Reparatur eines CZ-Schlitten-Revolvers

Begonnen von Christian Linkenheld, Oktober 26, 2009, 12:47:18 NACHMITTAGS

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Christian Linkenheld

Der Originalbeitrag stammt von Klaus Herrmann in der alten Version des Forums - Christian Linkenheld

Eine Geschichte für die Heimwerker:

Dieser an sich schön aussehende Schlitten-Revolver der Standard 18 / WL Serie von CZ hatte einen Nachteil: es hörte sich an, als ob das Mikroskop in der Wüste war - total versandet. Wie ich ihn dann doch wieder zu sanftem Gleiten gebracht habe möchte ich hier in einer Bilderserie zeigen. Für die die es nachmachen wollen ein paar hoffentlich hilfreiche Hinweise.
Die erste Schraube oben hat ein Linksgewinde. Für die nächste mit Rechtsgewinde braucht man einen sehr breiten Schraubenzieher, oder das im nächsten Bild zu sehende Spezialwerkzeug.







Hier sieht man die starke Verschmutzung:




Hier wird eine Stunde lang in Toluol gebadet, dabei fallen die Kugeln noch nicht alle aus dem Kugelkäfig, so stark verbacken war das noch verbliebene Fett!




Hier ist alles gesäubert, der obere kleine und der untere Kugelkäfig liegen bereit





Man beginnt mit dem großen Kugelkäfig ( 60 Kugeln) setzt ihn ein und "spachtelt" die Zwischenräume mit einem zähen Spezialfett zu.



Dann werden die Kugeln einzeln mit einer abgewinkelten Pinzette eingesetzt. Dabei auf richtigen Sitz achten. Die Kugeln kleben im Fett, so dass jetzt das Ganze auf das zusätzlich gefettete Gegenlager gesetzt werden kann. Nun liegt die Kehrseite oben und man kann mit dem kleinen Gegenlager genau so verfahren. Danach die große Schraube mit Rechtsgewinde sanft anziehen und mit der kleineren Konterschraube (Linksgewinde!) sichern.

Mir ist bei den paar Stunden das Kinderlied "weißt Du wieviel Sternlein stehen?" eingefallen, weil ich zwischendurch einen Schrecken bekam: eine der Kugel hat sich gleich beim Auseinanderziehen der beiden Hälften am schwarzen Schlittenteil festgeklebt und fiel plötzlich runter:!

Daraus die Kugellagerregel:

Zerlege nie ein Kugellager ohne ein Frühstückstablett darunter zu haben!

Ich hatte eines! ;-) Es sind übrigens 60 plus 12 Kugeln!

Möchte ich nicht unbedingt gleich wieder machen - aber Diatomeenkreispräparate anfertigen ist dann doch noch mal ein anderer Schwierigkeitsgrad!

Siggi O.

Hallo Christian,

vielen Dank für Deinen detaillierten Beitrag.

Vielleicht kannst Du noch nähere Informationen zu folgenden Hinweisen geben.

Zitat

....oder das im nächsten Bild zu sehende Spezialwerkzeug.


Wie ist der Name des Werkzeugs und welche Bezugsquelle gibt es?

Zitat

....und "spachtelt" die Zwischenräume mit einem zähen Spezialfett zu.


Um welches Fett handelt es sich und wo kann es bezogen werden?

Viele Grüße
Siggi
Gerne per Du!
Vorstellung: Hier klicken!

Klaus Herrmann

Hallo Siggi,

Christian hat es schon oben drüber geschrieben: der Beitrag ist von mir. Ich hatte ihn im alten Forum geschrieben und Christan gebeten ihn hier her zu "retten". Ich musste nämlich selbst bei mir nachsehen welche Schraube jetzt das Linksgewinde hat, weil ich gerade wieder einen Revolver zerlegen wollte.

Wenn mein Name im Titel erscheinen würde, dann wärs eindeutig. Aber ich denke es geht auch so!

Das Werkzeug habe ich vor 20 Jahren bei ZEISS gekauft, war damals schon teuer, aber hilfreich! Gibt es sicher auch im Spezialwerkzeughandel!

Das Fett habe ich mir mal besorgen lassen. Waren verschiedene Fettproben einer Spezialfirma. Aber bei Zeiss müsste man eigentlich auch was bekommen oder ROW, die sind sehr hilfsbereit!

Erfolgreiches Basteln!

Gruß

Klaus
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


Vorstellung: hier klicken

Nomarski

#3
Ein normaler passender Schraubendreher für Schlitz-Schrauben reicht auch aus für die Demontage und Montage.
Die zentrale Lagerschraube darf nur nicht zu fest angezogen werden, sonst pressen sich die Kugeln in die Laufbahnen und verursachen Dellen. Der Revolver läuft dann zwischen den Rastungen wie auf Kopfsteinpflaster.
Zu locker darf es auch nicht sein, sonst fallen die Kugeln aus dem Käfig und die Puzzle-Arbeit war vergebens.
Man braucht also noch einen Drehmomentschlüssel für das Anzugsmoment der Lagerschraube. ;)

Siggi O.

Zitat von: Klaus Herrmann in Oktober 26, 2009, 23:38:00 NACHMITTAGS

Christian hat es schon oben drüber geschrieben: der Beitrag ist von mir. Ich hatte ihn im alten Forum geschrieben und Christan gebeten ihn hier her zu "retten". Ich musste nämlich selbst bei mir nachsehen welche Schraube jetzt das Linksgewinde hat, weil ich gerade wieder einen Revolver zerlegen wollte.

Wenn mein Name im Titel erscheinen würde, dann wärs eindeutig. Aber ich denke es geht auch so!


Hallo Klaus,

sicherlich geht es auch so, ich habe den Hinweis von Christian nur falsch interpretiert.
Ich hatte gedacht es handelt sich um eine weitere Variante der Reparatur.

ZitatErfolgreiches Basteln!

Habe momentan keinen Handlungsbedarf, aber man weiß ja nie ob nicht doch irgendwann mal.

Viele Grüße
Siggi
Gerne per Du!
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