Hallo Bernhard,
ich kann da nur aus Sicht des Neueinsteigern in diese Methode berichten, aber vielleicht hilft es.
Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten der Fluoreszenzmikroskopie, Auflicht und Durchlicht. Letzteres ist schnell von ersterem verdrängt worden, da bei Durchlicht die Unterseite des Objekts am stärksten fluoresziert, und das Licht durch das Objekt hindurch muss. Dabei geht natürlich Auflösung verloren. Für viele Zwecke mag das aber reichen, und es ist günstig umzusetzen.
Die Wellenlänge des Anregungslichts liegt immer unter der der Emission. Das Anregungslicht ist dabei viel intensiver als die schwache Fluoreszenz, so dass das Anregungslicht komplett ausgefiltert werden muss. Würde man mit gelb anregen, stünde als Emission höchstens noch rot zur Verfügung.
Daher liegt das Anregungslicht eher zwischen UV und grün.
Manche Objekte zeigen Autofluoreszenz, viele andere müssen gezielt mit Farbstoffen zum Fluoreszieren gebracht werden. Die Mikroskophersteller stellen Tabellen zur Verfügung, nach denen man die Filtersätze auswählen kann.
Meinen Zeiss III RS habe ich mit günstigen Einzelfiltern von ebay so ausgestattet, dass ich grün-Anregung und rote Emission sowie blaue Anregung und Emission von grün aufwärts nutzen kann. Betrieben mit einer weißen 18W-LED funktioniert das gut.
Original sind oft Leuchten verbaut, die weit in den UV-Bereich hineinreichen. In enwandfreien Zustand und fachgerecht betrieben ist das sicher, aber ich kann für mich nicht sicherstellen, dass alles immer richtig funktioniert, und lasse von UV-Anregung daher lieber meine Finger.
So viel Geld würde ich für eine Auflicht-Fluoreszenz-Einrichtung nur ausgeben, wenn ich es wirklich über hätte oder eine konkrete Anwendung dafür hätte. Für das Geld bekommst Du alternativ auch ein komplettes Auflichtfluoreszenz-Mikroskop, dass Du später ohne viel Wertverlust komplett weiterverkaufen könntest.
So ein III RS Kondensor z.B. kosten bei Immel ca. 300€
Viele Grüße,
Bob