wie motten und schmetterlingsflügel verarbeiten.

Begonnen von pfueki, November 22, 2019, 16:41:11 NACHMITTAGS

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pfueki

hallo!habe für mich als anfänger ein problem.habe tote motte und schmetterling bekommen.nun möchte ich gern die flügel einschliessen.sie sind derzeit im gefäss,da ich mich nicht traue sie in afe zu tun,aus angst,dass die flügel dann nicht mehr zu gebrauchen sind.kann ich sie einfach abtrennen und dann in euparal oder glyzeringelantiene,welches am besten,einschliessen? wie vermeide ich luftblasen,insbesondere bei glyzeringelantiene??wie gehe ich am besten vor.wer kann mir bitte ratschläge geben.wäre für ratschläge,vorschläge sehr dankbar. danke im voraus.
wünsche ein schönes,erholsames wochenende.herzliche grüsse  pfüki

plaenerdd

Hallo Pfueki,
das klassische Eindeckmittel wäre Neutralbalsam mit dem Lösungsmittel Xylol. Dabei wird der Flügel oder bei größeren Schmetterlingen Flügelstücke in Xylol eingelegt, midestens für 15min. Das Xylol hellt die Flügel stark auf, was nicht unwesentlich ist, denn die sind ja normalerweise nicht sooo durchsichtig.

Auch wenn Du andere Eindeckmittel wählst: immer erstmal im Lösungsmittel baden. Das sorgt dafür dass das das eigentliche Eindeckmittel in das Objekt einziehen kann. Damit vermeidet man auch Luftblasen weitestgehend. Mann muß aber aufpassen, dass einerseits nicht zu viel Lösungsmittel in das Präparat gelangt und das Eindeckmittel dadurch zu stark verdünnt wird (-> lange Trockenzeit, größerer Schwund), andererseits das Objekt bei schnell sich verflüchtigenden Lösungsmitteln wieder antrocknet, bevor es im Eindeckmittel landet.

Lösungsmittel wären bei Euparal: Isopropanol und bei Glyzerngelatine Glyzerin.
Glycerin zieht nicht so ganz einfach in den Flügel ein, denn es ist zählüssiger, als andere Lösungsmittel. Darum legt man die Objekte in ein  Glycerin-Wassergemisch und lässt das Wasser langsam verdunsten. Zum Schluß kommt das Objekt nochmal in 100%iges Glycern und dann in den erwärmten Glyceringelatinetropfen auf dem OT. Glyceringelatinepräparate müsse mehrere Wochen trocknen und dann mit einem Deckglaslack umschlossen werden.

Eine recht einfache Methode die schönen Flügelschuppen halbwegs in Position ohne den eigentlichen Flügel einzubetten ist folgende: Einen kleinen Tropfen Euparal auf einen OT geben und mit einem Deckglasrand etwas verstreichen. Auf diese Fläche, die leicht angetrocknet sein darf, das Flügelstück mit der Oberseite nach unten aufdrücken und antrocknen lassen. Den Flügel abziehen. Die Schuppen bleiben im Euparal. Etwas Isopropanl auftropfen, breit laufen lassen und einen zweiten Tropfen Euparal auftropfen, sauberes Deckglas auflegen. Präparat trocknen lassen (mehrere Tage). größere herausgequollene Euparalreste vorsichtig mit einer Klinge wegkratzen, kleinere Reste mit einem in ISO getauchtem Wattestäbchen lösen und wegwischen.

Beste Grüße
Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

ds0511

Hallo Gerd,

ich hänge mich da mal an:

Gibt es Literatur, die sich mit Säuberung und Präparation von Insekten oder z.B. Schmetterlingsflügeln beschäftigt?

Dabei wäre nicht nur die Einbettung, sondern auch ein Ausrichten für die Makro-/Mikrofotografie interessant.

Viele Grüße,
Detlef