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Coffein Schmelzpräparat

Begonnen von Klaus Herrmann, Oktober 14, 2019, 12:01:23 NACHMITTAGS

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Klaus Herrmann

Hallo zusammen,

zum Thema Spannungsrisse in Schmelzpräparaten habe ich noch ein Beispiel aus aktuellen Versuchen. Auskristallisierte Schmelzen von Coffein zeigen sehr schnell nach der Kristallisation Risse entlang der Kristallkanten.
Hier 2 Beispiele, einmal mit Spielereinen durch Kombination von Pol mit λ  und  ¼ λ so lange verdreht, bis die zarten Frühlingsfarben erschienen.

Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


Vorstellung: hier klicken

Heiko

Sehr schön, lieber Klaus.

Hier zeigt ein Sublimat, noch dazu ein dimorphes, diese Risse:



Bei Deiner schönen Coffein-Schmelze könnte man auch spekulieren, dass zwei Modifikationen vorhanden sind.

Viele Grüße,
Heiko

plaenerdd

Hallo,
ich habe das noch nicht konkret vergrlichen, ob diese Risse auch bei Kristallen aus Lösungen auftreten, könnte mir aber ganz gut vorstellen, dass die Auskristallistion bei höheren Temperaturen und die Volumenreduktion bei der anschließenden Abkühlung die Ursache ist.

Rein ästhetisch betrachtet finde ich die Risse aber zum Beispiel beim "Herbstlaub" und auch in anderen Bildern eher Gewinnbringend. Farbklare Flächen kann jedes Bildbearbeitungsprogramm erzeugen, notfalls sogar mit Farbverlauf, aber die Spannungsrisse folgen ja real existierenden Strukturen im Kristall, die grafisch betrachte oft einer sehr gleichmäßigen Schraffur entsprechen, die je nach Kristallorientierung wechselt.

Beste Grüße
Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

witweb

#3
Hallo,

@Heiko - Was ist das, was du da gezeigt hast?

Ich habe mal ein Bild von Benzoesäure angehängt. Dort sieht man vor allem viele Punktlinien. Sind die mit der Spannungsriss-Theorie vereinbar?
LG
Michael
Leitz Orthoplan
Zeiss Standard 18 mit Fluoreszenz-Auflichtkondensor IV FL
Lomo Biolam, Motic SMZ-168
Canon EOS 750D
https://mikrokristalle.net
https://www.youtube.com/@Mikrokristalle

Bob

Hallo zusammen,
in Klaus' Bild gibt es einen "Riss", der gleichmäßig farbig ist und eine etwas größere Breite hat - wie mag sich das erklären?

Viele Grüße,

Bob

bernd552

... wenn der Riss breit genug ist könnte sich dieser durch Kapilarkräfte mit noch flüssigen Bestandteilen füllen (da Füllung farbig ist und ebenfalls schwarz umrissen)?

Heiko

Hallo Michael und Bob,

viele Punkte führen letztlich zu einer Riss-Linie – da sehe ich kein Deutungsproblem.
Die farbige Riss-Füllung schreibe ich der Interferenzfarbe der beiden Pol-Filter nebst Verzögerer zu. Die Struktur ist so breit, dass das Licht ungehindert passiert.

Viele Grüße,
Heiko

witweb

#7
Hi,
ich habe mal auf die Schnelle etwas Hippursäure geschmolzen und mit der Kamera das Abkühlen beobachtet. War ein bisschen tricky. Aber, wer den Rissen beim Reißen in Echtzeit zusehen will, kann sich das Video anschauen. Die Qualität ist nicht besonders, auch weil ich versucht habe, die Dateigröße klein zu halten.
Zum Video (ca. 1min): https://c.gmx.net/@329582384448014133/si6kWNjXSl-WDB9OWXVlCQ
Viele Grüße
Michael

Hier noch ein Schnappschuss aus dem Videoclip:
Leitz Orthoplan
Zeiss Standard 18 mit Fluoreszenz-Auflichtkondensor IV FL
Lomo Biolam, Motic SMZ-168
Canon EOS 750D
https://mikrokristalle.net
https://www.youtube.com/@Mikrokristalle

bernd552

Hallo Michael,

Gratulation, in wenigen Stunden ist das Geheimnis live gelüftet!!

Jetzt muß wohl ein Weichmacher in die Schmelze.

LG
Bernd

Bob

Hallo Michael,
schön, das Rätsel ist damit anschaulich gelöst!

Viele Grüße,

Bob