Fragen zur Ausrüstung für Fluoreszenmikroskopie

Begonnen von Bernhard Gutwenger, November 22, 2019, 10:24:00 VORMITTAG

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Linuxpenguin

Hallo Bernhard,
wende dich mal vertrauensvoll an Stephan Hiller.
Er kann sicherlich weiterhelfen.
Hast du sonst schon alles Beisammen ?
Hatte noch einen Auflichtkondensor III RS
Filterkasten voll bestueckt fuer Sonderbeleuchtung
Und Sperrfilter fuer den Tubuskopf
Waer das ggf was fuer dich ?
O.g. Geraete stammen alle aus Zeiss West Endlichsystemen
Hatte bis vor ein paar Tagen vollstaendige Fluoreszenz (Universal als grosses Fluoreszenzmikroskop).
Gruss aus Oberhausen
Sven
Mikrotechnik:
- ZEISS Ultraphot III
Luminar Einrichtung, AL/DL (HF/DF),
POL, AL-DIK
Hiller LED, HAL, CSI, HBO
- SteMi IVb

Foto:
- StackUnit auf PhoMi-Basis
- SONY a7R II VF/APS-C
- CANON FL Balgen
- Linearschlitten: Z 0,0001mm

Interessen:
Mineralogie, Gemmologie, Petrographie

Bernhard Gutwenger

Hallo Sven,

Vielen Dank für Deine Antwort.
Mein Mikroskop ist ein Leica DM LB aus dem Jahr 1999,
da brauche ich natürlich Leica-Komponenten.

Gruß Bernhard G.

reblaus

Hallo Bernhard -

Fluoreszenz kriegt man irgendwie immer  ;) aber wenn Du dem guten Rat von Sven nicht folgen und unbedingt selbst basteln willst, würde ich Dir aus eigener schlechter Erfahrung raten, die Finger von diesen Billig-LEDs obskurer Herkunft zu lassen und zu bewährten Produkten zu greifen wie sie z.B. bei LED-Tech oder Lumitronix angeboten werden.
Meist werden wohl von Forums-Fluoreszentikern Cree-LEDs verwendet (für royal blue z.B. Cree XP-G mit 2000 mA max.). Diese haben Einzelemitter der optisch richtigen Größe und  können mit den verbreiteten regelbaren Kleinstromversorgungen betrieben werden.

Die blaue "10 W" LED in Deinem Link braucht hingegen eine andere Stromversorgung, die 10 V liefern kann, sie hat außerdem eine zu große Emitterfläche, die von der Beleuchtungsoptik nicht ausgenutzt wird.
Im übrigen brauchst Du für kontrollierte Fluoreszenzuntersuchungen ohnehin einen Filtersatz mit geeignetem Erreger-Bandfilter und Sperrfilter und dann kannst Du für den Anfang problemlos auch mit der normalen (kalt)weißen LED arbeiten - vielleicht ist diese ja schon vorhanden!
Diese hat ein ausgeprägtes Maximum bei ungefähr 450 nm = Königsblau, dessen Intensität bei einer 10W-LED (z.B. Cree XM-L) für Fluoreszenz ausreicht. Mit geeigneten Filtern lassen sich davon auch andere Wellenlängen des sichtbaren Bereichs ausnützen.

Viele Grüße

Rolf

Bernhard Gutwenger

Hallo Rolf,

Vielen Dank für Deine äußerst nützlichen Informationen.
Eine weiße LED habe ich bereits in einem Leica-Lampenhaus verbaut,
allerdings hat die nur 3 W und ist warmweiß.

Gruß
Bernhard G.

Lungu

Hallo Bernhard,

frag doch im avonec-shop nach. Die haben nicht nur die LEDs, sondern auch passende Kühlkörper und Netzteile.

Grüße Lungu

Bernhard Gutwenger

Hallo,

Empfehlt Ihr die Cree-LED als Emitter, auf Star-Platine
oder auf Kupferplatine ?

Gruß Bernhard G.

reblaus

Hallo Bernhard -

meine erste LED war auch warmweiß, weil man ja denkt, dass deren Licht am ehesten Halogen entspricht. Je nach Typ ist deren Königsblau-Peak wesentlich schwächer als bei der kaltweißen. Ob er für Fluoreszenz ausreicht wäre auszuprobieren.
Nun hat man wegen der bekannten Blaugrün-Lücke bei 480 nm eben doch nicht den gleichen  Eindruck wie bei Halogenlicht - auf mich wirkte das "warmweiße" Licht je nach Objekt oft irgendwie "schmutzig" (Rot wird bräunlich), deshalb habe ich nur noch kaltweiße LEDs.
Für Fluoreszenzen mit Anregung im sichtbaren Bereich benutze ich am Zeiss Axioskop einen Filterschieber mit 4 verschiedenen Filterkombinationen  (Anregungsfilter 365/435/470/535) und eine kaltweiße 3000 mA Cree XM-L (oder eine Luminus SST-50), die für die 3 sichtbaren Wellenlängen ausreichen. Nur wenn ich 365 nm nutzen will muss ich auf eine UV-LED wechseln. Da verwende ich allerdings einen Leuchtenwechsler mit Schaltspiegel um die LEDs nicht umstöpseln zu müssen.
Zugegebenermaßen ist eine königsblaue LED in ihrem Spezialbereich natürlich stärker, aber üblicherweise braucht man so viel Intensität gar nicht.

Mit Leitz kenne ich mich wenig aus, aber je nach Deiner Ausrüstung kann es schon von Vorteil sein, sich durch Einsatz einer kaltweißen LED mühsamen Leuchtenwechsel zu ersparen, wenn man nur "eben mal" von normalem Durchlicht auf Fluoreszenz wechseln will und dann nur die Filter einzuschieben braucht. Zumindest Anfangs hat man ja schon mit Blauanregung genug Möglichkeiten zum Spielen!


Wenn Du selbst bastelst - unbedingt Star- oder die etwas kleiner Cu-Platine verwenden. Da habe ich aber wärmemäßig keine Unterschiede bemerkt. Erstere ist etwas größer und leichter zu montieren. Früher habe ich immer auf Wärmeleitpaste geschraubt, neuerdings nehme ich aus Bequemlichkeit Silber-2K-Wärmeleitkleber. Dieser klebt nicht so heftig wie UHU-Plus. Man kann die Starplatine auch wieder schadlos mit dem Messer absprengen, falls es sein muss. Ist aber relativ teuer ...

Viele Grüße

Rolf

Bernhard Gutwenger

Hallo Rolf,

Nochmals vielen vielen Dank für Deine Informationen, die
für mich sehr hilfreich sind.

Schönen Abend,
Bernhard G.