Beobachtung was gesehen. Siehe auch folgendes Bild, zu dem ich leider den Maßstab nicht mehr weiß.
1 u 2: ?
Beste Grüße
Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

liftboy

Hallo Erik,

genau! Das ist ja der Grund, warum so viele mit Blitz arbeiten. Ich hatte mal versucht, von einem Cilliaten ein Video zu machen, um dann ein gutes Einzelbild herauszupicken..... war nix! Die Bewegung ist halt ein Problem (deswegen sind die "Häkeldeckchen" auch immer so schön scharf :-) sauber gestackt und so).

Grüße
Wolfgang
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Niels Bohr

Erik Wischnewski

Hallo Wolfgang,

Blitz - aha! Lasse ich mir mal durch den Kopf gehen. Im Auflicht sicherlich nicht allzu schwierig, aber im Durchlicht bei meinem Motic sicherlich nicht ganz einfach. Trotzdem mal eine Überlegung wert. Ich experimente in dieser Richtung ja imme rmal ganz gerne.
Und köhlern müssen wir den Blitz natürlich auch. Nee, war jetzt nur ein Scherz. :D

plaenerdd

Hallo Eric,
ZitatUnd köhlern müssen wir den Blitz natürlich auch. Nee, war jetzt nur ein Scherz. :D
Der Blitz sollte sein Licht durchaus nach dem Prinzip der Köhlerschen Beleuchtung auf das Objekt werfen (Stichwort "Doppelkollektor") und auch bei der Einspiegelung von der Seite z.B. über ein im Winkel von 45 Grad angebrachtes Deckglas, besser über ein halbdurchlässiges Prisma, sollte dieses Prinzip beachtet werden. Es dient schließlich vor allem dazu, störendes Streulicht zu vermeiden und das macht auch Blitzaufnahmen flau.
Blitzschnelle Grüße
Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

Bob

Hallo Erik,
Diatomeen sind fein strukturiert und Fotos leben davon, dass diese feinen Strukturen aufgelöst werden. Da kannst Du ruhig mit dem Objektiv rangehen, dass gerade noch eine bildfüllende Aufnahme erlaubt. Lebende Diatomeen zeigen noch einiges an Farbe, aber Deine Diatomee im letzten Bild sieht gar nicht mehr so lebendig aus. Da kannst Du das Bild auch in die Farbkanäle zerlegen, den besten nehmen, die anderen verwerfen, und so ein schärferes schwarz-weiss-Foto bekommen.
Deine Fotos sehe eher ungewöhnlich aus, wie schwarz-weiß mit Farbsäumen, und nicht wie Farbfotos. Liegt das evtl. an der Nachbearbeitung?

Viele Grüße,

Bob

Erik Wischnewski

Hallo Gerd,
danke für die Hinweise. Prisma liegt ohne schon neben dem Mikroskop. Hatte das auch so angedacht. Werde versuchen, Streulicht möglichst zu reduzieren. Streulicht ist in der Tat auch in der Astronomie sehr ärgerlich und versaut jeden Kontrast.

Hallo Bob,
konnte Samstag übrigens nicht kommen, weil nachts nach Berlin gefahren. Wurde mir zeitlich alles zu eng. Hätte mich sehr interessiert. ---
Bezüglich Farbzerlegung schaue ich mal, ist aber ein verfahren, dass ich in der Astronomie auch sehr oft anwende. Weiß nun aber nicht, ob ich es hier schon versucht habe. Mit dem Wassertropfen kam so viel Neues auf mich zu, dass ich sicherlich noch nicht alles optimiert habe.

Erik Wischnewski

Hallo,

habe die Bilder 3 und 4 einmal neu bearbeitet. Dabei auch Bild 3 nur den Grünkanal und als s/w-Bild eingestellt. Bild 4 ebenfalls nur Grünkanal und mit Wavelett-Filter geschärft.

Dabei ist mir ein weiteres Teil aufgefallen, dass ich sowohl in RGB als auch den Grünkanal allein als letztes angehängt habe. Scheint auch der Überrest eines Lebewesens zu sein - oder?


Bob

Hallo Erik,
die Grünkanal-Ausführung gefällt mir persönlich besser.
Hast Du ein Objektmikrometer? Das wäre ein gutes Objekt, um mal zu sehen, woher die Farbsäume kommen.
Viele Grüße,

Bob

Klaus Herrmann

Hallo Erik,
die ganze Filter-Photoshop-Bearbeiterei hilft bei dieser Bildqualität wenig. Höflich ausgedrückt sind die Bilder suboptimal. Dein Wohnort ist vom schönen HH nicht so weit weg, dass sich eine Fahrt zu einem Treffen dort nicht arrangieren ließe. Da bist du umzingelt von lauter hilfsbereiten Fachleuten, die dir sicher helfen können.
Mach es bitte! :-*
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


Vorstellung: hier klicken

Erik Wischnewski

Hallo Klaus,
ich bin bereits in der Hamburger Gruppe bei Bob dabei. Dass die Bilder suboptimal sind, ist mir bewusst, sogar subsuboptimal. Ich bin auch momentan weniger an Superbildern interessiert (bisher) als daran, zu erfahren, was ich da überhaupt gesehen habe. Ich gebe Dir Recht, dass die Filterbearbeitung eine kritische Sahe ist, die man schnell übertreiben kann. Ich mache meistens Serien bis zur Überschärfe und vergleiche, um das optimale aus der Mitte zu wählen. Diese Bilder habe ich mit ein er anderen Software geschräft, wo ich Wavelett-Filter einstellen kann. Diese Filter schärfen und glätten in einem Arbeitsgang. Mit ein bisschen probieren geht das ganz gut damit.

Hallo Bob,
natürlich habe ich ein Objektmikrometer, wie sollte ich sonst die Maßstäbe errechnet haben? Die Linien (Striche) sind völlig farbrein. Ich denke, es liegt an der Lichtbrechung durch das Wasser. Ich habe einen Hohlschliff-Objektträger verwendet, d.h. der Tropfen war schon ganz schön dick und konvex.

liftboy

Hallo Erik,

ha ha, erwischt! Hohlschliffobjektträger sind optisch aktiv, die wirken wie eine Linse (leider nicht auskorrigiert, daher die Farbsäume.
Probier mal die gute alte Tour mit den Wachsfüßchen am Deckglas. Deckglassplitter gehen auch, nehm ich dann für die dickeren Dauerpräparate.
Außerdem stört bei höheren Vergrößerungen die Wassermenge unter dem Glas.
Ich tümpel ja nun auch (auch am eignen Teich) und da sind mir Deine Probleme bestens bekannt. Du hast schon recht, man muss manchmal auch ein bischen tolerant sein, aber auf den Bildern sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht :-)

Grüße
Wolfgang
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=785.msg3654#msg3654
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Niels Bohr

Erik Wischnewski

Hallo Wolfgang,

das war bisher reine Faulheit von mir. Es waren die erste zwei Proben aus dem Teich und ich war neugierig, ob da überhaupt etwas zu sehen ist. Da ist der Hohlschliff-OT natürlich erst einmal sehr bequem. Die optischen Nachteile waren mir bewusst, was das Wasser als Linse betrifft, allerdings nicht die Schliffgüte der OT, wohl aber deren Wirkung als Konkavlinse.

Werde also zukünftig wohl nicht an den Deckgläser mit Füßchen vorbeikommen. Da habe ich dann ja einige Baustellen. Der Blitz ist auch schon angedacht. Eine Adaption aus dem 3D-Drucker zur Aufnahme und zentralen Positionierung des Prismas sind auch schon skizziert. Im Frühjahr ist der Teich ja noch interessanter als jetzt. Erst ein mal will ich aber wissen, was ich da so sehe.