Banale Frage: Mikroskopobjektiv 1:16

Begonnen von Mikroman, November 03, 2019, 15:36:42 NACHMITTAGS

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Mikroman

Moin,

ich bin zwar nicht faul, fand aber trotzdem nichts: Wie rechnet man den bei einem wohl älteren Maßstab 1:16 in einen klassischen Vergrößerungsfaktor um?

Dank im voraus
Grüße
Peter
Zu sehr auf sich selbst zu beharren,
ist ein unvernünftiges Vergeuden der Weltsubstanz (Juarroz, 9. Vertikale Poesie,1)

Werner

1:16 interpretiere ich so, daß das Bild 16x größer ist als der Gegenstand (bei der der Berechnung zugrundeliegenden optischen Tubuslänge). Bei einer anderen Tubuslänge ist es größer oder kleiner nach der Abbildungsgleichung. Bei den relativ kleinen Vergrößerungen merkt man Abbildungsfehler dabei weniger oder auch gar nicht als bei größeren.
Ein 1:4 Objektiv ist dann auch ein Planobjektiv, obwohl es nicht draufsteht. Die Fehler der Bildfeldwölbung sind unmerklich klein.

Hier also 1:16 = 16-fach.

Gruß - Werner

smashIt

Zitat von: Werner in November 03, 2019, 17:11:01 NACHMITTAGS
Ein 1:4 Objektiv ist dann auch ein Planobjektiv, obwohl es nicht draufsteht. Die Fehler der Bildfeldwölbung sind unmerklich klein.

da möchte ich aber vehement widersprechen!

der achromat bei meinem uralt olympus CH hatte eine bildfeldwölbung die sich gewaschen hat
da konntest du schon fast ober- und unterseite des objektträgers gleichzeitig anschauen ;)
MfG,
Chris

Bildung ist das was uns vom Tier unterscheidet.

Funtech.org

Ulf Titze

Hallo Peter,

ich verstehe Deine Frage vielleicht nicht richtig. Was meinst Du mit "klassischem Vergrößerungsfaktor"? Was ist denn an 1:16 nicht klassisch? Ich denke, der ist klassischer als "16x".

Ein Objektiv mit der Gravur "1:16" ist bei Mikroskopen immer ein Endlichobjektiv. Von diesem wissen wir, dass es in der Zwischenbildebene ein Bild des Objektes im Maßstab 16 : 1 entwirft. Für Unendlichobjektive geht das nicht so einfach, weil ja kein reelles Bild ensteht, das man ausmessen oder berechnen könnte. Da muss dann mit einer Referenzbildweite gearbeitet werden. Bei Okularen sind das 250mm; wie das bei Objektiven gemacht wird, weiß ich nicht genau. Ein vergleichbares Objektiv bekommt dann die Gravur (oder heute leider eher nur noch den Aufdruck) 16x.

Aber ich habe nicht verstanden, in was Du die 1:16 umrechnen willst.

Liebe Grüße

Ulf
"Do not worry about your problems with mathematics, I assure you mine are far greater." (A. Einstein)

"Komm wir essen Opi!" - Satzzeichen können Leben retten!!!

smashIt

Zitat von: Ulf Titze in November 03, 2019, 17:29:28 NACHMITTAGS
Für Unendlichobjektive geht das nicht so einfach, weil ja kein reelles Bild ensteht, das man ausmessen oder berechnen könnte. Da muss dann mit einer Referenzbildweite gearbeitet werden. Bei Okularen sind das 250mm; wie das bei Objektiven gemacht wird, weiß ich nicht genau.

bei den angaben auf unendlichobjektiven ist die zugehörige tubuslinse bereits mitberücksichtigt

die hat bei olympus z.b. 180mm brennweite
nikon verwendet iirc 200mm

das zwischenbild hinter der tubuslinse ist aber wieder reell und in der vergrößerung die am objektiv steht ;)
MfG,
Chris

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Funtech.org

Gert Flemming

Wegen der Exaktheit und zur Vermeidung möglicher Missverständnisse:
Bei der Angabe von Abbildungsmaßstäben gilt die allgemeine Konvention "Bildgröße zu Gegenstandsgröße".
M 1:16 ist also eigentlich keine Vergrößerung sondern eine 16-fache Verkleinerung.
Vergleiche dazu auch die Maßstabsangabe bei Landkarten: 1:25.000 sagt aus, dass 1cm auf der Karte (=Bild) 25.000cm (also 250m) in der Natur entsprechen. Daraus ergibt sich dann auch die Umrechnungsprozedur.

Mit freundlichen Grüße
Gert Flemming

Mikroman

Moin,

Ihr seid prima - und habt meine Frage mit etlichen Antworten gut gelöst. Hintergrund: ich hatte wohl eine kleine Denkblockade. 1/16 bzw. 1:16 hatte ich nicht als 16fache (ungefähr) Vergrößerung interpretiert. Mein Fehler. Danke trotzdem oder gerade deswegen.

Schönen Wochenstart
Peter
Zu sehr auf sich selbst zu beharren,
ist ein unvernünftiges Vergeuden der Weltsubstanz (Juarroz, 9. Vertikale Poesie,1)