Fremdkörper in Olympus DIK-Schieber, Frage zum Kondensor BH2-UCD

[Peter V.]

Hallo,

ich bin in den Besitz weitere DIK-Komponenten zum BH2 gelangt, zu dem ich weitere Fragen habe:

1) Der Scheiber ist leider in keinem erfreulichem Zustand, er weist Fremdköper auf, die sich innrhalb des "Sandwiches" (offenbar aus Wollaston-Prisma und Analysator) befinden. Zwei dicke schwarze "Brocken", die unter dem Stemi fast wie kleine Anthrazitkohlstückchen aussehen. Sie sind auch durch leichtes "Klopfen" des Schiebers nicht beweglich.
Kann man (also ein guter Mechanicus, nicht ich  ) grunsätzlich an den offenbar existierenden Hohlraum kommen, um diese Bröckchen zu entfernen?

2) Der Polarisator unter dme Kondensor fehlt. Gab es hierfür einen speziellen Polarisator? Ist es überhaupt ein gewöhnlicher Polarisator (bei Leitz beispielsweise ist der Polarisator nicht nur ein Polarisator, sondern hat noch etwas andere Eigenschaften, mit einem einfachen Polarisator bekommt man beim Smith-DIK auch nur ein flaueres Bild). Mit einem normalem, auf den Lichtaustritt gelegten Polarisator kommt mir das DIK-Bild im Vgerleich mit dem Eindruck am BH2 mit dem "alten" Kondensor und dem dort angebauten Polarisator etwas flau vor.

3) Wozu diesen all dies Verstellmöglichkeiten an diesem Kondensor? (Ich wusste gar nicht, dass Olympus auch teilweise so absurd komplexe Bauteile wie Zeiss gefertigt hat).

Herzliche Grüße
Peter

[derda]

Hallo Peter,

vor einigen Jahren habe ich ein total verkommenes ,,Betriebsmikroskop" zur Wartung zu Olympus nach Hamburg geschickt. Es war überraschend preiswert, weshalb ich dir bei einem so kostbaren Bauteil diesen Weg auch empfehlen würde.

Viele Grüße

Erik

[JB]

2) Der Smith-T Kontrast braucht einen de Sénarmont-Kompensator unter dem Kondensor (lambda/4 Filter und getrennten, drehbaren Polarisator). Der Polaristor ist nichts besonderes aber ohne lambda/4 funktioniert es nicht.

3) Ist das der BH2-UCD?? Der Polarisator befindet sich hoffentlich noch IM Kondensor. Das untere Einstellrad bringt den Polarisator in den Strahlengang: https://www.photomacrography.net/forum/viewtopic.php?p=93597

[Peter V.]

Danke, Jon!!!

Ich habe ihn entdeckt! Unglaublich - es geht ja noch komplexer als beim Phasenkondesnor von Zeiss! Da haben sich wohl Zeiss und Olympus bei der Konstruktion des "Schweizer Taschenkondensors" gegenseitig übertroffen 
Drei Funktionen in drei übereinander liegenden schmalen Scheiben - das ist wahrlich nichts für Wurstfingrige! (Es tut mir leid und man mag mich für parteiisch halten, aber ich sehe immer wieder, wie genial einfach doch Leitz all diese Dinge gelöst hat.)
Wie dem auch sei: Polarisator da - alles gut.
Na ja, fast alles... Die "Bröckchen" sind natürlich noch im Schieber und (@Erik): Olympus und preiswert ist ein Widerspruch in sich. Für eine Firma vielleicht... Wirkoich "günstig" kenne ich eigentlich nur von Hund.

Herzliche Grüße
Peter

[smashIt]

schraub doch einmal den deckel vom schieber ab.
vieleicht kannst du den dreck dann schon mit einem blasebalg beseitigen.

[Peter V.]

Hallo,

da ich die Grenzen meiner feinwerktechnischen Fähigkeiten sehr gut einschätzen kann (und die sind leider fast in Bodennähe), habe ich mir anegwöhnt, an nichts mehr herumzuschrauben, was ich nicht genau kenne.
Wenn man den "Deckel" - wie Du es nennst - abschraube....was finde ich denn da vor? Kommt man denn irgendwo in den ominösen Zwischenraum? Der ist ja nicht zwischen Schieber und dem Gehäuse, sondern innerhab dieses "Paketes" aus Analysator und Prisma.

Herzliche Grüße
Peter

[smashIt]

ich kenn den olympus schieber von dir nicht (hatte bis jetzt nur aktuelle von olympus und einen uralten von nikon in den fingern).

wenn der analysator teil des internen schlittens ist muss ja dorten der spalt vorhanden sein über den der dreck eingedrungen ist.

ich hätte aber mit einem fest im gehäuse verbauten analysator gerechnet.
dann wäre der dreck zwischen analysator und schlitten.

wenn dir die sache nach abnehmen des deckels zu heiss wird kannst du ihn ja wieder draufschrauben.

erwarten sollte dich zumindest etwas in der art: >>>klick mich!<<<

[Christian Linkenheld]

Hallo Peter,

ich gehe davon aus, dass der Schieber noch identisch zur alten DIK-Ausrüstung des BH2 ist.
Dann befinden sich auf der Unterseite des Schiebers 4 kleine Kreuzschlitzschrauben. Diese einfach lösen und den unteren Teil des Schiebers abnehmen. Der Analysator ist hier verklebt und bildet mit dem abnehmbaren Teil eine Einheit. Dann einfach unter dem Stereomikroskop die Brocken lokalisieren und entfernen.

viele Grüße

Christian

[Peter V.]

Hallo,

Danke für die Hinweise. Durch das zweite optiklose Loch des Schieber und ein abgewinkeltes Wattestäbchen konnte ich die Bröcken unblutig entfernen.

Herzliche Grüße
Peter