Erster Versuch mit Auflicht-Fluoreszenz: Blattspitze Ficus quer mit Grünanregung

Begonnen von Bob, Oktober 09, 2019, 21:38:33 NACHMITTAGS

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ortho.peter

Hallo Rolf und Bob,

@Rolf:
> Entsprechend kann man Filterkombinationen sauteuer erwerben,
Oh ja, das kann ich mir lebhaft vorstellen. Andererseits muss man aber
sagen, - optische Teile, egal was, waren noch nie wirklich billig.

> spiele mal mit den Grafiken für die Filtersets im Filterassistenten ein wenig herum:
Grafiken gibt's da keine. Bei:
https://www.micro-shop.zeiss.com/de/de/shop/filterAssistant
gibt es ein Foto und einen Einzeiler.

Und bei:
https://www.micro-shop.zeiss.com/de/de/shop/filterAssistant/filtersets/
https://www.micro-shop.zeiss.com/de/de/shop/filterAssistant/dyes/
eine lange Tabelle. Sonst ist da nix.

> die Neupreise haben mit den Möglichkeiten für den Bastler nichts gemein.
Das war klar. Ich habe auch niemals daran gedacht, die Sachen neu zu kaufen.
Das geht entweder über den Mikromarkt oder über ebay. Da ich aber so wie so
noch keine Ahnung davon habe, was ich eigentlich brauche, wird das noch viel
Arbeit.

> H.P. ist natürlich Harry Potter!
Ich dachte mir schon so was in der Richtung, war aber auf Rowling fixiert.
An das Naheliegendste hab' ich natürlich nicht gedacht.

@Bob:
> Mein Foto habe ich mit einer 2-3 Watt LED beleuchtet.
Sicher? - Ich hätte eher mit dem 10fachen gerechnet. Das eröffnet natürlich
ganz neue Möglichkeiten. Dann müsste es ja auch mit der kleinen Cree laufen.

Ich habe mich schon vor einiger Zeit durch das Angebot an RGBW-LEDs gearbeitet
(ist ja nicht wirklich vie da) und bin (weil keine Ahnung vom Leistungsbedarf)
bei diesem:

https://www.osram.com/ecat/OSRAM%20OSTAR%c2%ae%20Stage%20LE%20RTDUW%20S2WP/com/en/class_pim_web_catalog_103489/global/prd_pim_device_2191218/

Teil hängen geblieben (ein Biest, aber wenn es die nicht schafft, kann es
keine). Nun kann ich ja vielleicht auch das ganze Licht etwas kompakter gestalten.
Stellt sich halt nur die Frage, ob es damit auch Phaco und Dunkelfeld gibt.

Viele Grüße
Peter
Ebenfalls gerne per Du

Bob

Hallo Peter,
die LED-Taschenlampe hat eine wirksame Kollektoroptik, die ein fast paralleles Strahlenbündel des richtigen Durchmessers erzeugt. Das ist genau so wichtig wie die eigentliche Leistung der LED.
Ein Problem bei den billigen LED-Taschenlampen ist, dass dort die Star-Platine einfach so reingeworfen wird und ohne Wärmeleitpaste und richtigen Kühlkörper auskommen muss. Ansonsten wären das ganz brauchbare Mikroskop-Beleuchtungen. Vielleicht ist das bei teureren Modellen besser gelöst.

Viele Grüße,

Bob

Rolf-Dieter Müller

#17
Zitat von: Bob in Oktober 11, 2019, 11:21:03 VORMITTAG... Ein Problem bei den billigen LED-Taschenlampen ist, dass dort die Star-Platine einfach so reingeworfen wird ...

Hallo Bob,

da ist was dran. Ich wollte zur Ultraviolettanregung eine bestimmte lieferbare Taschenlampe angeben. Muss aber davon Abstand nehmen, denn ich bekomme mit der keine homoge Ausleuchtung.

Aber, eine Taschenlampe, die ein Elkronikbastler für einen lokalen, leider seit einiger Zeit geschlossenen Elektronikladen in Kleinstserie für Geocacher herstellte, funktioniert einwandfrei.

Übrigens, auch mir gefällt Deine Erklärung mit dem Zauberhut. Die Krempe muss weg, dann klappt es auch mit der Fluoreszenz.

Viele Grüße,
Rolf-Dieter

Bob

Zitat von: Rolf-Dieter Müller in Oktober 11, 2019, 11:43:22 VORMITTAGKleinstserie

Hallo Rolf-Dieter,
Taschenlampen als Einzelstück herzustellen, ist eine ziemliche Sträflingsarbeit, da sie aus vielen dünnwandigen Hülsen bestehen. Man verwandelt einige Stücke gutes Vollmaterial in ein 50g-Objekt und einen Haufen lästige Späne. In Kleinserie geht das schon eher, wenn man passendes Rohrmaterial zu kaufen bekommt. Kunststoff-3D-Druck eignet sich wegen der Wärmeleitung nicht so gut, sonst ist das für Hohlkörper eine prima Fertigungsmethode.
Den chinesischen Taschenlampen fehlt wie so oft gar nicht viel: Eine grundsätzliches Anerkennen des Kühlbedarfes, ein paar kleine konstruktive Änderungen, etwas Wärmeleitpaste, etwas Sorgfalt bei der Montage. Das würde den Preis verdoppeln, von 5 auf 10€, mehr nicht.
Vielleicht ist es ganz gut, dass sie das noch nicht hinbekommen...

Viele Grüße,

Bob

d65

Was die Möglichkeit zur Fluoreszenzanregung angeht möchte ich noch ergänzen: Das geht auch mit Halogenlampen. Im Vor-LED-Zeitalter (so ca vor 15 Jahren) musste ich mal lebende Zellen mit grüner Fluoreszenz bei hoher Vergrößerung (63x Öl) über einige Stunden oder Tage anschauen. Die Quecksilberdampflampe hat einen sehr hohen UV-Anteil, der sich auch mit guten Filtern nicht völlig unterdrücken lässt. Und lebende Zellen mögen UV nicht so gerne. Daher habe ich die Quecksilberlampe abgegenommen und gegen die 12V Halogenlampe ersetzt. Die Belichtungszeiten im grünen Kanal haben sich dadurch etwa um Faktor 3-4 verlängert, aber eilig hatte ich es nicht. Irgendwann später hat sich noch rausgestellt, dass die üblichen 12V Netzteile wohl nicht für den Dauerbetrieb bei 12 V über mehrere Tage ausgelegt sind....

Letztendlich muss durch die Anregung genügend Fluoreszenz erzeugt werden um ein Signal deutlich über dem Rauschen der Kamera und dem Streulicht aus dem Raum zu erzeugen. Dann läuft es.

Liebe Grüße
Steffen

ortho.peter

Hallo Bob,

ich habe gestern noch von Johannes eine Mail mit exakten Angaben
zur Leistungsaufnahme einer Cree Color bei den verschiedenen
Konstrastierungsarten bekommen. Das hat's gebracht, damit kann ich
gut arbeiten. Zusammen mit Deiner Angabe für die Fluoreszenz habe
ich jetzt einen guten Überblick, was an Lichtleistung nötig ist.

> die LED-Taschenlampe hat eine wirksame Kollektoroptik, die ein
> fast paralleles Strahlenbündel des richtigen Durchmessers erzeugt.
> Das ist genau so wichtig wie die eigentliche Leistung der LED.
Eine Taschenlampe ist für mich keine Lösung. Ich habe den Ehrgeiz,
die LED's in die Lampenhäuser des Ortholux einzubauen.
Es spricht aber andererseits nichts dagegen, so eine Lampe zu
zerlegen, und die LED zu verwenden. SMD-Komponenten zu verarbeiten
ist ja nicht jedermanns Sache, das Aufbringen eines LED-Moduls auf
einen gekauften Kühlkörper wird allerdings bestimmt niemanden von
uns überfordern. Die Taschenlampe ist also Durchaus ein Ansatz.

Das nächste wird jetzt höchstwahrscheinlich das Filter-Thema sein.
Wenn es essentiell ist, dass "die Krempe weg muss" und die Fluoreszenz
so knapp neben dem Anregungslicht liegen kann, scheint mir die
Abstimmung von LED und Filter der eigentliche Schlüssel zu Erfolg
zu sein.

Viele Grüße,
Peter
Ebenfalls gerne per Du

Bob

Hallo zusammen,
ich habe mir jetzt eine feste Beleuchtung gebaut, die das Licht von der Seite her über einen Spiegel von hinten in den Auflichtfluoreszenz-Kondensor bringt.

In meinem Auflichtkondensor III RS sind zwei Filtersätze bestückt: BP 546, FT 510, LP 520 also blau-grün-Anregung und BP 485/20, FT 510, BP 515-565. Der zweite Filtersatz ist wohl eher für recht spezielle Anwendungen geeignet. Man wird man ja mit einem Emissionsfilter BP 515-565 im wesentlichen einfarbige Bilder bekommen. Aber da muss ich mich noch in Ruhe einarbeiten. Ich bin halt gerade günstig an den den Kondensor gekommen, eigentlich beschäftige ich mich ja mit den Mitose-Präparaten.
Anbei ein Bild von der Beleuchtungseinrichtung (sehr prototypenhaft) und ein paar Bilder, die mit dem ersten Filtersatz aufgenommen wurden.

Viele Grüße,

Bob

Linuxpenguin

Hi Bob,
bzgl LED kann sicheelich Stephan Hiller gut helfen.
Ich bekomme gerade was aehnliches von ihm.
Bei mur nur ohne FL
LG
Sven
Mikrotechnik:
- ZEISS Ultraphot III
Luminar Einrichtung, AL/DL (HF/DF),
POL, AL-DIK
Hiller LED, HAL, CSI, HBO
- SteMi IVb

Foto:
- StackUnit auf PhoMi-Basis
- SONY a7R II VF/APS-C
- CANON FL Balgen
- Linearschlitten: Z 0,0001mm

Interessen:
Mineralogie, Gemmologie, Petrographie

Bob

Hallo zusammen,
heute hat DPD noch ein paar Interferenzfilter gebracht, und ich habe die Nadel eines kleinen (12cm hoch) Nadelbäumchens bearbeitet. Handschnitt in Wasser, Anregung zwei Filter, ca. Kurzpass 460nm, dichroitischer Spiegel 510nm, Sperrfilter ca. 540nm. Objektiv Neofluar 10/0,3.
Die Belichtungszeit war bei meiner Nikon 1J5 1 Sekunde.

Das gefällt mir schon ziemlich gut!

Viele Grüße,

Bob

Rolf-Dieter Müller

Hallo Bob,

das sieht doch recht gut aus, und genau dieses Ergebnis würde ich bei Autofluoreszenz mit Blauanregung eines Nadelblatt-Querschnitts erwarten.

Viele Grüße,
Rolf-Dieter