4mm Insekten nadeln

Begonnen von Horst Jux, November 14, 2019, 04:49:54 VORMITTAG

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Horst Jux

Hallo,
hat jemand eine Idee wie ich ich kleine harte Goldwespen besser nadeln kann?
Goldwespen sind sehr widerstandsfähig. Da halfen auch keine 2 Wochen in einem Pepsinbad.

Mein eigentliches Problem ist die Größe. Insekten ab 10mm machen kein Probleme. Es sind die ganz Kleinen.
Bei 3,5-5mm Länge und einer Breite von ca. 1mm versagt die Lesebrille. Und unterm Bino streikt die Koordination von Augen und mit den Händen.
Und dann fängt das kleine Vieh wieder an zu leben >:(. Jedenfalls rollt es so hin und her daß ich keine Nadel setzen kann.

Habt ihr hilfreiche Tipps für mich? ::)

Wie weit würde da eine Lupenbrille helfen?

Viele Grüße,
Horst

Nachtrag: Die Bilder werden wieder besser (hoffe ich).. ;D
Gern per Du.

JB

Hallo Horst,

Verwenden Sie lange Insektennadeln (welche Groesse, welche Marke?) oder Minuitennadeln?

Beste Gruesse,

Jon

Horst Jux

Hallo Jon,

Ich habe Minutien und auch andere Größen.
Bei den kleineren Goldwespenarten kann ich nur Minutien nehmen.
Sonst bricht die Brust auseinander.
VG,
Horst
Gern per Du.

JB

Hallo Horst,

Meine klare Empfehlung ist das Aufkleben auf Aufklebeplättchen, am besten unter einem Stereomikroskop. Ich klebe nach der Bestimmung alles bis 2 cm Groesse - besser gut geklebt als schlecht genadelt. Mit der richtigen Orientierung bleiben auch die Merkmale sichtbar: https://www.researchgate.net/publication/317166868_Hedychridium_monochroum_and_Chrysis_lanceolata_Hymenoptera_Chrysididae-_two_species_of_cuckoo_wasps_reared_from_nests_of_Solierella_compedita_Hymenoptera_Crabronidae_in_southeastern_Ukraine

Sonst kann man sich helfen, indem man durch ein vorgebohrtes Loch nadelt, aehnlich wie bei einer Etikettentreppe. Dazu brauchen Sie einen polierten Plexiglasblock mit einer Bohrung fuer die Minuitennadel.

Das Insekt kommt mit der richtigen Orientierung in eine kleine Aushoehlung in der Plastezoteplatte (PE-Schaumstoff) geklemmt. Dann kommt der Plexiglasblock darueber und die Nadel wird unter Sichtkontrolle durch die Bohrung und das Insekt geschoben.

Beste Gruesse,

Jon

Horst Jux

Hallo Jon,

das war ja gut. :) :) :)

Ich melde mich heute am späten Abend.

Klasse, danke.
Horst
Gern per Du.

Horst Jux

Für Mitleser die auch Hilfe suchen:

Im biform online shop > Präparation von Insekten kann man die Dinge sehen von denen Jon sprach.

VG,
Horst
Gern per Du.

Alex H.

Hallo,

kann man die Insekten nicht auf die Nadel kleben? Dann bliebe die Oberseite unversehrt.

Grüße
Alex
Botanik, vorrangig heimische Wildpflanzen, die Morphologie der Sporen, Pollen, Blüten, Früchte und Samen, Blütenökologie, Kryptogamen im Allgemeinen;
Stereolupe: optimiertes LZOS MBS-10; Mikroskop: gut ausgestattetes LOMO Biolam;

Horst Jux

Hallo Alex,

Zitat von: Alex H. in November 17, 2019, 11:37:47 VORMITTAG
kann man die Insekten nicht auf die Nadel kleben? Dann bliebe die Oberseite unversehrt.

überlegt habe ich das auch mal.
Nur möchte ich die Goldwespe an die Uni abgeben. Dann soll es nicht so dilettantisch aussehen.
Gängige Arten sind ja nicht das Problem.

Nur die ganz kleinen Wespen, die zum Teil Blattläuse parasitieren, sind kaum mal zu finden.

VG,
Horst
Gern per Du.

Horst Jux

So sollte es dann fertig aussehen,

VG,
Horst
Gern per Du.

JB

Zitat von: Alex H. in November 17, 2019, 11:37:47 VORMITTAG
kann man die Insekten nicht auf die Nadel kleben? Dann bliebe die Oberseite unversehrt.

Hallo Alex,

Die Methode gibt es auch, das ist aber extrem unorthodox https://www.youtube.com/watch?v=9KfLCmYOKtA Das kommt nur zur Anwendung, wenn man fuer oekologische Studien tausende Exemplare in kurzer Zeit praeparieren muss. Ob der Klebstoff fuer 100 Jahre an der Nadel kleben bleibt ist fraglich.

Fuer die normale Sammelarbeit nadelt man so wie von Horst gezeigt (Vorteil: Insekt ist von allen Seiten sofort zugaenglich) oder man klebt auf Aufklebeplättchen (Vorteil: Insekt ist besser vor Beschaedigung geschuetzt).

Beste Gruesse,

Jon

mikromeister

#10
Hallo Horst,

unter dem Bino hast Du jedenfalls die beste Kontrolle über deine Arbeit. Da kommt keine andere Optik mit.
Die Koordination ist erlernbar.
Ich arbeite inzwischen regelmäßig freihand im 5µ Bereich unter dem normalen Mikroskop mit kopfstehenden Bild.

Wenn Du Probleme beim freihändigen Arbeiten hast, würde ich die Nadel im richtigen Winkel mit einer guten Feststellpinzette halten oder durch ein Holz--Q-Tip stecken.
So kann die Hand und die Finger auf dem Tisch ruhen und die Ruhe kommt von selbst.

Das Tierchen selber zu halten ist schwieriger, weil Du ja keine Härchen abbrechen willst.
Evtl. auf Rodico (Uhrmacher-Knetgummi) betten, oder mit Crystalbond 509 warm fixieren. Letzteres schmilzt bei ca. 70°C und ist restlos in Aceton löslich.
Bei Uhrmachern ist auch Holundermark beliebt, in das man eine kleine Kuhle drücken kann wo die Wespe gut liegt. Hier kann die Nadel problemlos durchstechen.
Oder Du nimmst ein weiches Holzbrettchen und drückst mit einem Nagel ein paar verschieden große Löcher und Rillen rein. Da wird dann hoffentlich schon eines für die Wespe satt passen.
Vielen Dank und freundliche Grüße

Markus


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