Mein erster Versuch mit Wacker ASim III

Begonnen von Peter G., Oktober 23, 2019, 17:44:57 NACHMITTAGS

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Peter G.

(Jörg - Fahrenheit - 26.20.2019): Im folgenden Thread sind die beiden Threads von Carsten zu seinen Tests mit der Asim III Färbung zur Johannisbeere und Camelie enthalten. ich habe die Threads zusammen geführt, damit das Thema nicht auffasert.


Hallo,

ich möchte heute das Ergebnis erster Versuche mit Wacker ASim III vorstellen und um Eure Einschätzung bitten.
Geschnitten wurde ein Spross vom Roten Hartriegel. Der Spross lag etwa 4 Monate in AFE und wurde vor drei Tagen geschnitten, die Schnitte in 70% Ethanol 3 Stunden aufbewahrt und dann eingefärbt.

Der Schnitt ist mir für dieses harte Holz recht gut gelungen, wie ich meine, wenn auch etwas dick geraten. Versuche, dünner zu schneiden, scheiterten, weil es am Rand zur Rinde hin unschöne konzentrische Risse gab.

Gefärbt habe ich, wie in der Färbevorschrift von Klaus Herrmann zu dieser neuen Variante beschrieben. Vor dem Färbeprozess wurde aus AFE in die Alkoholreihe überführt. Gefärbt wurde leicht mit Wasser verdünnt im Blockschälchen etwa 1 Stunde und dann mit Aqua dest. ausgewaschen.
Bei der kurzen Differenzierung mit Ethanol 96% und auch bei der anschließenden Entwässerung in Isopropanol 99,9% wurden rote Farbschleier ausgezogen. Dasselbe passierte auch nach Verzicht auf die Differenzierung mit Ethanol.
Und so machen mir die Schnitte einen recht blassen Eindruck, was das Rot angeht.

Das Bild zeigt eine Aufnahme mit einem Planapo 4/0,16. Zum Einstellen ins Forum wurde ein Ausschnitt stark komprimiert. Ansonsten ist es gänzlich unbearbeitet und gibt farblich einen der visuellen Beobachtung entsprechenden Eindruck wieder.

Was habe ich falsch gemacht, was könnte ich verbessern?

Als druff!!!

Viele Grüße
Peter G.

Wutsdorff Peter

Hallo Peter,
warum hast Du so lange gefärbt?
Nach Anweisung von Klaus sollte man nur 15 Min färben.
Aber der Schnitt ist Dir, wie ich meine, sehr gut gelungen! Auch bei mir habe ich zu lange in Ethanol das Rot entfärbt.
Ich bin auch noch am Üben.
Daß man jetzt nur einen Farbstoff hat, finde ich sehr erleichternd.
Gruß Peter

Peter G.

Hallo Peter,

Ich habe so lange gefärbt, weil die Farbstofflösung verdünnt war. Und ich denke, wenn ich nur 15 min gefärbt hätte, wäre gar kein Rot mehr drin. Aber da kann ich mich auch irren.

Die Differenzierung ("Entfärbung" in Ethanol) dauerte ca. 10 Sekunden incl. abpipettieren.

Vielleicht liegt´s auch an dem auswaschen mit H2O, auch da gab es schon rötliche Farbwolken.

Gruß,
Peter G.

liftboy

Hallo Peter,

ich weiß nicht, was Du hast? Das ist ein hervorragender Schnitt und die Färbung (das ist mir schon auf dem Dörnberg aufgefallen) erinnert an das gute alte Dujardin.
Mir gefällts.

Grüße
Wolfgang
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=785.msg3654#msg3654
LOMO-Service
Das Erstaunen bleibt unverändert- nur unser Mut wächst, das Erstaunliche zu verstehen.
Niels Bohr

Peter G.

#4
Hallo Wolfgang,

vielen Dank für Dein Lob zum Schnitt, aber was meinst Du mit Dujardin? Den Weinbrand oder ist das eine gute alte Farbstofflösung?

Ich habe mir den Beitrag von Klaus Herrmann nochmal angeschaut, und da sieht man Bilder mit richtig knalligem Rot und auch tatsächlich eins mit hellbräunlicher Farbe, und das ausgerechnet bei verholzten Zonen, wo man eigentlich eine rote Einfärbung erwarten könnte.

Und wenn ich mir den Beitrag von Hans-Jürgen Koch anschaue (https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=34102.0), was da für ein Feuerwerk im Roten Hartriegel abgeht...

Ich muss wohl noch viel mehr Erfahrung sammeln, welches Gewebe wie reagiert.

Viele Grüße,
Peter G.

Klaus Herrmann

Hallo Peter,
also dein Schnitt ist tadellos! Der Hartriegel hat seinen Namen zu Recht, schon deshalb alle Achtung. Die Färbubng ist auch sehr schön, allerdings fehlt mir das Rot im doch überwiegenden Holzteil.

Ich bin gerade etwas im Druck wegen eines großen Projekts, aber ich werde mir die Charge nochmal vornehmen um zu klären ob ich das Ergebnis verifizieren kann. Wenn ja, dann muss ich nachbessern..

Es haben ja noch einige andere aus der selben Charge Proben erhalten, da bitte ich um Rückmeldung wie die Färbeergebnisse aussehen.
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


Vorstellung: hier klicken

liftboy

Hallo Klaus,

komisch, bei mir ist die Lösung rot/rosè-stichig. Ich hab dann mit Astrablau ein bischen nachkorrigiert.
Die Färbung reagiert schon empfindlich auf Alkohol; unterschiedlich ob Ethyl oder Isoprop.
Mein W3Asim II ist auch in der Flasche wesentlich bräunlicher (ist auch schon älter, färbt aber noch gut!)

Grüße
Wolfgang
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Niels Bohr

Bob

Hallo Peter,
der Schnitt ist klasse geworden - ich würde keinen Gewinn in weniger Schnittdicke erwarten.
Ethanol und in Maßen auch Isopropanol sind hygroskopisch - kann es sein, dass da schon mehr Wasser drin war?

Viele Grüße,

Bob

Peter G.

Hallo ihr Helferlein :)

ich habe im Isopropanol auch schon nach Wasser geschaut.
Das Ethanol ist eh nur 96%ig, da wird schon Wasser drin sein, das 99,9%ige Isopropanol hab ich getestet mit KMnO4, da gibt es nach gutem Schütteln eine zarte Violettfärbung. Das sollte eigentlich noch in Ordnung sein. Oder?

Grüße,
Peter G.


Bob

Hallo Peter,
das Isopropanol klingt gut. Beim 96%igen Ethanol ist ja normalerweise der Rest kein Wasser. Vielleicht ist da inzwischen ein ordentlicher Wasseranteil dazugekommen. Ich kenne das vom Schelllack als Diatomeen-Haftgrund: Nach ein paar Jahres im geschlossenen Tintenfass trocknet das nicht mehr glatt, sondern matt auf.
Das Verschwinden des Rots kann ja auch andere Ursachen haben, aber diese wäre leicht auszuschließen.

Viele Grüße,

Bob

Carsten Wieczorrek

@Klaus

Ich habe erst einen Schnitt angefertigt, 6 Min. bei 50°C, enttäuschendes rot.

Ich werde das morgen nochmal versuchen und ein Bild einstellen.

Carsten
Für's grobe : GSZ 1
Zum Durchsehen : Amplival Hellfeld, Dunkelfeld, INKO, Phasenkontrast
Zum Draufsehen : Vertival Hellfeld, Dunkelfeld
Zum Polarisieren : Amplival Pol u Auf-/Durchlicht
Für psychedelische Farben : Fluoval 2 Auflichtfluoreszenz
Für farbige Streifen : Epival Interphako

Klaus Herrmann

Hallo zusammen,

ich werde am Wochenende die Charge untersuchen ich habe eine Vermutung wo der Fehler liegt. Wie dem auch sei, wenn ich den Fehler gefunden habe bekommen selbstverständlich alle kostenlosen Ersatz mit einwandfreier Färbelösung.

Große Konzerne müssen manchmal millionenschwere Rückrufaktionen machen, hier ist der Schaden überschaubar, da geht es erst mal um meinen guten Ruf.

Noch was Gutes: im Gegensatz zu den Konzernen ist die Suche nach dem Verantwortlichen deutlich einfacher! ;)
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


Vorstellung: hier klicken

Fahrenheit

Lieber Peter,

nur ganz kurz, da hier schon viele ollegen geantwortet haben. :)
Der Schnitt ist klasse, bei der Färbung scheint das Rot zu fehlen.

Ich denke, wir haben alle noch wenig Erfahrung mit dem Rhodamin B - insbesondere hinsichtlich der Farbnuancen bei lignifizierten Zellen und der Differenzierung.
Kannst Du bitte einmal einen Ausschnitt des Holzteils mit dem 40x Objektiv posten? Ich möchte sehen, ob die Mittellamellen zwischen den Holzzellen rot geblieben sind.
Damit lässt sich dann weiter überlegen, wie man das Rot erhalten kann.

Herzliche Grüße
Jörg
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Arbeitsmikroskop: Leica DMLS
Zum Mitnehmen: Leitz SM
Für draussen: Leitz HM

Peter G.

Lieber Jörg,

voilà, gerne doch. Das Bild zeigt die älteren Holzzellen. Es ist nicht bearbeitet, aber stark komprimiert. Hoffentlich ist es brauchbar.
Die Mittellamellen sind kaum zu sehen.

Viele Grüße
Peter G.

Fahrenheit

Lieber Peter,

das passt: die Mittellamellen treten nicht rot hervor, daher vermute ich hier eine zu starke Differenzierung.

Spüle beimm nächsten Mal nach dem Färben 2 bis 3 Mal kurz mit Aqua dest. und gehe dann direkt ins Isopropanol: 3 * Zugeben und sofort wieder absaugen, dann 2 * 1 Minute und 2 * 5 Minuten, danach kann eingedeckt werden.

Bitte zeig uns dann hier das Ergebnis dieser Schritte und wir sehen weiter.

Herzliche Grüße
Jörg
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